You are at: Der Stammbaum arrow Stammbaum Tiere arrow Stammbaum Rennpferde arrow Uneheliche Kinder in der Familienforschung
E-mail

Uneheliche Kinder in der Familienforschung 

Auf der Suche nach den Ahnen und Vorfahren treten immer wieder Hürden und Hindernisse auf. Sei es nun, dass kaum Unterlagen vorhanden sind, die entsprechenden Stellen nur widerwillig Informationen erteilen oder die Übersetzung der alten Dokumente aufgrund des Schriftbildes oder der lateinischen Sprache Probleme bereitet.

Noch etwas komplizierter wird es, wenn uneheliche Kinder oder Adoptivkinder vermerkt sind.

       

In Taufeintragungen oder Familienstammbüchern wurde ein unehelicher Sohn als filius illegitimus und eine uneheliche Tochter als filia illegtima vermerkt. Teilweise ist auch von einem infans surius, einem schmutzigen Kind die Rede und manch Pfarrer betonte die sittenwidrige Zeugung durch die Randbemerkung NB, was für nota bene steht und wohlgemerkt bedeutet.

Nannte die Mutter den Erzeuger des Kindes nicht, findet sich die Eintragung pater ignotus für unbekannter Vater und in Kriegszeiten auch miles ignotus für unbekannter Soldat.

       

In einigen Kirchenbücher finden sich die Taufeintragungen von unehelichen Kindern nicht in chronologischer Reihenfolge mit den Taufen von ehelichen Kindern, sondern sind in einer gesonderten Liste vermerkt. Eine solche Liste befindet sich meist am Ende des Taufbuches.

       

Für die Familienforschung ist weniger problematisch, wenn der Name des Vaters angegeben wurde und die Eltern später heirateten. Einige Pfarrer vermerkten dies am Rand der Taufeintragung oder änderten das Wort illegitim in legitim ab. Eine solche Abänderung wird als nachträgliche Legitimierung des vorehelichen Kindes bezeichnet.

Trägt das Kind später jedoch nicht den Namen des angegebenen Vaters, sondern den Namen der Mutter, so ist das Hinweis darauf, dass die Mutter unverheiratet geblieben ist.

       

Früher war es vielfach so, dass die Mutter nicht den leiblichen Vater des Kindes heiratete, sondern einen anderen Mann, der das uneheliche Kind als sein eigenes annahm. Allerdings stellt sich in diesem Fall die Frage, wie im Zuge der Familienforschung weiter vorgegangen werden sollte und welcher Name in die Ahnentafel aufgenommen wird, der Name des leiblichen Vaters oder der Name des Stiefvaters.

Prinzipiell sollte hier als Antwort eine wichtige Regel der Familienforschung bedacht werden, die lautet Pater semper incertus, was bedeutet, dass die Vaterschaft immer ungewiss ist. In anderen Worten heißt das, dass nur die Mutter den wirklichen Vater kannte und der Mann, der vom Pfarrer als Vater eingetragen wurde, letztlich nur der Mann war, der offiziell als Vater galt.

       

Für die Familienforschung spielt somit der leibliche Vater nur eine untergeordnete Rolle, entscheidend ist vielmehr, welcher Mann das Kind als Vater angenommen hat. Heiratete die Mutter später nicht, so wuchs das Kind meist zusammen mit der Mutter bei deren Eltern auf und die väterliche Seite des Kindes ist nirgends vermerkt.

       

Grundsätzlich legten die Eltern die Grundlage für den sozialen Stand des Kindes durch ihren Besitz, die Bildung und den Beruf, also durch das soziale Umfeld, in dem sie das Kind aufwachsen ließen. Insofern gilt auch für Adoptivkinder, dass sie in die Rechtsnachfolge der Adoptiveltern eintreten und deren Namen und Tradition fortführen. Relevant für die Ahnentafel waren somit immer nur die Adoptiveltern, aber nicht die leiblichen Eltern.

 

Thema: Uneheliche Kinder in der Familienforschung

 
< Prev   Next >

mehr Artikel

Wie wichtig sind die Großeltern bei der Kinderbetreuung? Wie wichtig sind die Großeltern bei der Kinderbetreuung?   Früher war die Betreuung der Kinder in erster Linie eine Familiensache. Neben den Eltern, den großen Geschwistern und anderen Familienmitgliedern spielten dabei auch die Großeltern eine zentrale Rolle. Heute sieht es anders aus. Viele Eltern sind berufstätig und müssen deshalb auf Betreuungsangebote wie Kita und Kindergarten zurückgreifen. Werden Oma und Opa dadurch überflüssig? Wie wichtig sind die Großeltern bei der Kinderbetreuung? Ist ihre Unterstützung überhaupt hilfreich? Und wie wirkt sich die heutige Form der Betreuung auf unsere Kinder aus?   Kaum wissenschaftliche Untersuchungen  Ganzen Artikel...

Was und wie oft sollten Kinder essen? Was und wie oft sollten Kinder essen?   Eine ausgewogene Ernährung ist für Kinder genauso wichtig wie für Erwachsene. Doch dabei zählt nicht nur, was in welchen Mengen gegessen wird. Genauso wichtig ist, wie die Mahlzeiten über den Tag verteilt werden.   Was und wie oft sollten Kinder essen?  Ganzen Artikel...

7 Fragen zum Mutterschaftsgeld, Teil 2 7 Fragen zum Mutterschaftsgeld, Teil 2   Natürlich ist die Freude riesig, wenn Nachwuchs unterwegs ist. Doch zu der Freude mischen sich oft auch Sorgen. Schließlich verlaufen nicht alle Schwangerschaften und Geburten ohne Komplikationen. Außerdem ist den Eltern klar, dass der kleine Zwerg den Alltag mächtig durcheinander wirbelt. Vieles wird neu organisiert werden müssen, einiges wird sich verändern und es wird eine Herausforderung sein, die Familie und den Job unter einen Hut zu kriegen. Steht die Mutter vor und während der Schwangerschaft in einem Arbeitsverhältnis, muss ihr zumindest das Finanzielle aber kein Kopfzerbrechen bereiten. Denn in der Zeit des Mutterschutzes bekommt sie als Mitglied der gesetzlichen Krankenversicherung Mutterschaftsgeld. Der Anspruch auf das Mutterschaftsgeld ist allerdings unterschiedlich geregelt.  Ganzen Artikel...

7 Fragen zum Patenamt, Teil I 7 Fragen zum Patenamt, Teil I   Auch wenn die Eltern mit der Kirche wenig am Hut haben, führt die Geburt eines Kindes oft zur Besinnung auf christliche Traditionen. Dabei kann die Motivation sehr unterschiedlich sein. So ist es für die einen nur ein Akt, der eben irgendwie dazugehört. Anderen ist es ein Anliegen, dass das Kind Teil einer kirchlichen Gemeinschaft wird. Wieder andere erhoffen sich bessere Chancen auf einen Platz in einer Kita in kirchlicher Trägerschaft. Doch so oder so: In vielen Familien hat die Taufe auch heute noch einen festen Platz.  Ganzen Artikel...



Warum die glückliche Patchwork-Familie oft nur Wunschdenken ist, Teil II Warum die glückliche Patchwork-Familie oft nur Wunschdenken ist, Teil II   Eine neue, glückliche Familie, die aus einem Paar, den Kindern aus den vorhergehenden Beziehungen und vielleicht noch gemeinsamem Nachwuchs besteht: So stellen sich viele das Patchwork-Leben vor. Doch so einfach ist es leider nicht. Der Alltag als Patchwork-Familie wird von etlichen Herausforderungen begleitet, für die Lösungen gefunden werden müssen.In einem zweiteiligen Beitrag erklären wir, warum das Idyll der Patchwork-Familie oft eher Wunschdenken ist – und wie es trotzdem klappen kann, als neue, glückliche Familie zusammenzuwachsen. Hier ist Teil II!    Ganzen Artikel...

Translation

Themengebiete

Kauf von Stammbaum-Software
Tipps zum Kauf von Stammbaum-Software Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, einen Stammbaum selbst zu erstellen. Die erste M&o...
Hinterbliebenen-Renten: Wer bekommt was?, Teil 2
Hinterbliebenen-Renten: Wer bekommt was?, Teil 2 Wenn der Ehepartner oder ein Elternteil stirbt, verändert sich die gesamte Lebenssitua...
Was und wie oft sollten Kinder essen?
Was und wie oft sollten Kinder essen? Eine ausgewogene Ernährung ist für Kinder genauso wichtig wie für Erwachsene. Doch...
Basistipps für die Ahnenforschung, 1. Teil
Basistipps für die Ahnenforschung, 1. Teil Viele Leute interessieren sich für ihre Herkunft und ihre Vorfahren. Vor allem, wen...
Was ist ein Ersttrimester-Screening und wie sinnvoll ist es?
Was ist ein Ersttrimester-Screening und wie sinnvoll ist es? Beim Ersttrimester-Screening handelt es sich um eine pränatale Unters...
Winterliche Brauchtumstage in der Übersicht
Winterliche Brauchtumstage in der Übersicht Vier Wochen vor Weihnachten beginnt die Adventszeit. Dann wird der Adventskranz aufgestellt...

themesclub.com cms Joomla template
Copyright © 2025 Stammbaum Vorlagen - Familie, Tipps und Ratgeber  -  All Rights Reserved.
design by themesclub.com
themesclub logo
Autoren & Betreiber Artdefects Media Verlag