You are at: Der Stammbaum arrow Stammbaum Menschen arrow Unser Stammbaum arrow Die wichtigsten Fragen zum Kindesunterhalt, Teil 1
Die wichtigsten Fragen zum Kindesunterhalt, Teil 1 E-mail

Die wichtigsten Fragen zum Kindesunterhalt, Teil 1

 

Eltern sind ihren Kindern gegenüber immer unterhaltspflichtig. Dabei wird zwischen dem sogenannten Naturalunterhalt und dem Barunterhalt unterschieden. Wie viel Unterhalt gezahlt werden muss, hängt vom Alter der Kinder, der Größe der Familie und dem monatlichen Einkommen der Eltern ab. In einer Beitragsreihe beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um den Kindesunterhalt!

 

Was genau bedeutet Unterhalt?

Grundsätzlich wird immer dann von Unterhalt gesprochen, wenn eine Person für den Lebensbedarf einer anderen Person aufkommt. In einer erweiterten Definition kann der Unterhalt zwar auch in Form von Betreuung, Pflege und Erziehung geleistet werden. Im allgemeinen Sprachgebrauch steht der Begriff aber für finanzielle Leistungen und hier in erster Linie für Kindesunterhalt.

Minderjährige Kinder haben von Gesetzes wegen Anspruch auf Unterhalt von ihren Eltern. Aus diesem Grund werden Fragen zum Kindesunterhalt vor allem dann zum Thema, wenn sich die Eltern trennen. Gehen die Wege auseinander, muss nämlich nicht nur geklärt werden, bei wem die Kinder leben werden und wer sich in welcher Form um die Erziehung kümmert. Vielmehr steht auch im Raum, welcher Elternteil wie viel Unterhalt zahlen muss.

 

Wer ist zum Kindesunterhalt verpflichtet?

Gegenüber ihren Kindern sind beide Elternteile immer in der Unterhaltspflicht. Allerdings gibt es eine Unterscheidung zwischen dem Natural- und dem Barunterhalt.

Der Elternteil, der die Kinder betreut und versorgt, leistet in aller Regel Naturalunterhalt. Deshalb ist er nicht mehr zu Barunterhalt verpflichtet. Der Elternteil hingegen, der getrennt lebt, muss Barunterhalt leisten, also Unterhalt bezahlen. Diese Verpflichtung gilt unabhängig davon, wer das höhere Einkommen erzielt. Entscheidend ist vielmehr, wo die Kinder ihren Lebensmittelpunkt haben. Der Elternteil, bei dem die Kinder nicht wohnen, muss finanzielle Unterstützung leisten.

Komplizierter wird es, wenn die Kinder im Wechsel bei beiden Elternteilen leben. In diesem Fall sind nämlich beide Elternteile zu Barunterhalt verpflichtet.

Ein Beispiel: Die Kinder wohnen jeweils die halbe Zeit bei der Mutter und die andere Hälfte der Zeit beim Vater. Der Vater verdient mehr als die Mutter. Bei der Berechnung des Kindesunterhalts werden beide Einkommen berücksichtigt. Weil der Vater das höhere Einkommen hat, bezahlt er mehr. Dadurch, dass die Kinder aber im Wechsel bei beiden Elternteilen leben, reduzieren sich die Anteile der Eltern jeweils um den halben Zahlbetrag. Jeder zahlt also nur die Hälfte des Unterhalts, den er bezahlen würde, wenn die Kinder nur beim anderen Elternteil leben würden. Der Elternteil, der das Kindergeld nicht bekommt, kann außerdem das halbe Kindergeld von seinem Anteil abziehen.

 

Was umfasst der Kindesunterhalt?

Die Bedarfssätze für den Kindesunterhalt enthalten folgende Kostenfaktoren:

·Unterkunft

·Ernährung

·Kleidung und Körperpflege

·Schulausbildung und Unterrichtsmaterial

Ein Teil der Regelsätze ist außerdem für Taschengeld, Ferien sowie Sport und Musik vorgesehen. Je nach Einzelfall können dann noch Mehr- oder Sonderbedarfe dazukommen.

 

Wie hoch ist der Kindesunterhalt?

Wie viel Unterhalt geleistet werden muss, richtet sich danach, wie alt die unterhaltsberechtigten Kinder sind, wie groß die Familie ist und wie hoch das monatliche Einkommen ausfällt. Als Leitlinie für die Berechnung des Kindesunterhalts wird die sogenannte Düsseldorfer Tabelle zugrunde gelegt. Sie wird regelmäßig überarbeitet. Die Düsseldorfer Tabelle hat zwar keine Gesetzeskraft, dient der Rechtsprechung aber als Richtlinie.

Beläuft sich das monatliche Nettoeinkommen zum Beispiel auf 1.800 Euro und ist das Kind drei Jahre alt, wird im Jahr 2023 ein Unterhalt von 437 Euro pro Monat fällig. Liegt das Einkommen über 1.900 Euro, steigt der Unterhalt, weil der Elternteil damit einer höheren Einkommensstufe zugeordnet wird. Bei einem Einkommen von zum Beispiel 2.500 Euro beträgt der monatliche Unterhalt für ein dreijähriges Kind 481 Euro. Ist das Kind älter, wird auch der Kindesunterhalt höher. So werden bei einem Einkommen von 2.500 Euro für ein acht Jahre altes Kind 553 Euro und für einen 14-jährigen Teenager 647 Euro monatlich fällig.

 

Welche Höhe hat der Mindestunterhalt?

Für minderjährige Kinder leitet sich der Mindestunterhalt aus der Mindestunterhaltsverordnung gemäß § 1612a BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) ab. Er richtet sich nach dem sächlichen Existenzminimum eines minderjährigen Kindes, das steuerfrei gestellt ist.

Im Jahr 2023 gelten diese Sätze für den Mindestunterhalt:

·437 Euro bis zur Vollendung des sechsten Lebensjahres

·502 Euro bis zum zwölften Geburtstag des Kindes

·588 Euro bis zum Erreichen der Volljährigkeit

Diese Sätze entsprechen der ersten Einkommensstufe in der Düsseldorfer Tabelle und müssen bis zu einem Nettoeinkommen von 1.900 Euro bezahlt werden.

 

Was gilt bei einer Unterhaltspflicht gegenüber zwei oder mehr Kindern?

Grundsätzlich muss der Elternteil, der getrennt von seinen Kindern lebt, alle unterhaltsberechtigten Kinder gemäß ihrer Altersstufe in der Düsseldorfer Tabelle finanziell unterstützen. Es gibt keine Rangfolge nach Erst-, Zweit- oder Drittgeborenen. Reicht das Einkommen nicht aus, um für alle Kinder den Unterhalt zu zahlen, der ihnen zusteht, wird eine sogenannte Mangelfallberechnung durchgeführt. Dabei wird das verfügbare Einkommen so aufgeteilt, dass die Bedarfssätze der Kinder prozentual sinken.


Was die Unterhaltspflicht betrifft, sind und bleiben alle Kinder gleichberechtigt. Hat ein Elternteil Kinder aus erster Ehe und bekommt mit einem anderen Partner weiteren Nachwuchs, gibt es mit Blick auf den Kindesunterhalt keine Unterschiede. Stattdessen haben alle Kinder die gleichen Ansprüche, die sich je nach ihrem Alter und dem Einkommen des Elternteils aus der Düsseldorfer Tabelle ergeben.

Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen:

 

 
< Prev   Next >

mehr Artikel

Anleitung Stammbaum Spiegel Anleitung für einen gemalten Stammbaum auf einem Spiegel Um einen Stammbaum oder eine Ahnentafel anzufertigen, der allerdings weniger Forschungszwecken dient, sondern vielmehr als dekoratives Element in die Wohnung integriert werden soll, gibt es mehrere Möglichkeiten. Die klassische Variante ist ein Bild im Format eines Posters, das die Namen oder Bilder der Familienmitglieder zeigt und die Beziehungen zueinander durch die entsprechende Anordnung oder mithilfe von Linien und Verästelungen darstellt.   Ganzen Artikel...

Ein Pflegekind aufnehmen - die wichtigsten Infos, 1. Teil Ein Pflegekind aufnehmen - die wichtigsten Infos, 1. Teil   Wer einem Kind vorübergehend eine Familie und ein zu Hause bieten oder dauerhaft für ein Pflege- oder Flüchtlingskind sorgen möchte, übernimmt eine wichtige und wertvolle Aufgabe. Denn Pflegefamilien werden gebraucht, um sowohl den Kindern als auch deren leiblichen Eltern zu helfen. Nur: Wie wird eine Familie eigentlich zur Pflegefamilie? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, wenn jemand ein Pflegekind aufnehmen möchte? Wie ist der Ablauf? Und was genau ist überhaupt ein Pflegekind? In einem zweiteiligen Ratgeber haben wir die wichtigsten Infos rund um Pflegekinderwesen zusammengestellt.  Ganzen Artikel...

Wie wichtig sind die Großeltern bei der Kinderbetreuung? Wie wichtig sind die Großeltern bei der Kinderbetreuung?   Früher war die Betreuung der Kinder in erster Linie eine Familiensache. Neben den Eltern, den großen Geschwistern und anderen Familienmitgliedern spielten dabei auch die Großeltern eine zentrale Rolle. Heute sieht es anders aus. Viele Eltern sind berufstätig und müssen deshalb auf Betreuungsangebote wie Kita und Kindergarten zurückgreifen. Werden Oma und Opa dadurch überflüssig? Wie wichtig sind die Großeltern bei der Kinderbetreuung? Ist ihre Unterstützung überhaupt hilfreich? Und wie wirkt sich die heutige Form der Betreuung auf unsere Kinder aus?   Kaum wissenschaftliche Untersuchungen  Ganzen Artikel...

Vorlage fuer den Familienfragebogen Allgemeine Vorlage für den Familienfragebogen Es gibt unterschiedliche Gründe, weshalb Stammbäume oder Ahnentafeln angelegt werden. Im Vordergrund steht sicher das Interesse an den eigenen Wurzeln, so dass die Ahnentafel oder der Stammbaum letztlich als bildliche Darstellung der bisherigen Forschungsergebnisse dient. Andererseits werden Stammbäume und Ahnentafeln jedoch auch als reine Dekorationsobjekte angefertigt, bei denen weniger die Familiengeschichte im Mittelpunkt steht, sondern wobei es vielmehr darum geht, die eigene Familie dekorativ zu präsentieren.  Ganzen Artikel...



Gleichgeschlechtliche Ehe: die Rechte und Pflichten, 2. Teil Gleichgeschlechtliche Ehe: die Rechte und Pflichten, 2. Teil  Hat sich ein gleichgeschlechtliches Paar für eine eingetragene Lebenspartnerschaft entschieden, kann es natürlich weiterhin dabei bleiben. Doch seit dem 1. Oktober 2017 können gleichgeschlechtliche Paare auch heiraten. Denn seitdem gibt es in Deutschland die Ehe für alle. Es wird nicht mehr unterschieden, welche Geschlechter die Eheleute haben. Aber: Eine Ehe geht immer auch mit Rechten und Pflichten einher.   Ganzen Artikel...

Translation

Themengebiete

Kita: Gut oder schlecht fürs Kind? 1. Teil
Kita: Gut oder schlecht fürs Kind? 1. Teil Es gibt regelmäßig hitzige Debatten darüber, ob eine frühe Fremdbet...
Tabelle und Tipps zum Hausbaum - Lebensbaum
Tabelle, Infos und Tipps zum Hausbaum/Lebensbaum Bäume haben schon seit jeher eine tiefe, sinnbildliche Bedeutung. Viele Völker ve...
Was ist ein Erbenermittler?
Was ist ein Erbenermittler? Wenn eine Person verstirbt, wird der Nachlass gemäß Testament vererbt oder die gesetzliche Erbfolge t...
Gene - interessante Fakten und Infos
Gene - interessante Fakten und wissenswerte Infos Wer sich intensiver mit der Familien- und Ahnenforschung beschäftigt oder auch, wer s...
Wann es besser ist, ein Erbe auszuschlagen
Wann es besser ist, ein Erbe auszuschlagen Wer erbt, hat die Wahl, ob er die Erbschaft annehmen möchte oder ob nicht. Und in einigen F&...
4 Alltagstipps für berufstätige Mütter
4 Alltagstipps für berufstätige Mütter Im Einklang mit sich selbst zu sein, klingt toll. Doch die Realität sieht oft...

themesclub.com cms Joomla template
Copyright © 2025 Stammbaum Vorlagen - Familie, Tipps und Ratgeber  -  All Rights Reserved.
design by themesclub.com
themesclub logo
Autoren & Betreiber Artdefects Media Verlag