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Übersicht über die wichtigsten Bezeichnungen für Familienmitglieder in alten Quellen

Im Zuge der Familienforschung und der Suche nach Vorfahren wird es früher oder später unumgänglich, sich auch mit älteren oder alten Quellen zu beschäftigen.

Die Problematik, die sich hierbei ergeben kann, ist, dass in eben diesen alten Quellen teils sehr unterschiedliche Begriffe für die Benennung der Vorfahren benutzt werden.

 

Dabei ist der erste Schritt vor der Suche, die Verwandtschaftsverhältnisse im eigentlichen Sinne aufzudecken. Von einer Blutsverwandtschaft zweier Personen wird dann gesprochen, wenn die eine Person direkt von der anderen Person abstammt oder beide Personen mindestens einen gemeinsamen Vorfahren haben. Somit ist Blutsverwandtschaft, die auch als Magschaft oder mit dem lateinischen Begriff consanguinitas bezeichnet wird, im Sinne der Familienforschung immer dann gegeben, wenn zwei Personen gleiches Blut oder das Blut eines gemeinsamen Vorfahren in sich haben.

Das Bürgerliche Gesetzbuch hingegen spricht immer nur von Verwandtschaft, meint damit jedoch auch Blutsverwandtschaft. Hier erfolgt die Unterscheidung zwischen Verwandten in direkter Linie und in der Seitenlinie. Bei Kinder, Eltern und deren Großeltern handelt es sich um Verwandte in direkter Line, Neffen oder Nichten sind Verwandte in der Seitenlinie.

 

Bedeutung der Blutsverwandschaft 

Insgesamt ist die Blutsverwandtschaft ein wichtiges Kriterium bei allen Völkern und zu allen Zeiten, allerdings unterscheiden sich die Kulturkreise deutlich darin, in welcher Abstufung der Blutsverwandtschaft Bedeutung zukommt, was dann wiederum maßgeblich für die Rechtsauffassung beispielsweise im Erbrecht war.

Insofern ist auf der Suche nach Vorfahren auch der Familienname von großer Wichtigkeit, denn der Familienname gibt die engste Form der Verbindung von Agnaten wieder. Agnaten sind alle die männlichen und weiblichen Personen, deren Blutsverwandtschaft auf dem Mannesstamm beruht. Dies ist deshalb von Bedeutung, weil auch der Familienname immer durch die männliche Linie weitergegeben wurde, was bedeutet, von einem Vater auf die Kinder.

Das Gegenstück hierzu sind die sogenannten Kognaten. Hierbei handelt es sich ebenfalls um blutsverwandte Personen, allerdings erfolgt die Vermittlung der Blutsverwandtschaft an mindestens einer Stelle durch eine weibliche Person.

 

Hier nun aber eine Übersicht über die wichtigsten Bezeichnungen für Familienmitglieder in alten Quellen:

 

        der Vater wird ersetzt durch genitor oder pater.

Der Stammvater wird als progenitor bezeichnet und der Begriff Stuprator steht für einen unehelichen Vater, also den Erzeuger aus biologischer Sicht.

        Mutter bedeuten die Worte genetrix und mater, die Stammmutter ist die progenetrix.

        der Bruder findet sich als frater oder germanus.

        die Schwester wird bezeichnet als germana oder soror.

        den Großvater benennen die Begriffe Aene, anche, avus, eldir fatir oder Ene.

        Großmutter steht synonym für Aldenmoder, avia oder eldir mudir.

        der Schwiegervater oder die Schwiegermutter heißen Schwieher.

        der Onkel tritt auf alsavunculus, wenn es sich um den Bruder der Mutter handelt, der Bruder des Vaters heißt patruus oder patruelis.

        Tante beschreibt das Wort Muhme.

Die Tante von väterlicher Seite, also die Schwester des Vaters heißt daneben auch amita oder Base, die Schwester der Mutter hingegen matertera.

        der Begriff parens steht allgemein für enge Verwandte, im engeren Sinne dabei häufig für den Vater oder die Mutter.

 

Thema: Übersicht von Bezeichnungen für Familienmitglieder

 

 
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