You are at: Der Stammbaum arrow Stammbaum Tiere arrow Stammbaum Darstellung arrow Intelligenz - Was ist das eigentlich?
Intelligenz - Was ist das eigentlich? E-mail

Intelligenz - Was ist das eigentlich? 

Im Laufe seiner Geschichte hat sich der Mensch deutlich weiterentwickelt. Erst nach und nach hat er gelernt, aufrecht zu gehen, mittels Sprache zu kommunizieren, zu schreiben und zu lesen, stabile Häuser zu bauen oder komplexe Gegenstände anzufertigen. Ein Faktor, der in diesem Zusammenhang eine große Rolle spielt, ist die Intelligenz.

 

 

Nun streiten die Gelehrten, Forscher und Wissenschaftler aber schon seit Jahrhunderten darüber, was Intelligenz überhaupt ist. Es gibt viele Theorien und zahlreiche Erklärungsansätze, bislang allerdings noch keine einheitliche Definition. 

 

Intelligenz - Was ist das eigentlich?

Die Naturwissenschaften und die Psychologie führen schon seit mehreren Jahrhunderten leidenschaftliche Diskussionen darüber, was Intelligenz ist. Deshalb werden zwanzig Forscher und Wissenschaftler vermutlich auch zwanzig verschiedene Antworten geben, wenn sie nach einer Erklärung für das Phänomen Intelligenz gefragt werden.

Generell und auf eine einfache Formel gebracht, handelt es sich bei der Intelligenz um die Fähigkeit, mithilfe des Denkvermögens Situationen einzuschätzen und Aufgaben zu lösen. Erfahrungswerte und Erlerntes spielen mit Blick auf die Intelligenz bestenfalls eine untergeordnete Rolle.

Entscheidend ist vielmehr, Zusammenhänge zu erkennen, zu erfassen und in Beziehung zueinander zu setzen. Auf diese Weise wird es möglich, ein vorhandenes Problem aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und auf diese Weise zu einer Lösung zu kommen.  

 

Verschiedene Theorien zur Intelligenz

Isaac Asimov, ein Biochemiker und Science-Fiction-Autor aus den USA, definiert Intelligenz als das, was durch einen Intelligenz-Test gemessen werden kann. Bei einem Intelligenz-Test müssen verschiedene Aufgaben gelöst und unterschiedliche Fragen beantwortet werden, um auf diese Weise zu ermitteln, wie ausgeprägt bestimmte Fähigkeiten sind.

Aus den Antworten wird dann ein Zahlenwert ermittelt. Dieser Zahlenwert ist der sogenannte Intelligenzquotient, kurz IQ. Der durchschnittliche IQ liegt bei 100, ab einem gewissen IQ wird von Hochbegabung gesprochen. Ein Intelligenz-Test erklärt allerdings weder, was Intelligenz ist, noch kann er sie definieren. Durch einen Test kann lediglich aufgezeigt werden, ob und wie sich die Testteilnehmer in Sachen Intelligenz voneinander unterscheiden.

Selbst hier gibt es aber Einschränkungen, denn durch Training lassen sich die Testergebnisse verbessern. Ein Erklärungsansatz für Intelligenz basiert auf einer Theorie, die der Psychologe Charles Spearman 1923 aufgestellt hat. Er verglich mehrere Intelligenz-Tests miteinander und fand dabei heraus, dass es zwischen den einzelnen Testabschnitten eine Wechselbeziehung gibt. Daraus leitete er ab, dass die verschiedenen Fähigkeiten eines Menschen miteinander verbunden sind. Seiner Theorie zufolge gibt es also einen Intelligenzfaktor, der bereichsübergreifend in Erscheinung tritt.

Diesen Faktor nannte er den Generalfaktor g. Die individuelle Höhe dieses Faktors wiederum bestimmt über die Intelligenz des jeweiligen Menschen. Einige Forscher und Wissenschaftler schlossen sich Spearmans Theorie an, andere teilten seine Auffassung nicht. Sie glaubten vielmehr, dass es statt eines allgemeinen Faktors mehrere Faktoren geben müsse, die weitgehend unabhängig voneinander greifen. Eine Theorie in diesem Zusammenhang ist das Konzept der Multiplen Intelligenz von Howard Gardner.

Der Psychologe ging davon aus, dass sich die Intelligenz eines Menschen aus der Summe von vielen, verschieden ausgeprägten Fähigkeiten ergibt. Zu diesen Fähigkeiten zählen beispielsweise die Bewegungsintelligenz, die naturalistische Intelligenz oder die musikalische Intelligenz.

Da für die verschiedenen intellektuellen Fähigkeiten fast alle Gehirnareale gebraucht werden, könnte sich die Intelligenz daraus ableiten, wie gut die einzelnen Regionen des Gehirns zusammenarbeiten und wie schnell sie Informationen verarbeiten und austauschen können. Gleichzeitig würden so nicht nur theoretische und akademische, sondern auch praktische Fähigkeiten in die Gesamtintelligenz einfließen. 

 

Intelligenz und die Gene

Auch wenn noch viele Fragen offen sind und es keine einheitliche, verbindliche Definition für die Intelligenz gibt, so ist sich die Forschung einig darüber, dass die Gene die Intelligenz maßgeblich beeinflussen. Allerdings gibt es kein Intelligenz-Gen, das alleine und als Einzelgen für die intellektuellen Fähigkeiten verantwortlich ist. Stattdessen ist die Intelligenz das Ergebnis von vielen verschiedenen Genen, die einerseits für sich wirken und sich andererseits gegenseitig beeinflussen.

Einige dieser Gene sind am Gehirnstoffwechsel beteiligt, andere Gene sind für die Anatomie des Gehirns zuständig. Die Humangenetik geht davon aus, dass mögliche Intelligenz-Gene hauptsächlich auf den X-Chromosomen zu finden sind.

Während Frauen zwei X-Chromosomen haben, verfügen Männer nur über ein X-Chromosom. Dies wiederum könnte erklären, warum bei Männern wesentlich häufiger geistige Behinderungen auftreten als bei Frauen. Anders als bei Männern könnte bei Frauen nämlich das zweite X-Chromosom eine (krankhafte) Veränderung auf dem anderen X-Chromosom ausgleichen. 

 

Die emotionale Intelligenz

In den 1990er-Jahren wurde der Begriff der Emotionalen Intelligenz als weitere Form der Intelligenz geprägt. Das Konzept der emotionalen Intelligenz geht davon aus, dass das Denken und das Fühlen eine Einheit bilden. Ein emotional intelligenter Mensch kann demnach Gefühle wie Freude, Angst, Wut oder Schwermut kanalisieren, ohne dass die Gefühlslage die Denkprozesse behindert.

Durch normale Intelligenz-Tests lassen sich aber keine Rückschlüsse auf die emotionale Intelligenz ziehen. Deshalb wurden spezielle Testverfahren, die sogenannten EQ-Tests, entwickelt. In Testreihen nahmen neben gesunden Menschen und auch Personen mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Schizophrenie oder Autismus teil.

Dabei zeigte sich, dass es bei vergleichbarer Intelligenz große Unterschiede vor allem im Bereich der Empathie, also dem Einfühlungsvermögen gab. In Fachkreisen sind allerdings nicht nur die Ergebnisse der EQ-Tests, sondern das Konzept der Emotionalen Intelligenz als solches sehr umstritten. 

 

Intelligenz sichtbar machen

Die Forschung ist darum bemüht, Denkprozesse sichtbar zu machen. Auf diese Weise hoffen die Wissenschaftler, die anatomischen und die physiologischen Grundlagen der Intelligenz entschlüsseln zu können. Gearbeitet wird dabei mit modernen Computer-Tomographen.

So können beispielsweise Magnetresonanz-Tomographen messen, wie sich die Magnetfelder im Gehirn bei geistiger Aktivität verändern, während Positronen-Emissions-Tomographen ermitteln, welche Gehirnareale wie viel Zucker bei Denkprozessen verbrauchen. Die Wissenschaft hat inzwischen herausgefunden, dass intelligente Menschen Informationen schneller aufnehmen, mehr Daten im Kurzzeitgedächtnis abspeichern und die gespeicherten Informationen schneller abrufen können.

Menschen mit durchschnittlicher Intelligenz müssen bei Intelligenz-Tests höhere Gehirnleistungen erbringen und dabei auch Gehirnareale einbeziehen, die in keinem direkten Zusammenhang mit der jeweiligen Aufgabe stehen. Hochbegabte wiederum entwickeln neue Strukturen für die Nervenschaltungen im Gehirn. Dies führt dazu, dass sich die Gehirnaktivitäten auf die zuständigen Gehirnregionen konzentrieren und das Gehirn so insgesamt mit weniger Energie auskommt.

Das Geheimnis der Intelligenz dürfte demnach darin liegen, welche Faktoren dafür verantwortlich sind, wie das Gehirn Informationen erfassen und verarbeiten kann. Noch konnte die Wissenschaft dieses Geheimnis aber nicht lüften.

Mehr Dokumentationen, Tipps und Vorlagen:
  • Die Geschichte der Ehe
  • Die schwäbisch-alemannische Fasnet
  • Tradition über Generationen: Studentenverbindungen
  • Winterliche Brauchtumstage in der Übersicht
  • Die bekanntesten Hominiden, Teil III
  • Die bekanntesten Hominiden Teil II
  • Die bekanntesten Hominiden Teil I
  • Thema: Intelligenz - Was ist das eigentlich?

     
    < Prev   Next >

    mehr Artikel

    Kita: Gut oder schlecht fürs Kind? 1. Teil Kita: Gut oder schlecht fürs Kind? 1. Teil   Es gibt regelmäßig hitzige Debatten darüber, ob eine frühe Fremdbetreuung Kleinkindern nützt oder schadet. Dabei sind sich die Mütter genauso uneins wie die Experten. Die Befürworter sind sich sicher, dass ein früher Besuch von Kinderkrippen und Kitas positiven Einfluss auf die Entwicklung der Kleinen hat. Die Kritiker hingegen befürchten nicht nur zu viel Stress, sondern auch, dass die Bindungsfähigkeit der Zwerge leiden könnte. Was also stimmt? Ist die Kita nun gut oder schlecht fürs Kind? In einem zweiteiligen Beitrag gehen wir dieser Frage nach!  Ganzen Artikel...

    Tiere in Sagen und Mythen Die bekanntesten Tiere in Sagen und Mythen Es gibt eine Reihe von geheimnisvollen, legendenumwobenen Tieren, die die Menschen mitunter mehr faszinieren als echte, tatsächlich existierende Tiere. Dies mag daran liegen, dass bislang niemand diese Tiere selbst gesehen hat, über die Jahrhunderte hinweg immer abenteuerlichere Geschichten entstanden sind und es eigentlich ja auch denkbar wäre, dass es diese Tiere vielleicht doch geben könnte.   Ganzen Artikel...

    Namensänderung - Infos und Vorlage, Teil 2 Namensänderung - Infos und Vorlage, Teil 2   Im Zuge einer Hochzeit oder Scheidung ist es kein Problem, den Nachnamen zu ändern. Etwas schwieriger wird die Sache, wenn es andere Ursachen hat, dass jemand seinen Namen ablegen und in Zukunft anders heißen will. Eine Namensänderung ist dann zwar möglich, setzt aber einen guten und nachvollziehbaren Grund voraus. Unabhängig vom Grund bringt ein Namenswechsel jedoch immer jede Menge Papierkram mit sich. Denn der Antrag auf die Namensänderung ist nur der erste Schritt. Nachdem der Antrag bewilligt ist, beginnt die eigentliche Arbeit. Schließlich gibt es zahlreiche Stellen, die über den neuen Namen informiert werden müssen.  Ganzen Artikel...

    Die Geschichte der Ahnenforschung Kurzer Überblick über die Geschichte der Ahnenforschung Auch heute noch werden Menschen in bestimmte Klassen, Gesellschaftsschichten oder Stände eingeteilt, es gibt Kastensysteme und im Rahmen von Erbschaftsfragen wird eine bestimmte Reihenfolge eingehalten. All dies erfolgt mit einem gewissen Selbstverständnis, das sich vielfach in der genealogischen Abstammung begründet. Aber die Genealogie oder die Ahnenforschung spielen nicht nur dann eine Rolle, wenn es darum geht, das Vermögen zu vererben, die Unternehmensnachfolge zu regeln oder seinen Segen für eine Beziehung zu geben.    Ganzen Artikel...



    Warum die glückliche Patchwork-Familie oft nur Wunschdenken ist, Teil II Warum die glückliche Patchwork-Familie oft nur Wunschdenken ist, Teil II   Eine neue, glückliche Familie, die aus einem Paar, den Kindern aus den vorhergehenden Beziehungen und vielleicht noch gemeinsamem Nachwuchs besteht: So stellen sich viele das Patchwork-Leben vor. Doch so einfach ist es leider nicht. Der Alltag als Patchwork-Familie wird von etlichen Herausforderungen begleitet, für die Lösungen gefunden werden müssen.In einem zweiteiligen Beitrag erklären wir, warum das Idyll der Patchwork-Familie oft eher Wunschdenken ist – und wie es trotzdem klappen kann, als neue, glückliche Familie zusammenzuwachsen. Hier ist Teil II!    Ganzen Artikel...

    Translation

    Themengebiete

    Ein Pflegekind aufnehmen - die wichtigsten Infos, 2. Teil
    Ein Pflegekind aufnehmen - die wichtigsten Infos, 2. Teil Pflegefamilien leisten eine wichtige und wertvolle Aufgabe. Denn sie bieten e...
    7 Fragen zum Mutterschaftsgeld, Teil 1
    7 Fragen zum Mutterschaftsgeld, Teil 1 Kündigt sich Nachwuchs an, fahren die Gefühle Achterbahn. Auf der einen Seite ist die V...
    Erscheinungen von Geistern und Dämonen
    Einige der schaurigsten Erscheinungen von Geistern und Dämonen Die meisten Menschen haben keine Geister oder Dämonen gesehen und i...
    Stammbaum Blog
    Der Stammbaum Blog Zeugnisse der Zeitgeschichte bei der Ahnenforschung und der geologischen Wissenschaft. Meldungen und Nachrichten im Stamm...
    Vorteile und Grenzen der Online-Genealogie
    Vorteile und Grenzen der Online-Genealogie Für die Suche nach den eigenen Vorfahren haben sich das Internet und der Computer im Allgeme...
    Familiengründung ohne Trauschein: Was die Eltern wissen sollten
    Familiengründung ohne Trauschein: Was die Eltern wissen sollten Sagt ein Paar “Ja” zum Kind, aber “Nein” zur Eh...

    themesclub.com cms Joomla template
    Copyright © 2025 Stammbaum Vorlagen - Familie, Tipps und Ratgeber  -  All Rights Reserved.
    design by themesclub.com
    themesclub logo
    Autoren & Betreiber Artdefects Media Verlag