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Bedürfnisorientierte Erziehung - was heißt das?

 

Es gibt viele verschiedene Erziehungskonzepte mit ganz unterschiedlichen Ansätzen. Und als wäre es so nicht schon schwierig genug, den richtigen Erziehungsstil für sich zu finden, kommen auch noch regelmäßig neue Erziehungstrends auf.

Einer dieser aktuellen Trends ist die bedürfnisorientierte Erziehung. Doch was heißt das genau? Was sind überhaupt kindliche Bedürfnisse? Sind Bedürfnisse gleichbedeutend mit Wünschen? Und schließt die Orientierung an Bedürfnissen ein Nein aus? Wir haben uns die bedürfnisorientierte Erziehung einmal näher angeschaut!

 

Erziehung braucht einen Rahmen

Ob in den sozialen Medien oder bei Gesprächen unter Eltern: Die bedürfnisorientierte Erziehung ist derzeit in aller Munde. Leute, die mit diesem Konzept wenig anzufangen wissen, schütteln mitunter verständnislos den Kopf. Eltern wiederum, die dem Trend folgen, richten sich voller Hingabe ganz und gar nach den Bedürfnissen ihres Nachwuchses. Doch manchmal schießen sie dabei ordentlich übers Ziel hinaus, weil sie Wünsche mit Bedürfnissen verwechseln.

Bloß weil sich jemand ein Auto anschaffen möchte, käme er vermutlich nicht auf die Idee, zuvor eine Kfz-Lehre zu machen. Wer ein Girokonto eröffnen will, macht nicht erst eine Ausbildung im Bank- und Finanzwesen. Genauso wenig absolvieren Eltern ein Pädagogikstudium, weil sie Kinder bekommen und diese so gut wie möglich auf ihrem Lebensweg begleiten und unterstützen wollen. Tatsächlich ist das auch gar nicht notwendig.

Trotzdem sollten sich Eltern ein paar Gedanken über die Rahmenbedingungen machen. Es ist nicht besonders sinnvoll, auf eine große Wandertour durch die Berge zu gehen, ohne festes Schuhwerk anzuziehen, eine Wanderkarte oder einen Kompass mitzunehmen und ein ungefähres Ziel vor Augen zu haben. Natürlich lässt sich nicht alles bis ins kleinste Detail planen. Das muss zudem gar nicht sein, denn ein bisschen Abenteuerlust gehört dazu. Doch komplett ohne Vorbereitung geht es eben auch nicht.

Bei der Erziehung ist es ähnlich. Auch hier sollten sich Eltern nicht irgendwelchen Erziehungstrends und -moden anschließen, ohne die Idee dahinter zu begutachten. Außerdem sollten sie immer in sich hineinhören. Denn nur so stellen sie fest, welcher Weg für sie und ihre Kids der richtige sein könnte.  

 

Bedürfnisorientierte Erziehung - was heißt das?

Doch zurück zur bedürfnisorientierten Erziehung. Möchten Eltern die Erziehung an den Bedürfnissen ihrer Kinder ausrichten, muss zunächst eine wesentliche Frage geklärt sein. Nämlich, was kindliche Bedürfnisse überhaupt sind.

Viele Eltern machen den Fehler, dass sie Bedürfnisse mit Wünschen gleichsetzen und Lust mit Unlust verwechseln. Dabei ist die Frage nach Bedürfnissen eigentlich recht leicht zu beantworten. Während Wünsche etwas sind, was Kinder möchten, gerne hätten oder wozu sie Lust haben, sind Bedürfnisse das, was die Kinder wirklich brauchen. Und diese echten Bedürfnisse lassen sich auf sechs Dinge herunterbrechen. So benötigen Kinder

1.       liebevolle Beziehungen, die Zuneigung, Geborgenheit und Vertrauen einschließen,

2.       Schutz und Sicherheit,

3.       das Gefühl, wahr- und ernst genommen zu werden,

4.       die Möglichkeit, auszuprobieren und zu lernen,

5.       Orientierung inklusive Führung und

6.       Gemeinschaft.

Diese echten Bedürfnisse bilden die Grundlage für eine bedürfnisorientierte Erziehung. Allerdings neigen viele Eltern dazu, die kindlichen Bedürfnisse mit kindlichen Wünschen zu vermischen oder zu vertauschen. Manchmal verlieren sie das, was Kindern tatsächlich brauchen, auch einfach aus dem Blick.

Überhaupt neigen wir im Umgang miteinander dazu, zu wenig zwischen Bedürfnissen und Wünschen zu unterscheiden. Die Folge davon ist, dass Menschen oft zu viel von dem bekommen, was sie möchten, aber zu wenig davon, was sie brauchen. Daraus kann sich zunehmend Unzufriedenheit entwickeln. Denn die Wirkung von erfüllten Wünschen hält nicht sehr lange an und kann es zudem nicht aufwiegen, wenn grundlegende Bedürfnisse stetig zu kurz kommen.

 

Ein Nein gehört dazu

Eine bedürfnisorientierte Erziehung schließt ein Nein keineswegs aus. Ganz im Gegenteil, ist es sogar wichtig, dass die Eltern die Bedürfnisse ihrer Kinder nicht über alles andere stellen und permanent darum bemüht sind, ihnen gerecht zu werden. Und dafür gibt es zwei wichtige Gründe.

Der erste Grund ist, dass sowohl Eltern als auch Kinder lernen müssen, Frust auszuhalten. Natürlich wird es lange Gesichter geben, wenn die Eltern einer Bitte eine Absage erteilen. Und oft wird den Eltern so eine Absage auch schwerfallen. Doch im Leben klappt nicht immer alles wie gewünscht, geplant oder erhofft. Wenn Kinder früh lernen, mit Enttäuschungen und Frust umzugehen, werden sie es später leichter haben.

Der zweite Grund ist, dass nicht nur Kinder, sondern auch Eltern Bedürfnisse haben. Und die Bedürfnisse der Eltern sind nicht weniger wichtig. Eine bedürfnisorientierte Erziehung heißt nicht, dass sich die Eltern ständig zurücknehmen und den Kindern den Vortritt lassen sollen. Zumal es Situationen gibt, in denen es schlichtweg unmöglich ist, auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen.


Entscheidend ist, dass die vertraute Beziehung zwischen den Eltern und den Kindern nicht abbricht. Denn diese Beziehung, die Austausch, Interesse aneinander, das Bemühen um gegenseitiges Verständnis und die Bereitschaft, den Blickwinkel des anderen anzunehmen umfasst, ist das wertvollste Gut einer Familie - und zugleich das Fundament der (bedürfnisorientierten) Erziehung.

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