You are at: Der Stammbaum arrow Stammbaum Tiere arrow Stammbaum Darstellung arrow Was ist ein Ersttrimester-Screening und wie sinnvoll ist es?
Was ist ein Ersttrimester-Screening und wie sinnvoll ist es? E-mail

Was ist ein Ersttrimester-Screening und wie sinnvoll ist es?

 

Beim Ersttrimester-Screening handelt es sich um eine pränatale Untersuchung. Wie der Name schon besagt, findet sie im ersten Drittel der Schwangerschaft statt. Die Untersuchung soll feststellen, ob beim Kind das Risiko für eine genetische Veränderung wie zum Beispiel das Downsyndrom oder eine organische Fehlbildung wie beispielsweise ein Herzfehler besteht.

Doch wie läuft so eine Untersuchung ab? Welche Aussagekraft hat sie? Wann ist der richtige Zeitpunkt dafür? Und wie sinnvoll ist ein Ersttrimester-Screening überhaupt? Wir klären auf!

 

Wie wird ein Ersttrimester-Screening durchgeführt?

Anders als zum Beispiel eine Fruchtwasseruntersuchung greift das Ersttrimester-Screening nicht in die Schwangerschaft ein. Die Untersuchung erfolgt nicht-invasiv und besteht üblicherweise aus einem Ultraschall über die Bauchdecke der werdenden Mutter und einer Messung ihrer Blutwerte.

 

Die Ultraschall-Untersuchung

Beim Ultraschall schaut sich die Ärztin oder der Arzt mehrere Dinge an. Dazu gehört der Nackenbereich des Embryos. Im Rahmen einer sogenannten Nackenfalten- oder Nackentransparenz-Messung wird der Bereich des Nackens gemessen, in dem es zu diesem Zeitpunkt üblicherweise Wasseransammlungen gibt. Zeigt die Messung, dass ein gewisser Grenzwert überschritten ist, kann das ein Hinweis auf eine Chromosom-Abweichung sein.

Wie lang das kindliche Nasenbein ist, wird ebenfalls gemessen. Außerdem prüft die Ärztin oder der Arzt den venösen Blutkreislauf und den Blutfluss über die rechte Herzklappe. Ein Herzfehler würde sich in einer eingeschränkten Pumpleistung des Herzens äußern. Eine Chromosomenstörung wiederum macht sich oft dadurch bemerkbar, dass die rechte Herzklappe undicht ist.

 

Der Bluttest

Der Bluttest kontrolliert bestimmte Hormone und Eiweiße. Eines dieser Hormone ist das Humane Choriongonadotropin (HCG). Es wird während der Schwangerschaft gebildet und ist unter anderem dafür zuständig, dass Progesteron ausgeschüttet wird. Progesteron unterstützt die Einnistung der befruchteten Einzelle und hält die Muskulatur der Gebärmutter während der Schwangerschaft entspannt. Ist der HCG-Wert erhöht, kann das auf eine Chromosomenstörung hindeuten.

Daneben bestimmt die Ärztin oder der Arzt das Eiweiß Pregnancy-Associated Plasma Protein A (PAPP-A). Das Eiweiß wird in der Plazenta produziert und hier kann ein zu niedriger Wert ein Anzeichen für eine Abweichung bei den Chromosomen sein.

Der Bluttest im Rahmen des Ersttrimester-Screenings hat aber nichts mit dem nicht-invasiven Pränatal-Test (NIPT) zu tun. Bei diesem Bluttest werden die fetalen DNA-Teilchen aus dem Blut der Mutter herausgelöst, sortiert und anschließend den verschiedenen Chromosomen zugeordnet. Auf diese Weise lässt sich ermitteln, ob die Anzahl der Chromosomen stimmt und ob es irgendwo Abweichungen gibt.

 

Wann ist der richtige Zeitpunkt für ein Ersttrimester-Screening?

Ein Ersttrimester-Screening ist grundsätzlich zwischen der elften und der 14. Schwangerschaftswoche möglich. Während die Blutuntersuchung aber am besten zwischen der elften und der zwölften Schwangerschaftswoche erfolgt, ist die Ultraschalluntersuchung zwischen der zwölften und der 13. Schwangerschaftswoche optimal. Weil die idealen Zeitpunkte also voneinander abweichen, werden die beiden Untersuchungen oft zeitversetzt durchgeführt.

 

Was sagen die Untersuchungsergebnisse aus?

Wenn die Ergebnisse vom Ultraschall und vom Bluttest interpretiert werden, fließen noch andere Risikofaktoren in die Auswertung ein. Dazu zählen zum Beispiel das Alter der werdenden Mutter, genetische Veranlagungen oder ob die Mutter Raucherin ist. Ein Computerprogramm fasst alle Faktoren zusammen und berechnet auf dieser Basis das Risiko für eine Chromosomenstörung oder eine Fehlbildung.

Bei der Bewertung der Nackenfaltenmessung gilt:

·Bis 2,4 Millimeter sind die Werte unauffällig.

·Ab 2,5 bis 5,9 Millimeter ist die Nackenfalte verdickt.

·Ab 6 Millimetern liegt eine starke Verdickung der Nackenfalte vor.

Allerdings muss eine verdickte Nackenfalte nicht zwangsläufig krankhaft sein. Auch bei gesunden Kindern kann eine verdickte Nackenfalte vorkommen. Andersherum können die einzelnen Blutwerte für sich genommen ebenfalls bei gesunden und bei kranken Kindern vorliegen. Aus diesem Grund müssen bei der Bewertung immer bestimmte Kombinationen aus allen Testergebnissen betrachtet werden. Zudem sollten nur erfahrene Spezialisten eine Interpretation vornehmen.

 

Ist ein Ersttrimester-Screening sinnvoll?

Vor allem Frauen ab 35 wird zu einem Ersttrimester-Screening geraten. Denn mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, dass sich die Chromosomen bei der Zellteilung falsch verteilen. Das Risiko für eine Chromosomenstörung liegt bei einer 20 Jahre alten Frau bei ungefähr 1:1.000. Ist die werdende Mutter 40 Jahre alt, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit schon auf 1:100.

Der große Pluspunkt vom Ersttrimester-Screening ist, dass keine Komplikationen zu befürchten sind. Bei einer invasiven Untersuchung ist das anders.

Allerdings muss der werdenden Mutter klar sein, dass das Ersttrimester-Screening nur das statistische Risiko für eine Abweichung der Chromosomen oder eine Fehlbildung benennt. Es liefert keine verbindliche Diagnose, sondern beziffert lediglich die Wahrscheinlichkeit. Aus diesem Grund gibt es immer wieder Befunde, die zwar auffällig waren, das Kind aber trotzdem gesund ist. Andersherum werden bei dem Test rund zehn von 100 Abweichungen nicht erkannt.

Zuverlässige Aussagen dazu, ob das Kind gesund ist, sind allein durch ein Ersttrimester-Screening also nicht möglich. Möchte die werdende Mutter Gewissheit haben oder kommt es zu einem auffälligen Befund, werden deshalb meist weitere Untersuchungen empfohlen. Das kann zum Beispiel eine Fruchtwasseruntersuchung oder ein spezieller Bluttest auf Trisomien sein.

 

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für ein Ersttrimester-Screening?

Nach einem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses sind nicht-invasive, pränatale Untersuchungen seit dem Frühjahr 2022 eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Werdende Eltern müssen die Kosten also nicht mehr selbst aufbringen.


Auch vorher schon bezahlten die gesetzlichen Krankenkassen die Untersuchung, wenn ein erhöhtes Risiko für eine Fehlbildung bestand. Ob die private Krankenversicherung die Kosten übernimmt, hängt vom Tarif ab. Finanzieren die künftigen Eltern das Ersttrimester-Screening selbst, bewegen sich die Kosten je nach Anbieter und Umfang in einem Rahmen zwischen 150 und 500 Euro.

Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen:

 

 
< Prev   Next >

mehr Artikel

Liste: 40 zeitlose Kindernamen, Teil 3 Liste: 40 zeitlose Kindernamen, Teil 3   Einige Kinder werden nach den Eltern oder den Großeltern benannt. Andere Kinder bekommen einen Namen, zu dem die Eltern einen besonderen Bezug haben. Manche Eltern lassen sich von Büchern, Filmen oder Promis inspirieren, andere Eltern orientieren sich an den Listen mit den beliebtesten Vornamen eines Jahres.  Ganzen Artikel...

Stammbaumanalyse Uebungen Stammbaumanalyse Übungen Die Stammbaumanalyse gehört zusammen mit der Zwillingsforschung, der Analyse von Karyogrammen und der populationsstatistischen Methode zu den ältesten Verfahren im Zusammenhang mit der Erbforschung beim Menschen.Im Wesentlichen kümmert sich die Stammbaumanalyse dabei um drei Fragen, nämlich:1.       ob das jeweilige Merkmal dominant oder rezessiv vererbt wird,2.       ob die Vererbung des jeweiligen Merkmales gonosomal oder autosomal erfolgt und3.       welche sicheren und welche möglichen Genotypen auftreten.   Ganzen Artikel...

Anleitung dekorativer Stammbaum Anleitung für einen modernen und dekorativen Stammbaum Üblicherweise kennt man Stammbäume und Ahnentafeln als größere Bilder in Posterform, auf denen ein Baum oder ein baumartiges Motiv mit den entsprechenden Namen oder Fotos an dessen Zweigen und Ästen abgebildet ist. Ahnengalerien bestehen häufig aus gerahmten Fotografien, die direkt an einer Wand präsentiert werden.   Ganzen Artikel...

Warum die glückliche Patchwork-Familie oft nur Wunschdenken ist, Teil I Warum die glückliche Patchwork-Familie oft nur Wunschdenken ist, Teil I   Zwei Personen kommen als Paar zusammen. Mit den Kindern, die sie in die Beziehung mitbringen, und vielleicht auch gemeinsamem Nachwuchs bilden sie eine neue Familie, die einen harmonischen Alltag lebt. Diese Vorstellung haben viele. Doch in der Realität läuft es häufig ganz anders. Da wollen viele Herausforderungen gemeistert und etliche Konflikte gelöst werden. In einem zweiteiligen Beitrag gehen wir der Frage nach, warum die glückliche Patchwork-Familie oft nur Wunschdenken ist – und wie es trotzdem gelingen kann.   Vielschichtige Konflikte im Patchwork-Leben  Ganzen Artikel...



Stammbaum-Vorlage deutscher Adel Stammbaum-Vorlage deutscher Adel Der deutsche Adel geht zunächst auf die Edelfreien des frühen Mittelalters zurück, die in ihrer gesellschaftlichen Position unmittelbar auf den Kaiser oder den König folgten. Aus dieser Schicht entwickelte sich der Hochadel der Landesfürsten und Standesherren. Im hohen Mittelalter entstand infolge von ritterlichem Kriegsdienst und des Lehnswesens der Ritterstand als Mittelpunkt des niederen Adels, seit dem 14. Jahrhundert gab es zudem durch kaiserlichen Adelsbrief verliehenen Adel, den sogenannten Briefadel. Ganzen Artikel...

Translation

Themengebiete

Stammbaum Blog
Der Stammbaum Blog Zeugnisse der Zeitgeschichte bei der Ahnenforschung und der geologischen Wissenschaft. Meldungen und Nachrichten im Stamm...
Checkliste: Die Grundausstattung für ein Baby
Checkliste: Die Grundausstattung für ein Baby Wenn sich der erste eigene Nachwuchs ankündigt, haben Familie und Freunde viele Tipp...
Wie sollten Ahnenforscher Ihre Daten sammeln und speichern
Wie sollten Ahnenforscher Ihre Daten sammeln und speichern, auf dem Papier oder dem PC? Bei der Familien- und Ahnenforschung ist es von gro&...
Anleitung Stammbaum Spiegel
Anleitung für einen gemalten Stammbaum auf einem Spiegel Um einen Stammbaum oder eine Ahnentafel anzufertigen, der allerdings weniger F...
An diesen Orten wird Atlantis vermutet
Infos für Hobby-Forscher: an diesen Orten wird Atlantis vermutet Frühe Hochkulturen üben eine ganz besondere Faszination aus,...
Kita: Gut oder schlecht fürs Kind?, 2. Teil
Kita: Gut oder schlecht fürs Kind?, 2. Teil Die Mutter bleibt zu Hause, kümmert sich um den Haushalt und betreut den Nachwuchs...

themesclub.com cms Joomla template
Copyright © 2025 Stammbaum Vorlagen - Familie, Tipps und Ratgeber  -  All Rights Reserved.
design by themesclub.com
themesclub logo
Autoren & Betreiber Artdefects Media Verlag