You are at: Der Stammbaum arrow Stammbaum Tiere arrow Stammbaum Hirsch arrow 7 Fragen zum Patenamt, Teil I
7 Fragen zum Patenamt, Teil I E-mail

7 Fragen zum Patenamt, Teil I

 

Auch wenn die Eltern mit der Kirche wenig am Hut haben, führt die Geburt eines Kindes oft zur Besinnung auf christliche Traditionen. Dabei kann die Motivation sehr unterschiedlich sein. So ist es für die einen nur ein Akt, der eben irgendwie dazugehört. Anderen ist es ein Anliegen, dass das Kind Teil einer kirchlichen Gemeinschaft wird. Wieder andere erhoffen sich bessere Chancen auf einen Platz in einer Kita in kirchlicher Trägerschaft. Doch so oder so: In vielen Familien hat die Taufe auch heute noch einen festen Platz.

Genauso gehört es für viele Eltern dazu, Paten für ihren Nachwuchs zu suchen. Andersherum fühlt sich jemand, der gefragt wird, ob er Patentante oder Patenonkel werden möchte, oft geehrt. Aber gleichzeitig tauchen einige Fragen auf. Was genau eine Pate eigentlich macht, wie lange er Pate bleibt oder ob er zum Vormund wird, wenn den Eltern etwas passiert, zum Beispiel. Vielleicht gibt es auch die Überlegung, ob eine Patenschaft abgelehnt werden kann.

In einem zweiteiligen Beitrag beantworten wir sieben Fragen zum Patenamt!

 

1. Wie ist das Patenamt entstanden?

In den Anfängen des Christentums waren die Paten für die christliche Erziehung des Täuflings zuständig. Die Paten gehörten der kirchlichen Gemeinde an und brachten dem Täufling, der in aller Regel schon erwachsen war, die christliche Lehre und das Glaubensbekenntnis nahe. Sie begleiteten den Täufling während seiner Vorbereitung auf die Taufe. Bei der Taufe selbst waren sie Zeugen und Bürgen für den ernsthaften Glauben des Getauften.

Im Laufe der Zeit veränderte sich das Taufgeschehen. Anstelle von Erwachsenen wurden hauptsächlich Kinder getauft. Meist fand die Taufe schon kurz nach der Geburt statt. Denn vor dem Hintergrund einer hohen Kindersterblichkeit sollte ein Kind in den Schutz der christlichen Glaubensgemeinschaft aufgenommen sein.

Das Patenamt bekam dadurch während und nach der Taufe seine Bedeutung. So bezeugten die Paten die Taufe und beteiligten sich später an der religiösen Erziehung ihres Patenkindes. Damals ging die Patenschaft auch mit der Verpflichtung einher, das Patenkind bei sich aufzunehmen, wenn den Eltern etwas passieren sollte.

 

2. Welche Aufgaben hat ein Pate oder eine Patin?

Auf die Frage, was eine Patentante oder ein Patenonkel ist und welche Aufgaben mit der Patenschaft einhergehen, gibt es mehrere Antworten. Denn beim Patenamt kommen kirchliche Aspekte und persönliche Vorstellungen der Beteiligten zusammen.

Aus kirchlicher Sicht sind Paten zunächst einmal Zeugen der Taufe. Deshalb nehmen sie am Taufgottesdienst teil und bekennen sich vor der Gemeinde zu ihrem Glauben. Zusammen mit den Eltern geben sie das Versprechen ab, das Kind christlich zu erziehen und es auf seinem Glaubens- und Lebensweg zu begleiten und zu unterstützen. Oft sind die Paten auch in den Gottesdienst eingebunden. So können sie zum Beispiel die Fürbitten vorlesen, das Taufkleid anlegen oder die Taufkerze anzünden.

Nach der Taufe sollen die Paten dem Patenkind auf seinem Weg zur Seite stehen. Sie sollen ihm von der Taufe erzählen, christliche Werte vermitteln, es im Glauben unterstützen und ihm dabei helfen, Antworten auf Fragen des Lebens zu finden.

Soweit die Patenschaft als kirchliches Amt. Patentante oder Patenonkel zu sein, hat aber auch eine familiäre, freundschaftliche und persönliche Komponente. Oft werden die Paten zu Mitgliedern des engen Familienkreises und zu Bezugspersonen des Patenkindes.

Zwischen dem Patenkind und seinen Paten entwickelt sich häufig eine besondere Beziehung. Die Paten werden zu Vertrauten und zu Freunden. Sie zeigen dem Patenkind andere Perspektiven auf, stehen mit Rat und Tat bereit und können zwischen dem Kind und seinen Eltern vermitteln, wenn es mal Stress gab. Und nicht selten kehrt sich das Verhältnis später um und im Alter ist es das Patenkind, das seinen Paten unterstützend zur Seite steht.

 

3. Wer kann das Patenamt übernehmen?

Die Taufe ist das Sakrament, durch das ein Kind in die christliche Glaubensgemeinschaft aufgenommen wird. Aus diesem Grund müssen Paten ein paar formale Voraussetzungen erfüllen. Wie genau diese aussehen, hängt aber von der jeweiligen Kirche ab.

In der katholischen Kirche müssen Taufpaten mindestens 16 Jahre alt und sowohl getauft als auch gefirmt sein. Außerdem müssen sie der Kirche angehören, dürfen also nicht ausgetreten sein. Gibt es einen katholischen Paten, kann der zweite Pate ein nicht-katholischer Christ sein. In diesem Fall wird er aber nicht Taufpate, sondern Taufzeuge.

In der evangelischen Kirche ist die Patenschaft ab dem 14. Lebensjahr möglich. Dabei muss der Pate getauft, konfirmiert und Mitglied der Kirchengemeinschaft sein. Ist ein Pate evangelisch, ist als zweiter Pate auch ein Christ einer anderen Glaubensgemeinschaft möglich.

In den meisten Fällen wählen die Eltern zwei Paten aus, oft eine Frau und einen Mann. Die Eltern könnten zwar auch mehr Paten benennen. Zu viele Paten sollten es aber nicht sein. Schließlich soll eine Bindung zwischen dem Kind und seinen Paten entstehen. Und das wird schwierig, wenn die Anzahl groß ist.

Am Ende spielt aber auch die Gemeinde oder genauer der Pfarrer oder Priester eine Rolle. So gibt es Geistliche, die die Kirchengesetze streng auslegen und wenig Kompromisse eingehen. Andere Geistliche sehen die Sache lockerer und sind mit den Taufpaten einverstanden, die sich die Eltern für ihr Kind wünschen.

Voraussetzung ist aber immer, dass die Taufpaten nicht aus der Kirche ausgetreten sind. Denn jemand, der der Kirchengemeinschaft den Rücken gekehrt hat, ist aus deren Sicht nur bedingt geeignet, den Täufling ernsthaft und überzeugt auf seinem christlichen Glaubensweg zu begleiten.


Etwas anders handhaben es oft die freikirchlichen Gemeinden. Auch sie sind christliche Gemeinschaften, allerdings losgelöst und unabhängig von der katholischen oder evangelischen Kirche. Hier geht es also in erster Linie um den Glauben und die Religion, und nicht um die Kirche als Einrichtung dahinter. Entscheiden sich die Eltern für eine nicht-konfessionelle Taufe, wird meist in einem ausführlichen Gespräch abgeklärt, wer warum Pate werden soll.

Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen:

 

 
< Prev   Next >

mehr Artikel

Was ist ein Ersttrimester-Screening und wie sinnvoll ist es? Was ist ein Ersttrimester-Screening und wie sinnvoll ist es?   Beim Ersttrimester-Screening handelt es sich um eine pränatale Untersuchung. Wie der Name schon besagt, findet sie im ersten Drittel der Schwangerschaft statt. Die Untersuchung soll feststellen, ob beim Kind das Risiko für eine genetische Veränderung wie zum Beispiel das Downsyndrom oder eine organische Fehlbildung wie beispielsweise ein Herzfehler besteht.  Ganzen Artikel...

Theorien zur Entstehung des Universums Die bekanntesten Theorien zur Entstehung des Universums Es gibt zwei Fragen, die die Menschen schon seit jeher beschäftigen. Zum einen ist dies die Frage nach dem Sinn des Lebens und zum anderen die Frage, wie das Universum und damit alles Sein entstanden ist. Das Zeitgefühl des Menschen basiert auf verhältnismäßig kurzen Zeitintervallen. So denkt ein Mensch an das, was vor zehn oder zwanzig Jahren geschehen ist, mehr oder weniger häufig und intensiv zurück, viele kleine Details geraten dabei auch in Vergessenheit. Das, was in zehn Jahren sein wird, ist schon etwas interessanter, auch wenn selbst dieser Zeitraum nur bedingt überblickt werden kann.    Ganzen Artikel...

Walpurgisnacht: Gab es die Flugsalben der Hexen wirklich? Walpurgisnacht: Gab es die Flugsalben der Hexen wirklich? Die Legende besagt, dass sich die Hexen in der Walpurgisnacht, das ist die Nacht vom 30. April auf den 01. Mai, mit einer wundersamen Salbe eingeschmiert haben sollen. Diese Salbe trugen sie außerdem auch auf ihre Besen auf. Dann sprachen sie ein paar Zaubersprüche und schon konnten sie auf ihren Besen davonfliegen. Aber was ist dran an dem Mythos, dass Hexen auf Besen fliegen können?   Ganzen Artikel...

Was ist ein Erbenermittler? Was ist ein Erbenermittler? Wenn eine Person verstirbt, wird der Nachlass gemäß Testament vererbt oder die gesetzliche Erbfolge tritt in Kraft. Nun kann es aber durchaus sein, dass der Erblasser alleine gelebt hat und nicht bekannt ist, ob überhaupt Erben existieren. In diesem Fall kann ein Erbenermittler eingeschaltet werden.    Ganzen Artikel...



Stammbaum Grafiken und Diagramme Stammbaum Grafiken, Tabellen und Diagramme  Hier finden Sie diverse Grafiken, Tabellen, Vorlagen und Diagramme zum Thema Stammbaum und Ahnenforschung,  sowie Genealogie und Anleitungen.    Die Links zu unseren Grafiken, öffnen sich in einem neuen Fenster: 1.Diagramm zum Ablauf der Ahnenforschung2.Stammbaum Grafik und Diagramm3.Ahnentafel Vorlage und Diagramm4.Übersicht zu Personenstandsurkunden5.Die wichtigsten Angaben auf der Abstammungsurkunde6.Übersicht und Tabelle zu genealogischen Zeichen  Thema: Stammbaum Grafiken, Tabellen und Diagramme    Ganzen Artikel...

Translation

Themengebiete

Irrtümer in der Geschichte der Menschheit
Große Irrtümer in der Geschichte der Menschheit richtiggestellt Die Menschheit hat viel geforscht und experimentiert. Dadurch ver...
Übersicht: Die wichtigsten Leistungen für Familien, 2. Teil
Übersicht: Die wichtigsten Leistungen für Familien, 2. Teil Familien brauchen nicht nur Rahmenbedingungen, die ein glückliche...
Typische menschliche Denkweisen und Denkfehler
Einige typische menschliche Denkweisen und Denkfehler, die teils noch aus der Steinzeit stammen Von Beginn an und über viele Jahrtause...
Selbstversuche von Forschern und Wissenschaftlern
Spannende Selbstversuche von Forschern und Wissenschaftlern Viele Erkenntnisse aus der Forschung und Wissenschaft hätte es vielleicht...
Stammbaum erstellen: die ersten Schritte
Stammbaum erstellen: die ersten Schritte Die eigenen Wurzeln und die Geschichte der eigenen Familie sind spannende Themenfelder. Und wer sic...
Was ändert sich beim Konto, wenn das Kind 18 wird?
Was ändert sich beim Konto, wenn das Kind 18 wird? Viele Kinder und Teenager haben entweder noch gar kein eigenes Konto oder sie nu...

themesclub.com cms Joomla template
Copyright © 2024 Stammbaum Vorlagen - Familie, Tipps und Ratgeber  -  All Rights Reserved.
design by themesclub.com
themesclub logo
Autoren & Betreiber Artdefects Media Verlag