You are at: Der Stammbaum arrow Mein Stammbaum arrow Stammbaum Familienname arrow Ausgestorbene Voelker
Ausgestorbene Voelker E-mail

Übersicht ausgestorbener Völker

Es gibt unterschiedliche Gründe, weshalb viele indigene Völker ausgestorben sind. Einen wesentlichen Anteil trägt die Kolonialisierung, denn zum einen verdrängten die fremden Einwanderer die Ureinwohner teils mit Gewalt oder durch Versklavung und Unterdrückung.

Zum anderen brachten die Einwanderer Krankheiten mit, gegen die die Ureinwohner weder Abwehrkräfte oder Heilmittel hatten. Weitere Faktoren waren die Zwangsmissionierungen der Ureinwohner sowie der Alkohol, der vielen Eingeborenen zum Verhängnis wurde.

 

 

 

Auch heute noch sind viele indigene Völker vom Aussterben bedroht, was nicht zuletzt daran liegt, dass sich die Kulturen immer stärker vermischen und die Welt immer weiter zusammenwächst. Damit erklärt sich auch, weshalb es zwar viele Völker gibt, deren ursprüngliche Kulturen heute nicht mehr bestehen, aber nur verhältnismäßig wenige Völker, die auch aus biologischer Sicht tatsächlich ausgestorben sind. Von diesen Völker gibt es heute also keine direkten Nachfahren mehr, in deren Adern ausschließlich Blut des jeweiligen Volkes fließt. Für den Ahnenforscher sind genau diese Völker aber sehr interessant.

 

Die folgende Übersicht fasst einige ausgestorbene Völker, die es heute nicht mehr gibt, zusammen, wobei die Reihenfolge der Zeitachse folgt:

 

Die Etrusker, die sich selbst Rasenna nannten, waren in der Antike im nördlichen Mittelitalien zu Hause, beispielsweise in der Toskana und in Umbrien. Sie sprachen ihre eigene Sprache und verwendeten eine ihnen eigene Schrift.

Die Kultur der Etrusker ist seit etwa 800 v. Chr. belegt, aber es ist nicht bekannt, woher die Etrusker stammten. 90 v. Chr. vereinten sich die Etrusker nach ihrer Unterwerfung mit römischen Invasoren und existieren seitdem nicht mehr als eigenständiges Volk. Vor etwa 1000 Jahren ist dann auch die Kultur der Etrusker ausgestorben.      

 

Die Aruak-Indianer kamen zwischen 650 und 900 nach Jamaika und waren die Ureinwohner dieses Landes, das sie selbst Chaymaka nannten. Als Columbus 1494 nach Jamaika kam, lebten dort etwa 100.000 Aruaks.

Die Indianer siedelten hauptsächlich in Küstennähe, aßen Fisch, Meeresfrüchte und Brot aus Maniok-Mehl und bauten Gemüse, Obst, Baumwolle und Tabak an. Der erste Angriff auf die Aruaks erfolgt durch die Kariben, einem kannibalischen Indianerstamm. Hier kamen den Aruaks noch die Spanier zu Hilfe, später wurden die Aruaks aber von den Spaniern versklavt und unterdrückt.

Zudem brachten die Spanier Krankheiten mit, die sich rasch ausbreiteten und denen viele Indianer zum Opfer fielen. Heute gibt es keine Aruak-Indianer mehr. Allerdings gibt es mit den Maroons indirekte Nachfahren, nämlich Mischlinge aus den Nachfahren von Stammesangehörigen und entflohenen farbigen Sklaven.   

 

Die Guanchen waren einst auf den Kanarischen Inseln zu Hause. Sie waren groß, hellhäutig und hatten häufig blonde Haare und blaue Augen. Ihre Kultur war bis zur Entdeckung durch die Spanier sehr archaisch.

So kannten die Guanchen beispielsweise keine Metalle, sondern fertigten ihre Werkzeuge aus Stein. Sie wohnten in Berghöhlen oder Steinhütten mit Strohdach und trugen Kleidung, die aus Fellen genäht war. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts lebten zwischen 50.000 und 70.000 Guanchen. Die Spanier, die die Kanaren 1402 eroberten, töteten und versklavten jedoch sehr viele Ureinwohner, zudem beschleunigte die christliche Zwangsmissionierung deren Untergang.

Die letzten Überlebenden haben sich schließlich mit den Spaniern vereint, aber bis heute sind noch Reste der Kultur im kanarischen Dialekt, in der Namensgebung und in einigen Bräuchen erhalten geblieben.  

 

Die Inka bewohnten das Hochlandbecken von Peru waren ein sehr hochentwickeltes Volk. Die Blütezeit der Inka war um 1100, als sie zahlreiche Indianerstämme in Bolivien, Nordargentinien, Ecuador und Nordchile unterwarfen. Charakteristisch für die Inka waren unter anderem ihre beeindruckenden Tempelanlagen sowie die Mumifizierung von Toten.

Einen ersten großen Rückschlag erlebten die Inka, als sich von Mittelamerika aus die Masern und die Pocken verbreiteten. 1532 landeten schließlich die Spanier in Peru. Der damalige Inkakönig begegnete den Spaniern in friedlicher Absicht und befahl seinen Kriegern, die Waffen niederzulegen. Die Spanier hingegen nutzten dies für einen hinterhältigen Angriff und nahmen den Inkakönig gefangen.

Um sich freizukaufen, übergab der König den Spaniern Unmengen von Gold und Silber, wurde aber dennoch 1533 hingerichtet. In den Folgejahren gab es heftige Gefechte zwischen den Inka und den Spaniern, bis schließlich 1572 der letzte Inka der Herrscherschicht enthauptet wurde. 

 

Die Tasmanier gehörten zu den Aborigines und bewohnten die Insel Tasmanien, die vor der Südküste Australiens liegt. Anders als die australischen Ureinwohner hatten die Tasmanier aber eine recht helle Haut. Ihr Untergang begann, als Tasmanien Anfang des 19. Jahrhunderts von britischen Kolonialherren besiedelt wurde.

Sie verdrängten die Tasmanier systematisch, so dass 1830 nur noch 300 Tasmanier am Leben waren. Diese wurden in den Folgejahren immer wieder umgesiedelt und gezwungen, Christen zu werden. 1847 lebten nur noch 47 Tasmanier, die nach Oyster Cove verbracht wurden. 1905 starb mit Fanny Cochrane Smith die letzte reinrassige Tasmanierin, heute wird Tasmanien zum größten Teil von europäisch-tasmanischen Mischlingen bewohnt. 

 

Die Bo bewohnten die heute zu Indien gehörenden Andamanen-Inseln und waren dort eines von vier indigenen Völkern. Sie kamen zwar als letztes Volk mit den Europäern in Kontakt, aber trotzdem lebten 1909 nur noch 48 Bo.

Dies erklärt sich damit, dass die anderen Völker bereits mit den Briten in Berührung gekommen waren und sich mit Krankheiten angesteckt hatten, die sich dann auf den Inseln verbreiteten. Anfang 2010 starb die letzte reinrassige Bo.

 

Weiterführende Ahnenforschung, Stammbäume und Vorlagen:

Vererbung von Blutgruppen und Rhesusfaktor
Tabelle, Vorlage und Tipps für einen Lebensbaum und Hausbaum
Richtige Bezeichnungen in der Ahnenreihe
Die Geschichte der Ahnenforschung
Gene - interessante Fakten und Infos

 

Thema: Übersicht ausgestorbener Völker

 
< Prev   Next >

mehr Artikel

Mormonen und die Familienforschung Wer sind eigentlich die Mormonen und welche Bedeutung haben sie für die Familienforschung? Wer sich intensiver mit der Familien- und Ahnenforschung beschäftigt, wird früher oder später auch über Begriffe wie Mormonen oder Mormonentum stolpern. Spätestens dann wird sich die Frage stellen, wer die Mormonen eigentlich sind und welche oder besser welche besondere Bedeutung sie für die Familienforschung haben.   Ganzen Artikel...

Infos rund um Urbarien Infos rund um Urbarien  Nachdem sich Familien- und Ahnenforscher unterschiedlicher Quellen bedienen, um Informationen zu sammeln, können für sie sicher auch Urbarien interessant sein.  Bei einem Urbar handelt es sich um ein Verzeichnis, in dem die Besitzverhältnisse einer Grundherrschaft erfasst sind. In den Grundzügen ist ein Urbar damit mit dem heutigen Grundbuch vergleichbar.  Neben den Besitzrechten sind in einem Urbar darüber hinaus jedoch auch die Leistungen dokumentiert, die die Grunduntertanen der Grundherrschaft gegenüber erbringen mussten.     Ganzen Artikel...

Das Sorgerecht abtreten - Infos und Tipps, Teil 1 Das Sorgerecht abtreten - Infos und Tipps, Teil 1   Meistens üben die Eltern das Sorgerecht für ihr Kind gemeinsam aus. Doch wenn eine Beziehung scheitert und die Eltern künftig getrennte Wege gehen, müssen viele Dinge geregelt werden. Dazu gehören nicht nur finanzielle Fragen, was mit der Wohnung passiert oder wie der Hausrat aufgeteilt wird. Vor allem für den Nachwuchs braucht es sinnvolle Vereinbarungen.  Ganzen Artikel...

Die bekanntesten Hominiden Teil I Die bekanntesten Hominiden, Teil I Die Wissenschaft, die sich mit der Entwicklungsgeschichte der Menschheit beschäftigt, nennt sich Paläoanthropologie. Dieses doch recht komplizierte Wort leitet sich von den griechischen Vokabeln palaios für alt, anthropos für Mensch und logos für Lehre ab. Nun fragt sich die Menschheit schon seit jeher, woher sie stammt, wie sie entstanden ist und wie sie sich im Laufe der Zeit entwickelt und verändert hat.   Ganzen Artikel...



Aberglaube Brauchtum Kurioses rund ums Fegen Aberglaube, Brauchtum und allerlei Kurioses rund ums Fegen Manche lassen sich in ihrem Handeln und Denken vom Aberglauben beeinflussen, manche finden die Regeln, Bräuche und Gepflogenheiten amüsant und schmunzeln darüber und manche halten den Aberglauben schlichtweg für esoterischen Unsinn. Insgesamt ist es jedoch schon erstaunlich, wie viele verschiedene Bräuche und Vorschriften es gibt.   Ganzen Artikel...

Translation

Themengebiete

Der Entscheidungsbaum
Der Entscheidungsbaum Entscheidungsbäume, die auch als Klassifikationsbäume bezeichnet werden, zeigen aufeinanderfolgende Entschei...
Der Totengott
Der Totengott
Alles Wichtige zur Änderung des Personenstands, Teil 2
Alles Wichtige zur Änderung des Personenstands, Teil 2 Ein neuer Lebensabschnitt hat begonnen oder die eigene Identität soll o...
Was ist ein Erbenermittler?
Was ist ein Erbenermittler? Wenn eine Person verstirbt, wird der Nachlass gemäß Testament vererbt oder die gesetzliche Erbfolge t...
Wie ist das eigentlich mit dem Pflichtteil beim Erben?
Wie ist das eigentlich mit dem Pflichtteil beim Erben? Die Kinder und der Ehe- oder Lebenspartner müssen nicht befürchten, beim Er...
Das Kind auf ein Geschwisterchen vorbereiten - Infos und Tipps
Das Kind auf ein Geschwisterchen vorbereiten - Infos und Tipps Kündigt sich Familienzuwachs an, spürt ein Kind, dass die Stimm...

themesclub.com cms Joomla template
Copyright © 2025 Stammbaum Vorlagen - Familie, Tipps und Ratgeber  -  All Rights Reserved.
design by themesclub.com
themesclub logo
Autoren & Betreiber Artdefects Media Verlag