You are at: Der Stammbaum arrow Stammbaum Kulturen arrow Götter Stammbaum arrow Alles Wichtige rund um die Namensänderung, Teil 2
Alles Wichtige rund um die Namensänderung, Teil 2 E-mail

Alles Wichtige rund um die Namensänderung, Teil 2

 

Der eigene Name ist Teil der Identität und der Lebensgeschichte. Er prägt und beeinflusst die eigene Wahrnehmung und die Wahrnehmung durch Dritte. Deshalb ist ein Name nicht bloß eine beliebige Bezeichnung, sondern hat einen hohen und wichtigen Stellenwert.

Im Normalfall begleitet einen der eigene Name ein Leben lang. Doch manchmal haben persönliche Gründe oder Veränderungen der äußeren Umstände zur Folge, dass jemand seinen bisherigen Namen ablegen möchte. In Deutschland regeln Gesetze, ob, wann und wie der Vorname oder der Nachname geändert werden kann.

In einem zweiteiligen Ratgeber haben wir alles Wichtige rund um die Namensänderung zusammengestellt. Dabei haben wir in Teil 1 die rechtlichen Grundlagen und das allgemeine Verfahren bei einer Namensänderung erklärt. Außerdem haben wir familienrechtliche Namensänderungen beschrieben. Hier ist Teil 2!

 

Die öffentlich-rechtliche Namensänderung

Eine familienrechtliche Namensänderung kann bei einer Änderung des familiären Status erfolgen. Eine Eheschließung, eine Scheidung oder die Aufnahme eines Pflege- oder Adoptivkindes sind typische Anlässe für einen Wechsel des Nachnamens.

Eine Namensänderung ist aber auch aus öffentlich-rechtlichen Gründen möglich. Denn jeder hat das Recht auf einen Namen, der seine Identität widerspiegelt und mit dem er sich gut fühlt. Bringt der Vor- oder Nachname die eigene Identität nicht zum Ausdruck oder fühlt sich jemand damit überhaupt nicht verbunden, ist eine öffentlich-rechtliche Namensänderung möglich. Dafür müssen allerdings gewisse Voraussetzungen erfüllt sein und einige Schritte unternommen werden:

·Eine öffentlich-rechtliche Namensänderung setzt einen triftigen Grund voraus. Die Begründung muss umfassend und nachvollziehbar sein.

·Für den Antrag ist die Stelle zuständig, die sich am Wohnort um behördliche Namensänderungen kümmert. Bei dieser Verwaltungsbehörde müssen die ausgefüllten Antragsformulare, die notwendigen Dokumente und eventuell Gutachten eingereicht werden.

·Das Verfahren kann einige Wochen bis mehrere Monate dauern.

·Wird die Namensänderung offiziell genehmigt, müssen verschiedene Institutionen und Vertragspartner über den geänderten Namen informiert werden.

Der Prozess einer öffentlich-rechtlichen Namensänderung kann komplex sein. Je nach Ausgangssituation ist es deshalb mitunter sinnvoll, juristischen Beistand in Anspruch zu nehmen.

 

Mögliche Gründe für eine öffentlich-rechtliche Namensänderung

Wie schon erwähnt, muss eine öffentlich-rechtliche Namensänderung schlüssig und nachvollziehbar begründet sein. Ein wichtiger Grund, der die Änderung des Namens rechtfertigt, kann zum Beispiel sein:

·starke Abneigung und persönlicher Leidensdruck wegen des Namens

·Anfeindungen, Belästigungen oder Diskriminierung aufgrund des Namens

·Name, der schwer auszusprechen oder zu schreiben ist

·keine Übereinstimmung zwischen dem Namen und der geschlechtlichen Identität

·religiöse oder kulturelle Gründe

Im Unterschied zum Vor- und Nachnamen ist ein Zweitname in aller Regel freiwillig. Wer seinen Zweitnahmen aus offiziellen Dokumenten entfernen möchte, kann beim Standesamt einen Antrag auf Streichung stellen. Solange die Streichung nicht gegen rechtliche Bestimmungen verstößt, sollte sie problemlos vonstattengehen.

 

Die Namensänderung aus psychischen Gründen

Durch Erfahrungen in der Vergangenheit oder infolge traumatischer Ereignisse kann der Name zu einer psychischen Belastung werden. Um Abstand von den negativen Erinnerungen zu gewinnen und ein neues Kapitel im Leben beginnen zu können, ist eine öffentlich-rechtliche Namensänderung möglich.

In diesem Fall braucht der Antragsteller aber medizinische oder psychologische Nachweise. Dazu können ärztliche Berichte, psychologische Gutachten und ähnliche Unterlagen gehören. Am besten wendet sich der Antragsteller an einen Psychologen oder Psychiater. Ein Facharzt kann dabei helfen, die notwendigen Unterlagen zu erstellen. Die Belege für die psychologische Belastung reicht der Antragsteller dann zusammen mit den Antragsformularen und den sonstigen Dokumenten bei der Verwaltungsbehörde ein.

 

Die Namensänderung bei Transgender-Personen

Für Transgender-Personen sind sowohl die Änderung des Personenstands als auch die Namensänderung sehr wichtige und hochemotionale Schritte auf dem Weg zur Selbstakzeptanz und dem Ausdruck der eigenen Identität. Zuständig in diesem Fall ist in Deutschland normalerweise das Amtsgericht.

Zunächst stellt der Antragsteller einen Antrag auf Namens- und Personenstandsänderung und legt darin seine Gründe für den Wechsel dar. Zusammen mit dem Antrag muss er Unterlagen wie psychologische Gutachten oder ärztliche Bescheinigungen einreichen, die belegen, dass die Änderung notwendig ist. Das Gericht prüft daraufhin den Antrag. Wird er genehmigt, muss der Antragsteller den Namen und den Geschlechtseintrag in seinen Ausweisdokumenten aktualisieren lassen.

 

Die Kosten für eine Namensänderung

Die Gebühren für eine Namensänderung beim Standesamt, zum Beispiel nach einer Eheschließung oder Scheidung, sind je nach Bundesland verschieden. Sie bewegen sich in einem Rahmen zwischen 20 und 150 Euro.

Wird die Namensänderung bei Gericht beantragt, was im Fall von Transgender-Personen notwendig ist, werden Gerichtsgebühren fällig. Dazu kommen die Kosten für Gutachten und eventuell Beglaubigungen. Nicht zu vergessen sind außerdem die Kosten für neue Ausweisdokumente, die bei jeder Namensänderung entstehen.

Bei einer öffentlich-rechtlichen Namensänderung richten sich die Kosten nach dem Aufwand des Verfahrens. Allerdings hat der Gesetzgeber Grenzen gesetzt. So darf die Änderung des Vornamens höchstens 225 Euro und die Änderung des Nachnamens höchstens 1.022 Euro kosten. Die Gebühren muss der Antragssteller aber auch dann anteilig bezahlen, wenn sein Antrag abgelehnt wird. Meist verlangen die Verwaltungsgebühren dabei zehn bis 50 Prozent der Gesamtgebühren.

 

Die Namensänderung bei ausländischen Staatsbürgern

Bei einer Namensänderung von ausländischen Staatsbürgern richtet sich das Verfahren nach den Umständen im Einzelfall und der Rechtslage im Herkunftsland.

·Namensänderung in Deutschland: Möchte ein ausländischer Staatsbürger eine Namensänderung in Deutschland beantragen, durchläuft er das gleiche Verfahren wie ein deutscher Staatsbürger. Je nach Art der Namensänderung wendet er sich also an das Standesamt, die Verwaltungsbehörde oder ein Gericht.

·Namensangleichung an das deutsche Recht: Es kann notwendig sein, den Namen anzugleichen, wenn der ursprüngliche Name die rechtlichen Namensstandards nicht erfüllt. So sind in Deutschland zum Beispiel ein Vorname und ein Nachname zwingend notwendig, während in einigen anderen Ländern nur ein Name üblich ist.

·Namensänderung nach Einbürgerung: Nach der Einbürgerung ist eine Namensänderung auf Wunsch möglich, zum Beispiel weil der Name für deutsche Ohren sehr ungewöhnlich klingt, schwer auszusprechen ist oder Buchstaben enthält, die es im deutschen Alphabet nicht gibt.

·Heirat im Ausland: Ist eine Hochzeit im Ausland mit anschließender Namensänderung geplant, kann eine Beurkundung der Namensänderung sowohl im Ausland als auch in Deutschland notwendig sein, damit der neue Name anerkannt wird.


Nähere Auskünfte kann das Standesamt, die örtliche Verwaltung oder auch die Ausländerbehörde erteilen.

Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen:

 

 
< Prev   Next >

mehr Artikel

Vorlage fuer den Familienfragebogen Allgemeine Vorlage für den Familienfragebogen Es gibt unterschiedliche Gründe, weshalb Stammbäume oder Ahnentafeln angelegt werden. Im Vordergrund steht sicher das Interesse an den eigenen Wurzeln, so dass die Ahnentafel oder der Stammbaum letztlich als bildliche Darstellung der bisherigen Forschungsergebnisse dient. Andererseits werden Stammbäume und Ahnentafeln jedoch auch als reine Dekorationsobjekte angefertigt, bei denen weniger die Familiengeschichte im Mittelpunkt steht, sondern wobei es vielmehr darum geht, die eigene Familie dekorativ zu präsentieren.  Ganzen Artikel...

Hinterbliebenen-Renten: Wer bekommt was?, Teil 2 Hinterbliebenen-Renten: Wer bekommt was?, Teil 2 Wenn der Ehepartner oder ein Elternteil stirbt, verändert sich die gesamte Lebenssituation. Doch der persönliche Verlust ist nicht alles, was die Angehörigen verschmerzen müssen. Vielmehr müssen sie meist auch die finanziellen Folgen verkraften. Der Gesetzgeber versucht, mit verschiedenen Hinterbliebenen-Renten die wirtschaftliche Existenz zumindest ein Stück weit zu sichern.    Ganzen Artikel...

Wie Elternschaft das Gehirn verändert Wie Elternschaft das Gehirn verändert   Wenn ein Kind geboren wird, verändert sich vieles. Das betrifft nicht nur die Abläufe im Alltag oder das Verhalten und die Persönlichkeit der frisch gebackenen Eltern. Auch im Gehirn der Mütter und Väter tut sich einiges. Sie entwickeln fast so etwas wie Superkräfte. Wir erklären, wie Elternschaft das Gehirn verändert!  Ganzen Artikel...

5 Basistipps zur Ahnenforschung 5 Basistipps zur Ahnenforschung Viele kennen nur ihre nächsten Angehörigen und das Wissen über die Familiengeschichte stammt aus Erzählungen, die bestenfalls zwei, drei Generationen zurückreichen. Wer mehr über seine Vorfahren wissen möchte, muss sich der Familienforschung widmen. Der Fachbegriff für die Familienforschung lautet Genealogie.    Ganzen Artikel...



Genealogische Zeichen und Symbole Die wichtigsten genealogischen Zeichen und Symbole Mit einem genealogischen Zeichen oder Symbol ist ein Bild gemeint, das in Form eines Buchstabens oder einer Zeichnung für eine Person oder ein bestimmtes Ereignis steht und im Wesentlichen eine platzsparende Darstellung von bestimmten Zusammenhängen ermöglichen soll. Zu den Symbolen, die am häufigsten verwendet werden, gehören die Symbole für das Geschlecht einer Person und die ersten abgedruckten Symbole dürften auf Bernhard Röse zurückgehen, der ein Quadrat für Männer und einen Kreis für Frauen verwendete.    Ganzen Artikel...

Translation

Themengebiete

7 Fragen zum Patenamt, Teil II
7 Fragen zum Patenamt, Teil II “Möchtest Du Pate unseres Kindes sein?” Diese Frage wird auch heute noch oft gestellt. S...
Berufe früher: das Dienstmädchen und anderes Hauspersonal
Berufe früher: das Dienstmädchen und anderes Hauspersonal Früher war der Beruf des Dienstmädchens die häufigste T&a...
Berühmte letzte Worte einiger Promis
Liste: die berühmten letzten Worte einiger Promis Manche gehen still und leise, andere verabschieden sich und wieder andere finden selb...
Fragen und Antworten zur Zeitumstellung
Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Zeitumstellung Mit dem Frühling beginnt auch die sogenannte Sommerzeit. Jedes Jahr wird am let...
Tipps zur Ahnenforschung mittels Kirchenbüchern
Infos und Tipps zur Ahnenforschung mittels Kirchenbüchern Kirchenbücher können sehr hilfreiche Quellen für den Ahnenfor...
Ausführlicher Ratgeber zur Aufnahme eines Pflegekindes, Teil 2
Ausführlicher Ratgeber zur Aufnahme eines Pflegekindes, Teil 2 In Deutschland leben rund 87.500 Kinder und Jugendliche in Pflegefam...

themesclub.com cms Joomla template
Copyright © 2025 Stammbaum Vorlagen - Familie, Tipps und Ratgeber  -  All Rights Reserved.
design by themesclub.com
themesclub logo
Autoren & Betreiber Artdefects Media Verlag