You are at: Der Stammbaum arrow Stammbaum Kulturen arrow Die schönsten Bräuche und Riten rund um Neujahr
Die schönsten Bräuche und Riten rund um Neujahr E-mail

Die schönsten Bräuche und Riten rund um Neujahr 

Viele Jahrhunderte lang wurde der Jahreswechsel an unterschiedlichen Tagen gefeiert. Nachdem Papst Gregor XIII. den Julianischen Kalender reformiert und 1582 den Gregorianischen Kalender eingeführt hatte, war der 01. Januar zwar als Beginn eines neuen Jahres festgelegt, aber trotzdem wurde der Jahreswechsel in weiten Teilen Europas nach wie vor an verschiedenen Tagen begangen.

 

 

Dies sollte sich erst durch Papst Innozenz XII. ändern, der 1691 anordnete, dass ein Jahr am 31. Dezember zu enden und das neue Jahr am 01. Januar zu beginnen habe.

Die Bezeichnung Silvester wiederum rührt daher, dass der letzte Tag des Jahres dem heiligen Silvester geweiht ist, der am 31. Dezember 335 in Rom verstarb. Silvester war unter Kaiser Konstantin zwischen 314 und 335 Papst und unter seinem Pontifikat wurde das Christentum als Staatsreligion eingeführt.  

 

Die schönsten Bräuche und Riten rund um Neujahr

Wie bei allem Festtagen gibt es auch rund um Neujahr verschiedene Bräuche, Sitten und Riten. Bei den meisten Gebräuchen ging es in erster Linie darum, böse Geister fernzuhalten und Dämonen abzuwehren. Schon früh wurde der Jahreswechsel deshalb im Kreise der Familie und zusammen mit Freunden gefeiert.

Das gemeinsame Essen sollte Schutz und Nähe symbolisieren und den bösen Mächten keine Chance geben, in diesen Kreis einzudringen. Außerdem sollte der laute Krach durch Glockengeläut, Trommeln, Schellen und das Knallen mit Peitschen die Dämonen zuverlässig vertreiben. Diese beiden Bräuche sind bis heute erhalten geblieben.

So werden zu Silvester vielfach Partys oder kleinere Feiern veranstaltet und für den nötigen Lärm sorgen Feuerwerke. Dabei geht es bei dem bunten Himmelsspektakel zu Silvester aber mittlerweile nicht mehr um die Abwehr von bösen Geistern, sondern um die Verabschiedung des alten Jahres und die freudige Begrüßung des neuen Jahres.

 
Neben Feuerwerk, Glockengeläut und knallenden Sektkorken gehören auch Glückwünsche zu den festen Riten beim Jahreswechsel. Neben einem guten, erfolgreichen und gesunden Jahr wünschen sich die Menschen hierzulande vielfach einen guten Rutsch.

Mit diesem Rutsch ist aber weniger das Rutschen, also das Herüberkommen vom alten ins neue Jahr gemeint. Der gute Rutsch leitet sich vielmehr von dem hebräischen Wort „rosch“ ab. Rosch bedeutet Anfang, durch den guten Rutsch wird also ein guter Start des neuen Jahres gewünscht.

Hat das neue Jahr begonnen, wird das Anstoßen von einem „Prost Neujahr“ oder „Prosit Neujahr“ begleitet. Das Wort „Prosit“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt soviel wie „es möge gelingen“. Ein beliebter Brauch ist zudem das sogenannte Bleigießen. Ein kleines Stück Blei wird dabei über einer Kerzenflamme geschmolzen und in kaltes Wasser geschüttet.

Die Figuren werden dann so gehalten, dass ein Schatten entsteht und aus diesem Schatten wird versucht, zu deuten, was das neue Jahr wohl bringen wird. Übrigens sollte an Neujahr auf keinen Fall Wäsche gewaschen und zum Trocknen aufgehängt werden. Nach einem alten Brauch würde dies nämlich nicht nur Unglück, sondern vor allem auch viel Arbeit im neuen Jahr mit sich bringen.

 

     

Die bekanntesten Glücksbringer zum Jahreswechsel

Neben der Verabschiedung des alten und der Begrüßung des neuen Jahres spielt die Hoffnung auf ein glückliches Jahr bei den Silvesterfeierlichkeiten eine große Rolle. Aus diesem Grund gibt es zahlreiche Glücksbringer, die zu Neujahr verschenkt werden.

Ein Beispiel hierfür ist der Glückspfennig, auch wenn dieser mittlerweile zum Glückscent geworden ist. Der Brauch, einen Pfennig zu verschenken, geht auf die alte Volksweisheit „Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert“ zurück. Die symbolische Übergabe eines Pfennigs oder Cents soll dem Empfänger Glück bringen und dafür sorgen, dass ihm das Geld nie ausgeht.

Ein anderer beliebter Glücksbringer ist das Hufeisen. Dieses soll das Haus schützen und verhindern, dass sich Fremde oder ungebetene Gäste Zutritt verschaffen. Neben dem vierblättrigen Kleeblatt ist auch das Schwein ein Glücksbringer. Schon bei den alten Germanen war der Eber heilig und auch bei den alten Römern und Griechen symbolisierte ein Schwein Fruchtbarkeit, Reichtum und Wohlstand. Der Marienkäfer wiederum ist nach Maria, der Mutter Gottes benannt.

Als Marias Himmelsbote soll er vor allem Kinder beschützen und Kranke heilen. Schließlich gibt es noch den Schornsteinfeger als Glückssymbol. Hintergrund hierfür ist, dass früher Schornsteinfeger die Ersten waren, die am Neujahrmorgen durch die Straßen gingen und ein frohes neues Jahr wünschten.  

 

Essensbräuche zum Jahreswechsel

Die Essenbräuche an Neujahr fallen je nach Land und Region recht unterschiedlich aus, wobei sie meist von Aberglauben geprägt sind. So gibt es in einigen Gegenden ein großes Festmahl. Diese Tradition geht auf die alte Volksweisheit „Wer über die Jahre gut schmaust, hat das ganze Jahr vollauf“ zurück. In anderen Regionen werden an Neujahr Linsen oder Sauerkraut serviert, denn beide Speisen sollen dabei helfen, dass im neuen Jahr immer genügend Kleingeld vorhanden ist.

Daneben wird gerne der Neujahrskarpfen gegessen. Dabei legt das Familienoberhaupt während des Essens eine Schuppe des Fisches unter seinen Teller und wenn diese Schuppe später das ganze Jahr über im Geldbeutel aufbewahrt wird, soll dieser immer gut gefüllt bleiben. In Mitteleuropa werden an Neujahr hauptsächlich Gerichte mit Schweinefleisch gegessen, denn das Schwein ist ja ein traditioneller Glücksbringer.

In Griechenland wird klassischerweise das Basiliusbrot serviert, in das Münzen eingebacken sind. In England werden dreieckige, mit Hackfleisch gefüllte Törtchen oder auch andere süße oder pikante Kuchen zubereitet und zusammen mit den Nachbarn verspeist. In Schottland wiederum gibt es Black Bun, den sogenannten Schwarzen Laib, oder Haggis, das sind gefüllte Schafsmägen.

In Russland werden Borschtsch oder Gerichte mit Weizen, anderem Getreide, Mohn oder Honig gegessen, denn diese Zutaten sollen Erfolg und Freude bescheren. Ähnlich ist es in Israel, wo es an Neujahr traditionell süße Äpfel in Honig als Dessert gibt.

In Asien werden eine Woche vor Neujahr in geselliger Runde Reiskuchen gebacken. An Neujahr selbst werden dann Soga gegessen und diese Nudeln sollen für ein langes Leben sorgen.

 

Mehr Berichte, Ratgeber und Dokumentationen:

Einige der spannendsten physikalischen Rätsel, die die Forschung bis heute nicht gelöst hat
Einige der berühmtesten europäischen Hexer
Infos für Hobby-Forscher - an diesen Orten wird Atlantis vermutet
Die spannendsten Infos zu der Weltuntergangstheorie der Maya
Einige beliebte, aber sehr teure Katzenrassen in der Übersicht
Geschichten und Legenden über die Inka

Thema: Die schönsten Bräuche und Riten rund um Neujahr

 
< Prev   Next >

mehr Artikel

Wann es besser ist, ein Erbe auszuschlagen Wann es besser ist, ein Erbe auszuschlagen Wer erbt, hat die Wahl, ob er die Erbschaft annehmen möchte oder ob nicht. Und in einigen Fällen ist es sinnvoller, das Erbe auszuschlagen. Manch einer träumt davon, unerwartet eine größere Erbschaft zu machen und so auf einen Schlag die finanziellen Sorgen los zu sein. Allerdings kann ein Erbe nicht nur mit Vermögen einhergehen. Genauso gut kann es dem Erben Verpflichtungen bescheren, beispielsweise wenn der Erblasser einen Schuldenberg hinterlässt. Doch auch wenn Geld, eine Immobilie oder andere Wertgegenstände winken, ist der Erbe manchmal besser beraten, das Erbe nicht anzunehmen.     Ganzen Artikel...

Die richtige Hebamme finden - Infos und Tipps, 1. Teil Die richtige Hebamme finden - Infos und Tipps, 1. Teil Wenn sich Nachwuchs ankündigt, ist die Freude meist groß. Und für viele beginnt die aufregende Zeit schon lange bevor das neue Familienmitglied das Licht der Welt erblickt. Schließlich ist bereits die Schwangerschaft ein ganz besonderer Lebensabschnitt.    Ganzen Artikel...

Die Geschichte von Vornamen Infos zur Geschichte von Vornamen und ihrer Bedeutung Lange Zeit bestand die Funktion des Vornamens darin, einen Menschen anzusprechen und ihn dabei eindeutig von einer anderen Person zu unterscheiden. Aus diesem Grund wurde in sehr frühen Zeiten auch nicht von Vornamen, sondern vielmehr von Rufnamen gesprochen. Die Bezeichnung Vorname entwickelte sich, als es notwendig wurde, Nachnamen einzuführen, um Personen mit gleichem Rufnamen identifizieren zu können.   Ganzen Artikel...

Die schwäbisch-alemannische Fasnet Die schwäbisch-alemannische Fasnet Den meisten ist der rheinische Karneval ein Begriff. Alljährlich am 11.11. um 11.11 Uhr wird die fünfte Jahreszeit eingeläutet und bis zum Aschermittwoch fröhlich und ausgelassen gefeiert. Bunte Umzüge mit Musik und liebevoll gestalteten Wagen ziehen durch die Straßen, begleitet von unzähligen Menschen in verschiedensten Kostümen.    Ganzen Artikel...



Mythen und Irrtuemer der Astronomie Die größten Mythen und Irrtümer der Astronomie Viele führt die Suche nach den eigenen Wurzeln zumindest ein Stück weit auch in die Astronomie, denn die Frage danach, woher wir kommen und durch welche Umstände sich alles entwickelt hat, gehört nun einmal auch in den Bereich der Wissenschaft rund um die Gestirne und das Universum. Gerade in der Geschichte der Astronomie finden sich jedoch zahlreiche Mythen und Irrtümer, die sich mitunter über Jahrhunderte hielten.   Ganzen Artikel...

Translation

Themengebiete

Stammbaumanalyse Uebungen
Stammbaumanalyse Übungen Die Stammbaumanalyse gehört zusammen mit der Zwillingsforschung, der Analyse von Karyogrammen und der pop...
Wie Adoptierte nach ihren Wurzeln suchen können
Wie Adoptierte nach ihren Wurzeln suchen können Sehr viele Adoptierte hatten eine schöne und glückliche Kindheit. In ihren Ad...
Walpurgisnacht: Gab es die Flugsalben der Hexen wirklich?
Walpurgisnacht: Gab es die Flugsalben der Hexen wirklich? Die Legende besagt, dass sich die Hexen in der Walpurgisnacht, das ist die Nacht v...
Die wichtigsten Fragen zum Kindesunterhalt, Teil 2
Die wichtigsten Fragen zum Kindesunterhalt, Teil 2 Gegenüber ihren Kindern sind Eltern grundsätzlich zu Unterhalt verpflichtet...
Wie wirkt sich die Kindererziehungszeit auf die Rente aus?
Wie wirkt sich die Kindererziehungszeit auf die Rente aus? Wer ein Kind erzieht, bekommt dafür in der gesetzlichen Rentenversicheru...
Darauf kommt es bei der Suche nach vermissten Kindern an
Darauf kommt es bei der Suche nach vermissten Kindern an Seit 2003 ist der 25. Mai in Deutschland der Tag der vermissten Kinder. Er soll...

themesclub.com cms Joomla template
Copyright © 2025 Stammbaum Vorlagen - Familie, Tipps und Ratgeber  -  All Rights Reserved.
design by themesclub.com
themesclub logo
Autoren & Betreiber Artdefects Media Verlag