You are at: Der Stammbaum arrow Stammbaum Menschen arrow Stammbaum Komponisten arrow Die wichtigsten Infos zur Veröffentlichung von Kinderfotos
Die wichtigsten Infos zur Veröffentlichung von Kinderfotos E-mail

Die wichtigsten Infos zur Veröffentlichung von Kinderfotos 

Die Geburt eines Kindes, ein Treffen im Familienkreis, eine Geburtstagsfeier, Veranstaltungen im Kindergarten und in der Schule oder einfach nur so zwischendurch: Es gibt ständig Gelegenheiten, um Fotos vom Nachwuchs zu schießen.

 

 

Schließlich sind Fotos oder kleine Videos eine ideale Möglichkeit, um schöne und wichtige Momente für immer festzuhalten. Krankenhäuser, Kindergärten, Schulen und andere Einrichtungen erstellen dann gerne Fotogalerien mit den Aufnahmen.

Und auch viele Eltern möchten die Schnappschüsse ihrer Kids nicht nur im eigenen Fotoalbum aufbewahren oder den Großeltern schenken, sondern mit möglichst vielen teilen. Also werden die Kinderbilder immer häufiger im Internet veröffentlicht. Doch dabei lauern einige Stolperfallen.

 

Der folgende Beitrag fasst die wichtigsten Infos
zur Veröffentlichung von Kinderfotos zusammen:

 

Kinderfotos und das Recht am eigenen Bild

Im Zusammenhang mit Fotos und Videos greift grundsätzlich das Persönlichkeitsrecht. Das bedeutet: Jeder kann selbst entscheiden, welche Fotos von ihm an welcher Stelle und in welcher Form veröffentlicht werden. § 22 des Kunsturheberrechtsgesetzes (KUG) besagt dazu, dass Bildnisse nur dann verbreitet oder veröffentlicht werden dürfen, wenn die aufgenommene Person ihre Einwilligung dazu erteilt hat. Allerdings gibt es in diesem Zusammenhang ein paar Ausnahmen, die sich aus § 23 KUG ergeben.

Demnach ist keine Zustimmung des Aufgenommenen notwendig, wenn es sich um zeitgeschichtliche Bildnisse oder um Fotos von Versammlungen, Aufzügen und ähnlichen Veranstaltungen handelt. Gleiches gilt für Bilder, bei denen ein anderes Motiv das Hauptmotiv bildet und die aufgenommene Person nur als Beiwerk zu sehen ist, beispielsweise weil sie zufällig durchs Bild läuft. Auch solche Bilder dürfen aber die berechtigten Interessen der abgebildeten Person nicht verletzen.

Was das übertragen auf die Praxis heißt, lässt sich an einem Beispiel veranschaulichen:

Nimmt ein Kind zusammen mit seiner Kindergartengruppe und anderen Kindergartenkindern am Laternenumzug am St.-Martins-Tag teil und wird ein Foto davon später in der örtlichen Zeitung veröffentlicht, können seine Eltern dagegen nicht vorgehen. Erscheint hingegen ein Portraitfoto des Kindes in der Zeitung oder ist das Kind in der Beschreibung des Fotos namentlich genannt, wäre für eine solche Veröffentlichung die Zustimmung notwendig gewesen.

Ist der Rahmen, in dem das Foto entstanden ist, weniger öffentlich, muss überprüft werden, inwiefern das Kind eindeutig erkennbar ist. Dabei bestimmt sich die Erkennbarkeit nicht nur durch das Gesicht oder die Angabe des Namens, sondern kann sich auch aus der Statur oder besonderen, charakteristischen Merkmalen ergeben.

 

Übrigens: Das Recht am eigenen Bild kann die aufgenommene Person immer geltend machen. Ob das Foto kommerziell verwendet wird oder ob nicht, spielt also zunächst einmal keine Rolle.   

 

Die Zustimmung zur Veröffentlichung von Kinderfotos

Dass für die Verbreitung oder Veröffentlichung von Kinderfotos in sehr vielen Fällen zuvor eine Einwilligung eingeholt werden muss, ist klar. Allerdings stellt sich mitunter die Frage, wer für die Erteilung der Zustimmung zuständig ist. Bei Babys, Kleinkindern und Kindern unter 12 Jahren ist die Frage recht einfach zu beantworten. Hier sind es nämlich die Erziehungsberechtigen, die darüber bestimmen, ob die Kinderfotos veröffentlicht werden (dürfen) oder ob nicht. Deutlich schwieriger wird es bei größeren Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren.

Teilweise muss hier ein Gericht entscheiden, ob die Kids ihr Handeln mit all seinen möglichen Konsequenzen schon richtig einschätzen können und folglich in der Lage sind, ihr Persönlichkeitsrecht selbst wahrzunehmen. Um Streitigkeiten von vorneherein aus dem Weg zu gehen, kann es eine sinnvolle Lösung sein, sich gleich das Einverständnis beider Seiten einzuholen, also sowohl die Zustimmung des fotografierten Jugendlichen als auch die Einwilligung seiner Eltern.

Kindergärten, Schulen und andere öffentliche Einrichtungen wiederum sichern sich gerne durch eine pauschale Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten ab, die dann für einen bestimmten Zeitraum, beispielsweise ein ganzes Schuljahr, gilt. Allerdings ist es nicht unbedingt ratsam, eine solche Erklärung zu unterschreiben. Stattdessen sollten die Eltern vor jeder Veröffentlichung prüfen, wo und zu welchem Zweck die Fotos erscheinen.

Ein Foto, das in der Schülerzeitung abgedruckt wird, ist beispielsweise weit weniger problematisch als ein Bild, das auf der Homepage der Schule, in sozialen Netzwerken oder in einer Imagebroschüre zu sehen ist, denn hier haben weit mehr Fremde Zugriff darauf. Zudem sollten die Eltern sicherstellen, dass Fotos ihrer Kinder stets ohne Angabe des vollständigen Namens oder gar der Anschrift verbreitet werden.  

 

Die Vorgehensweise bei unzulässig veröffentlichten Kinderfotos

Stoßen die Eltern auf Fotos ihrer Kinder, die ohne ihr Wissen und ohne ihre Zustimmung veröffentlicht wurden, können sie die weitere Nutzung untersagen. Dazu sollten sie sich zunächst an den Betreiber der Internetseite oder den Inhaber des Accounts wenden. Zeigt sich derjenige, der die Kinderfotos verwertet, uneinsichtig, können die Eltern einen Schritt weitergehen und eine Abmahnung veranlassen. Sie geht mit der Aufforderung einher, die Fotos zu entfernen und sich gleichzeitig dazu zu verpflichten, eine Nutzung auch in Zukunft zu unterlassen.

Andernfalls kann eine Vertragsstrafe verhängt werden. Schadensersatz und Schmerzensgeld hingegen können die Eltern nur dann fordern, wenn die Rechte des abgebildeten Kindes durch die Veröffentlichung tatsächlich erheblich verletzt wurden.  

 

Was Eltern bedenken sollten, wenn sie Kinderfotos im Internet veröffentlichen

Umfragen zeigen immer wieder, dass viele Eltern recht offen mit der Veröffentlichung von Fotos ihrer Sprösslinge umgehen. So werden Ultraschallbilder und Neugeborenenfotos ebenso im Internet präsentiert wie Fotos der Kids beim Spielen, beim Schlafen, beim Essen, im Urlaub oder bei bedeutsamen Anlässen. Auch wenn die Eltern verständlicherweise stolz auf ihren Nachwuchs sind und ihre Freude mit der ganzen Welt teilen möchten, sollten sie sich allein schon zum Schutz ihres Kindes aber ein wenig zurückhalten.

Gerade in sozialen Netzwerken und in Foren treten die Eltern nämlich gewisse Rechte an den Betreiber ab, wenn sie dort Bilder veröffentlichen. Die Folge davon ist, dass die Eltern nur noch begrenzt steuern können, wie sich die Bilder verbreiten und wo sie in welchem Zusammenhang genutzt werden.  Wichtig ist auch, dass Eltern ihren Kindern erklären, dass Fotos, Videos und Textbeiträge Spuren im Internet hinterlassen, die sich kaum wieder löschen lassen.

Zwar ist meist ein Mindestalter notwendig, um überhaupt ein Profil anlegen zu können. Allerdings reicht letztlich die Angabe eines falschen Geburtsdatums aus, um diese Barriere zu überwinden. Ebenso bringen Verbote nicht viel, denn der Reiz wird so nur noch größer und die Kids finden ohnehin einen Weg. Die Eltern sind deshalb besser beraten, wenn sie ihren Kids einen verantwortungsbewussten Umgang mit Fotos und dem Internet im Allgemeinen beibringen - und als gutes Vorbild vorleben.

Mehr Dokumentationen, Anleitungen, Ratgeber und Tipps:
  • Was ist ein Friedwald?
  • Haben es Einzelkinder leichter oder schwerer?
  • Was ist eine "Familienaufstellung"?, 2. Teil
  • Was ist eine "Familienaufstellung"? (1. Teil)
  • Familie - damals und heute
  • Klatsch und Tratsch als menschliche Besonderheit
  • Berufe früher: das Dienstmädchen und anderes Hauspersonal
  • Thema: Die wichtigsten Infos zur Veröffentlichung von Kinderfotos

     
    < Prev   Next >

    mehr Artikel

    Irrtümer in der Geschichte der Menschheit Große Irrtümer in der Geschichte der Menschheit richtiggestellt Die Menschheit hat viel geforscht und experimentiert. Dadurch verfügen wir über ein breites Wissen, können vieles erklären und viele Erkenntnisse für Erfindungen verwerten und alltägliche Dinge nutzen. Doch im Laufe der Geschichte gab es immer wieder auch große Irrtümer.   Ganzen Artikel...

    Tradition über Generationen: Studentenverbindungen Tradition über Generationen: Studentenverbindungen Merkwürdige Rituale, seltsame Gepflogenheiten, ungewöhnliche Narben im Gesicht, eigenwillige Kleiderordnungen und Beziehungen bis in die höchsten Kreise. Studentenverbindungen werden mit vielen verschiedenen Vorstellungen in Verbindung gebracht.    Ganzen Artikel...

    Grundstrukturen molekularer Stammbaeume Grundstrukturen molekularer Stammbäume  Zunächst befasst sich die Molekularbiologie mit den Strukturen, Biosynthesen und Funktionen von DNA und RNA untereinander sowie im Zusammenhang mit Proteinen auf molekularer Ebene.  Im Hinblick auf Stammbäume spielt sie dabei insbesondere bei phylogenetischen und evolutionären Stammbäumen sowie bei der molekularen Stammbaumanalyse eine wichtige Rolle. Ganzen Artikel...

    Was ist ein Friedwald? Was ist ein Friedwald? Große, hohe Bäume mit dickem Stamm und imposantem Geäst, jahreszeitlich gefärbte, sanft rauschende Blätter, der typische Duft nach Laub und Pilzen, Vogelgezwitscher und herumhuschende Eichhörnchen: der Wald ist für viele der Inbegriff von Natur. Schon zu Lebzeiten gehen viele gerne im Wald spazieren.    Ganzen Artikel...



    Bedürfnisorientierte Erziehung - was heißt das? Bedürfnisorientierte Erziehung - was heißt das?   Es gibt viele verschiedene Erziehungskonzepte mit ganz unterschiedlichen Ansätzen. Und als wäre es so nicht schon schwierig genug, den richtigen Erziehungsstil für sich zu finden, kommen auch noch regelmäßig neue Erziehungstrends auf. Einer dieser aktuellen Trends ist die bedürfnisorientierte Erziehung. Doch was heißt das genau? Was sind überhaupt kindliche Bedürfnisse? Sind Bedürfnisse gleichbedeutend mit Wünschen? Und schließt die Orientierung an Bedürfnissen ein Nein aus? Wir haben uns die bedürfnisorientierte Erziehung einmal näher angeschaut!  Ganzen Artikel...

    Translation

    Themengebiete

    Uebersicht zum Berufsbild Historiker
    Infos und Übersicht zum Berufsbild Historiker Grundsätzlich handelt es sich bei einem Historiker um einen Wissenschaftler, dessen...
    Wann es besser ist, ein Erbe auszuschlagen
    Wann es besser ist, ein Erbe auszuschlagen Wer erbt, hat die Wahl, ob er die Erbschaft annehmen möchte oder ob nicht. Und in einigen F&...
    Begriffe der Genealogie
    Die wichtigsten Begriffe der Genealogie Die Genealogie kennt einige wesentliche Begriffe, hier eine Auflistung der wichtigsten: •...
    Stammbaum der am haeufigsten gezuechteten Hunderassen
    Stammbaum der am häufigsten gezüchteten Hunderassen Bei einem Rassehund sind der Stammbaum oder die Ahnentafel keineswegs nur eine...
    2020: Mehr Unterhalt für Trennungskinder
    2020: Mehr Unterhalt für Trennungskinder Eine glückliche Familie, in der die Kinder wohlbehütet aufwachsen: Das wüns...
    Gleichgeschlechtliche Ehe: die Rechte und Pflichten, 1. Teil
    Gleichgeschlechtliche Ehe: die Rechte und Pflichten, 1. Teil Gleichgeschlechtliche Paare müssen es nicht bei einer eingetragenen Leben...

    themesclub.com cms Joomla template
    Copyright © 2025 Stammbaum Vorlagen - Familie, Tipps und Ratgeber  -  All Rights Reserved.
    design by themesclub.com
    themesclub logo
    Autoren & Betreiber Artdefects Media Verlag