You are at: Der Stammbaum arrow Stammbaum Menschen arrow Cytochrom Stammbaum arrow Die Praeimplantationsdiagnostik
Die Praeimplantationsdiagnostik E-mail

Die wichtigsten Infos rund um die Präimplantationsdiagnostik 

Während Familien- und Ahnenforscher nach ihren Wurzeln suchen, gibt es viele Paare, die gerne überhaupt erst einmal eine Familie gründen möchten.

Nicht immer klappt die Familienplanung aber wie gewünscht und die Zahl der Paare mit unerfülltem Kinderwunsch steigt kontinuierlich an. Ein wichtiges Stichwort in diesem Zusammenhang ist die Präimplantationsdiagnostik.

 

 

Diese ist ein seit Jahren äußerst kontrovers diskutiertes Thema, zu dem der Bundesgerichtshof vor kurzem eine wichtige Entscheidung getroffen hat. So kamen die Richter zu dem Ergebnis, dass die Präimplantationsdiagnostik keinen Verstoß gegen das Embryonenschutzgesetz darstellt und Embryonen folglich auch außerhalb des Mutterleibes untersucht und bei bestimmten genetischen Auffälligkeiten aussortiert werden können.

Nun stellt sich vor allem für Paare mit Kinderwunsch die Frage, was Präimplantationsdiagnostik überhaupt bedeutet, wie diese durchgeführt wird und welche Folgen sich daraus ergeben.

 

Hier daher die wichtigsten Infos rund um die Präimplantationsdiagnostik auf einen Blick: 

 

Was bedeutet Präimplantationsdiagnostik überhaupt?

Nach dem Embryonenschutzgesetz dürfen menschliche Embryonen zu Forschungszwecken weder hergestellt noch geklont werden. Nach dem Urteil des BHG ist die Untersuchung von Embryonen und eine daraus resultierende Selektion von gesunden und kranken Embryonen im Rahmen einer Präimplantationsdiagnostik hingegen nicht ausgeschlossen.

Übertragen auf die Praxis bedeutet das, dass sich die Präimplantationsdiagnostik in einer rechtlichen Grauzone bewegt, für Paare mit unerfülltem Kinderwunsch aber neue Hoffnung auf ein gesundes Kind bedeutet. Liegen bei den Eltern nämlich erbbedingte Vorbelastungen vor, können sie eine Präimplantationsdiagnostik durchführen lassen.

Das Ziel eines solchen Verfahrens besteht darin, die gesunden Embryonen auszuwählen und im Gegenzug auszuschließen, dass kranke Embryonen in die Gebärmutter eingepflanzt werden. 

 

Wie läuft eine Präimplantationsdiagnostik ab?

Im Zuge der Präimplantationsdiagnostik wird einem Embryo, der durch In-vitro-Fertilisation, also einer künstlichen Befruchtung im Reagenzglas, erzeugt wurde, eine Zelle entnommen. Dies geschieht, wenn sich der Embryo im 4- bis 8-Zellen-Stadium befindet, was etwa drei Tage nach der Befruchtung der Fall ist. Der Zelle wird dann das Genom extrahiert und anschließend wird durch einen sogenannten FisH-Test untersucht, ob genetische Besonderheiten vorliegen.

Durch diese Untersuchung kann ermittelt werden, ob Chromosomendefekte oder schwere Erbkrankheiten wie beispielsweise Trisomie 21, Corea Huntington, Zystische Fibrose oder bestimmte Blutkrankheiten vorliegen. Die Absicht, die die Präimplantationsdiagnostik damit verfolgt, besteht darin, zu erkennen und sicherzustellen, dass der Embryo, der in die Gebärmutter eingesetzt werden soll, gesund ist.

Allerdings müssen die künftigen Eltern im Vorfeld festlegen, auf was die befruchtete Eizelle untersucht werden soll. Insgesamt kann die Präimplantationsdiagnostik 54 monogene Erbkrankheiten erkennen, getestet werden darf aber nur auf eine Erbkrankheit.   

 

Das Für und Wider der Präimplantationsdiagnostik

Vor allem für Paare, die auf natürlichem Wege kein Kind bekommen können, ist das Urteil des BGH eine wichtige und äußerst positive Entscheidung. Dies gilt vor allem dann, wenn die Paare erblich vorbelastet sind und befürchten, dass ihr Kind krank zur Welt kommen würde.

Kritiker führen an, dass die Präimplantationsdiagnostik die Gefahr birgt, dass sich Eltern Wunschkinder kreieren. Allerdings ist diese Kritik letztlich unbegründet. Die Präimplantationsdiagnostik liefert keine Informationen über Merkmale des Kindes wie beispielsweise Augenfarbe, Körperbau oder Intelligenz. Es ist zwar richtig, dass das Geschlecht bestimmt wird, allerdings spielt dies bei der Auswahl der Embryonen keine Rolle.

Bei der Präimplantationsdiagnostik geht es ausschließlich darum, den Gesundheitszustand des Embryos zu ermitteln und nur solche Embryonen einzupflanzen, die keine genetischen Auffälligkeiten zeigen.   

 

Präimplantationsdiagnostik vs. Pränataldiagnostik 

Heute werden während einer Schwangerschaft zahlreiche Untersuchungen durchgeführt, um die Entwicklung des ungeborenen Kindes zu beobachten. Gleichzeitig wird es durch die vorgeburtlichen Untersuchungen möglich, schon sehr früh Erkrankungen und Chromosomendefekte zu erkennen. Dabei unterscheidet die Pränataldiagnostik zwischen nicht-invasiven und invasiven Verfahren.

Zu den nicht-invasiven Verfahren gehören beispielsweise Ultraschalluntersuchungen, zu den invasiven Verfahren beispielsweise Nabelschnur- und Fruchtwasseruntersuchungen. Nun klingt es im ersten Moment sehr positiv, wenn Erkrankungen schon sehr früh erkannt werden können.

Die Schattenseite ist aber, dass es bislang nur sehr wenige Bereiche gibt, in denen früh erkannte Erkrankungen schon vor der Geburt behandelt werden können. Übertragen auf die Praxis heißt das, dass die Eltern in der großen Mehrzahl der Fälle lediglich zu einem frühen Zeitpunkt während der Schwangerschaft wissen, dass ihr Kind krank zur Welt kommen wird.

An dieser Stelle wird der Vorteil der Präimplantationsdiagnostik deutlich, denn durch sie kann ein solches Szenario von vorneherein ausgeschlossen werden.    

 

Eine weitere Motivation für die Präimplantationsdiagnostik

In Deutschland ist die Präimplantationsdiagnostik bislang nur im Zusammenhang mit einer künstlichen Befruchtung und zum Ausschluss der Einpflanzung eines kranken Embryos ausdrücklich erlaubt. In anderen europäischen Ländern sieht die Situation etwas anders aus und hier gibt es noch eine weitere Methode der Präimplantationsdiagnostik.

In Spanien wurde ein Kind künstlich gezeugt und der Embryo durch die Präimplantationsdiagnostik auf eine bestimmte Erbkrankheit untersucht. Aus dem Nabelschnurblut des neugeborenen Babys wurden Stammzellen entnommen und diese daraufhin für die Therapie seines sieben Jahre alten Bruders verwendet.

Der Junge konnte dadurch seine Krankheit besiegen, renommierten Wissenschaftlern und Forschern war es gelungen, die Diamond-Blackfan-Anämie zu heilen, die bis dahin als unheilbare Blutkrankheit galt. Diese Erfolgsgeschichte hat viele Kritiker der Präimplantationsdiagnostik verstummen lassen. Diese Methode der Präimplantationsdiagnostik ist beispielsweise in England seit 2003, in Spanien seit 2006 und in Schweden seit 2007 erlaubt.

 

Weiterführende Genealogie, Stammbäume und Ahnenforschung:

Übersicht zu ausgestorbenen Völkern
Ahnensuche bei Adoption
Generationslinien der Antike
Begriffe in der Familienforschung
Tipps für ein Zuchtstammbaum


 

Thema: Die wichtigsten Infos rund um die Präimplantationsdiagnostik 

 
< Prev   Next >

mehr Artikel

Die wichtigsten Fragen zum Kindesunterhalt, Teil 1 Die wichtigsten Fragen zum Kindesunterhalt, Teil 1   Eltern sind ihren Kindern gegenüber immer unterhaltspflichtig. Dabei wird zwischen dem sogenannten Naturalunterhalt und dem Barunterhalt unterschieden. Wie viel Unterhalt gezahlt werden muss, hängt vom Alter der Kinder, der Größe der Familie und dem monatlichen Einkommen der Eltern ab. In einer Beitragsreihe beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um den Kindesunterhalt!   Was genau bedeutet Unterhalt?  Ganzen Artikel...

7 Fragen zum Patenamt, Teil I 7 Fragen zum Patenamt, Teil I   Auch wenn die Eltern mit der Kirche wenig am Hut haben, führt die Geburt eines Kindes oft zur Besinnung auf christliche Traditionen. Dabei kann die Motivation sehr unterschiedlich sein. So ist es für die einen nur ein Akt, der eben irgendwie dazugehört. Anderen ist es ein Anliegen, dass das Kind Teil einer kirchlichen Gemeinschaft wird. Wieder andere erhoffen sich bessere Chancen auf einen Platz in einer Kita in kirchlicher Trägerschaft. Doch so oder so: In vielen Familien hat die Taufe auch heute noch einen festen Platz.  Ganzen Artikel...

Die richtige Hebamme finden - Infos und Tipps, 3. Teil Die richtige Hebamme finden - Infos und Tipps, 3. Teil   Klar, eine Hebamme ist eine Geburtshelferin. Sie unterstützt die Mutter dabei, ihr Baby auf die Welt zu bringen. Doch das ist längst nicht alles. Vielmehr betreut eine Hebamme die werdenden Eltern bereits während der Schwangerschaft. Sie ist Ansprechpartnerin bei Fragen, kümmert sich um die Vorsorge und hilft bei der Vorbereitung auf die Geburt. Ist das Baby da, begleitet die Hebamme die frischgebackenen Eltern und ihren Sprössling in den ersten acht Wochen nach der Entbindung. Ganzen Artikel...

Alleiniges Sorgerecht - Alles zu Rechten, Pflichten und Antrag Alleiniges Sorgerecht - Alles zu Rechten, Pflichten und Antrag Der Traum von der glücklichen Familie geht leider nicht immer in Erfüllung. Und wenn es zu einer Trennung kommt, stellt sich auch die Frage nach dem Sorgerecht für den Nachwuchs.   Ganzen Artikel...



Die wichtigsten Infos zur Kindersitzpflicht im Auto Die wichtigsten Infos zur Kindersitzpflicht im Auto   Kinder haben großen Spaß daran, die Welt zu entdecken. Dabei bleibt natürlich auch die eine oder andere Autofahrt nicht aus. Weil Kinder aber kleiner und leichter sind als Erwachsene, haben sie ein deutlich größeres Risiko, bei einem Unfall schwere Verletzungen zu erleiden. Aus diesem Grund brauchen sie einen geeigneten Kindersitz, der sie sichert.  Ganzen Artikel...

Translation

Themengebiete

Wenn Kinder trauern - Infos und Tipps für Eltern, 2. Teil
Wenn Kinder trauern - Infos und Tipps für Eltern, 2. Teil Kinder trauern zwar anders als Erwachsene. Doch auch Kinder trauern. Und es i...
Die spannendsten Infos zur Weltuntergangstheorie der Maya
Die spannendsten Infos zur Weltuntergangstheorie der Maya Der Maya-Kalender prophezeit, dass die Welt am 21. Dezember 2012 untergehen wird....
Namensänderung - Infos und Vorlage, Teil 2
Namensänderung - Infos und Vorlage, Teil 2 Im Zuge einer Hochzeit oder Scheidung ist es kein Problem, den Nachnamen zu ändern....
Liste: 40 zeitlose Kindernamen, Teil 3
Liste: 40 zeitlose Kindernamen, Teil 3 Einige Kinder werden nach den Eltern oder den Großeltern benannt. Andere Kinder bekommen ei...
Übersicht: Die wichtigsten Leistungen für Familien, 1. Teil
Übersicht: Die wichtigsten Leistungen für Familien, 1. Teil Für viele steht fest, dass sie eine eigene Familie gründen m...
7 Fragen zum Mutterschaftsgeld, Teil 3
7 Fragen zum Mutterschaftsgeld, Teil 3 Kündigt sich Nachwuchs an, ist die Freude groß. Doch zusammen mit der Vorfreude kommen...

themesclub.com cms Joomla template
Copyright © 2025 Stammbaum Vorlagen - Familie, Tipps und Ratgeber  -  All Rights Reserved.
design by themesclub.com
themesclub logo
Autoren & Betreiber Artdefects Media Verlag