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4 Umgangsmodelle bei getrennt lebenden Eltern

 

Wenn eine Beziehung auseinandergeht, ist es oft schon für die Erwachsenen nicht ganz einfach, sich mit der neuen Situation zu arrangieren. Sind Kinder im Spiel, wird es noch einmal ein ganzes Stück schwieriger. Kinder brauchen ihre Zeit, bis sie sich daran gewöhnt haben, dass die Eltern nun getrennt leben. Aber auch die Eltern müssen einen Weg finden, wie sie ihre Emotionen zurückstellen können, um weiterhin beide für die Kids da zu sein. Ein wichtiger Punkt dabei ist ein geeignetes Umgangsmodell.

 

Worauf kommt es an?

Das Ende einer Ehe oder Partnerschaft bringt viele Veränderungen mit sich. Von der gemeinsamen Wohnung über alltägliche Dinge bis hin zu den Finanzen muss vieles geklärt und neu organisiert werden. Ein Patentrezept gibt es dabei nicht. Vielmehr muss jedes Paar für sich die Lösung finden, die am besten zur eigenen Situation passt.

Für Trennungs- oder Scheidungskinder ist jedenfalls wichtig, dass die Nähe zu beiden Elternteilen erhalten bleibt. Denn Kinder brauchen stabile und sichere Bindungen. Gerade in der Zeit kurz nach der Trennung benötigen sie Zuwendung und Verlässlichkeit.

Auch wenn die Eltern wütend, enttäuscht oder verletzt sind, sollten sie sich auf keinen Fall von den Kindern distanzieren. Sie sollten deutlich machen, dass die Kinder nichts damit zu tun haben, dass sich die Eltern dazu entschlossen haben, getrennte Wege zu gehen. Die Kinder müssen spüren, dass ihre Eltern sie lieb haben und für sie da sind.

 

Was sollten die Eltern vermeiden?

Die Eltern sollten die Kinder aus ihren Konflikten heraushalten. Natürlich ist es weder notwendig noch sinnvoll, eine heile Welt vorzugaukeln. Aber die Eltern sollten es zum Beispiel unterlassen, schlecht übereinander zu sprechen. Denn die Kinder glauben sonst, dass sie sich auf die Seite eines Elternteils stellen und damit gegen das andere Elternteil entscheiden müssen.

Die Trennung oder Scheidung der Eltern sollte nichts an ihrer Beziehung zu den Kindern ändern. Für Kinder ist es das Beste, wenn beide Elternteile Bezugspersonen sind, zu denen sie ein gutes Verhältnis haben. Optimal ist deshalb, wenn die Kinder Mutter und Vater regelmäßig sehen und Zeit miteinander verbringen.

Konflikte aus der gescheiterten Beziehung als Paar haben außerdem nichts mit Erziehungsfragen zu tun. Aus diesem Grund sollten die Eltern die Kinder niemals benutzen, um so Druck auf den Ex-Partner auszuüben.

Kindern sollten auch nicht das Gefühl haben, dass sie ein Elternteil bei Konflikten unterstützen oder ihm generell helfen müssen. Vor allem kleinere Kinder sind damit nämlich schnell überfordert. Verhaltensauffälligkeiten und Probleme, vertrauensvolle Beziehungen einzugehen, können dann die Folge sein.

 

Vier mögliche Umgangsmodelle bei getrennt lebenden Eltern

Bei der Frage nach dem richtigen Umgangsmodell spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Ein Punkt dabei ist, wie gut sich die Eltern nach der Trennung oder Scheidung in ihrer Funktion als Eltern verständigen können. Je häufiger die Kinder zwischen den Ex-Partnern hin- und herwechseln, desto öfter müssen auch die Eltern miteinander kommunizieren.

Ist das kurz nach der Trennung noch schwierig, können die Eltern auf den persönlichen Kontakt verzichten und stattdessen zum Beispiel ein Notizbuch anlegen. Darin vermerken sie, was in der Schule ansteht, was für die Ferien geplant ist und andere wichtige Dinge. Das Notizbuch bringt das Kind dann jeweils mit.

Wichtig ist aber, dass sich die Eltern in entscheidenden Erziehungsfragen einig sind. Denn wenn sich die Eltern komplett unterschiedlich verhalten, sorgt das nur für Verwirrung. Außerdem leidet das Verhältnis, wenn ein Elternteil alles erlaubt, während der andere Elternteil deutlich strenger ist.

Ein weiterer Punkt mit Blick auf das Umgangsmodell ist, wer bislang die Hauptbezugsperson der Kinder war. Fühlen sich die Kinder wohl, wenn sie längere Zeit von dieser Person getrennt sind? Hier spielen das Alter und die Selbstständigkeit der Kinder eine Rolle.

Auch die Entfernung zwischen den Wohnorten der Ex-Partner kann ins Gewicht fallen. Trennungs- und Scheidungskinder brauchen Konstanz. Wenn schon ihr Familiengebilde auseinandergebrochen ist, sollten nicht auch noch die sozialen Bindungen abreißen. Deshalb sollten sich die Kinder regelmäßig mit ihren Freunden, den Großeltern und anderen Bekannten treffen können, auch wenn ein Elternteil weiter weg wohnt und sie sich dort länger aufhalten.

Werden alle diese Faktoren berücksichtigt, kommen vier verschiedene Umgangsmodelle in Frage:

 

Residenzmodell

Das sogenannte Residenzmodell ist die klassische und in Deutschland am weitesten verbreitete Umgangsregelung. Die Kinder leben dabei bei einem Elternteil. Den anderen Elternteil sehen sie an den Wochenenden.

Vor allem bei kleinen Kindern ist dieses Modell gut geeignet. Die Eltern können natürlich vereinbaren, dass sich die Besuche nicht nur auf die Wochenenden beschränken, sondern der andere Elternteil auch zwischendurch für ein paar Stunden vorbeikommt. Das stärkt die Bindung. Feiertage können die Ex-Partner entweder gemeinsam verbringen oder untereinander aufteilen.

 

Wechselmodell

Beim Wechselmodell verbringen die Kinder jeweils im Wechsel eine oder zwei Wochen bei der Mutter und beim Vater. Voraussetzung ist, dass die Ex-Partner nah beieinander wohnen, damit der Alltag der Kinder mit Kindergarten oder Schule und Freizeitaktivitäten gleich bleibt.

Das Modell eignet sich ungefähr ab dem Grundschulalter. Es stellt beide Elternteile gleich, weshalb sie sich in aller Regel auch das Sorgerecht gleichberechtigt teilen. Die Kinder können zu beiden Elternteilen intensive Bindungen aufbauen und halten. Allerdings müssen sich die Eltern einig sein und gut austauschen können, weil sie viele Entscheidungen gemeinsam treffen.

 

Nestmodell

Beim Nestmodell haben die Kinder eine Wohnung als festen Bezugspunkt. Sie leben immer in dieser Wohnung, während die Elternteile abwechselnd dazukommen. Mal zieht also die Mutter zu den Kindern in die Wohnung, danach lebt der Vater mit den Kindern dort.

Der Vorteil dieser Umgangsregelung ist, dass die Kinder nicht zwischen den Eltern pendeln müssen, sondern stets in ihrem vertrauten Nest bleiben. Nachteilig ist aber, dass drei Wohnungen notwendig sind. Außerdem kann es Probleme geben, wenn die Ex-Partner neue Beziehungen oder Familien gründen oder beruflich bedingt nicht zwischen den Wohnungen wechseln können. In Deutschland ist das Nestmodell deshalb kaum verbreitet.

 

Familien-WG

Geben es die Wohnsituation und das Verhältnis zwischen den Ex-Partnern her, kann eine Familien-WG eine gute Lösung sein. Bei einer Familien-WG sind die Eltern zwar als Paar getrennt, trotzdem leben weiterhin alle unter einem Dach. Kleineren Kindern kommt dieses Modell zugute, weil sich für sie letztlich nichts ändert.


Möchten sich die Eltern scheiden lassen, müssen sie zunächst ein Jahr lang getrennt leben. Dieses Trennungsjahr kann aber auch in einer gemeinsamen Wohnung stattfinden, wenn gewisse Bedingungen erfüllt sind. Voraussetzung für eine Familien-WG ist, dass sich die Ex-Partner noch so gut verstehen, dass sie weiterhin gemeinsam wohnen wollen und können. Eher ungeeignet ist das Umgangsmodell, wenn ein Partner bereits einen neuen Partner hat.

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