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Darauf kommt es bei der Suche nach vermissten Kindern an E-mail

Darauf kommt es bei der Suche nach vermissten Kindern an

 

Seit 2003 ist der 25. Mai in Deutschland der Tag der vermissten Kinder. Er soll an all die Schicksale erinnern, die noch immer nicht aufgeklärt sind. Gleichzeitig soll er den Eltern Mut machen, ihnen Hoffnung schenken und ihnen vor allem zeigen, dass die Kinder nicht vergessen sind.

Wenn ein Kind plötzlich spurlos verschwindet, ist das Leid der betroffenen Familien kaum vorstellbar. Auch wenn die Anteilnahme in der Bevölkerung groß ist und verschiedenste Anstrengungen unternommen werden, findet die Suche leider nicht immer ein erfolgreiches und glückliches Ende. Doch bald könnten Warn-Apps bei der Aufklärung helfen.

 

Sehr hohe Aufklärungsquote bei Vermisstenfällen

Die Ermittlungsbehörden haben jedes Jahr mit tausenden Vermisstenfällen zu tun. Die gute Nachricht ist: In den meisten Fällen tauchen die Kinder und Jugendlichen innerhalb sehr kurzer Zeit wieder auf. Laut Bundeskriminalamt (BKA) beträgt die Aufklärung konstant gut 95 Prozent. Die übrigen fünf Prozent schließen auch Entführungsfälle innerhalb der Familie ein, bei denen für die Kinder keine unmittelbare Gefahr besteht. Die Fälle, in denen die Kinder tatsächlich verschwunden bleiben oder tot aufgefunden werden, ohne die Umstände aufklären zu können, machen also nur einen sehr kleinen Anteil aus.

Doch die hohe Aufklärungsquote bringt auch eine Schattenseite mit sich: Viele Betroffene fühlen sich zunächst nicht ernst genommen. Bei kleinen Kindern gehen die Ermittlungsbehörden immer von einer Gefährdungslage aus und leiten sofort Fahndungsmaßnahmen ein. Im Unterschied dazu sind die Beamten bei Teenagern oft zurückhaltender. Sie vermuten schnell, dass die Jugendlichen einfach ausgerissen sind, aber schon bald wieder daheim auftauchen werden.

 

Zeit als entscheidender Faktor

Obwohl der Großteil aller Vermisstenfälle aufgeklärt werden kann, bleibt eben auch eine beträchtliche Zahl an Fällen ungeklärt. Deshalb sollte jeder Fall als Einzelfall gesehen und behandelt werden, unabhängig von den Erfahrungswerten aus anderen Fällen.

Tatsächlich kommt es gerade in brisanten Fällen, also jenen, bei denen Kinder entführt und getötet werden, letztlich auf jede Minute an. Denn eine ältere Studie aus den USA liefert eine wichtige und zugleich sehr traurige Erkenntnis: In fast 90 Prozent der Fälle waren die entführten Kinder 24 Stunden nach ihrem Verschwinden nicht mehr am Leben.

Dazu kommt ein anderer, ganz logischer Aspekt: Je weniger Zeit verstrichen ist, desto näher kann das Kind noch sein. In 24 Stunden kann ein potenzieller Täter schließlich eine ganz andere Strecke zurücklegen als in fünf Stunden.

Doch betroffene Eltern haben oft Hemmungen, die Polizei zu verständigen. Sie schämen sich, fürchten Vorwürfe oder haben Angst vor rechtlichen Konsequenzen, etwa wegen Verletzung der Aufsichtspflicht. Deshalb suchen sie oft erst auf eigene Faust die Umgebung ab, rufen Freunde an, posten einen Hilferuf in den sozialen Medien oder warten vor allem bei einem älteren Kind zunächst ab. Aber dadurch vergehen wertvolle Stunden. Daher gilt:

 

Weil bei der Suche nach einem vermissten Kind jede Minute entscheidend sein kann, sollte schnellstmöglich die Polizei verständigt werden. Die örtliche Polizeidienststelle ist rund um die Uhr über die Notrufnummer 110 erreichbar. Noch besser ist, die europaweit gültige Notrufnummer 112 zu wählen. Über diese Nummer sieht die Leitstelle direkt die Positionsdaten des Anrufers und kann dadurch noch schneller Einsatzkräfte losschicken. Wichtig ist auch, dass die Eltern ihren Kindern die Notrufnummer immer wieder vorsagen. Denn vielleicht hat das Kind im Ernstfall die Chance, einen Notruf abzusetzen.

 

Warn-Apps bei der Suche nach vermissten Kindern

Anders als bei kurzzeitig vermissten Kindern gibt es bei Langzeit-Vermissten so gut wie keine Erfolgsmeldungen. Obwohl die Suche über verschiedenste Kanäle wie Internet, Radio, Fernsehen, Videotext und Aushänge vor Ort durchgeführt wird, bleiben sie auch nach Jahren verschwunden.

Doch jetzt macht sich neue Hoffnung breit. Denn in Zukunft soll das sogenannte modulare Warnsystem, kurz MoWaS, bei Öffentlichkeits- und Vermisstenfahndungen zum Einsatz kommen. Zu diesem System gehören Warn-Apps wie NINA und Katwarn, Cell Broadcast und auch Eilmeldungen über Radio und Fernsehen. Über das System spielt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe amtliche Warnmeldungen aus.

Eigenen Angaben zufolge laufen die Vorbereitungen für die Nutzung des MoWaS bei öffentlichen Fahndungen und der Suche nach Vermissten beim BKA auf Hochtouren. Wann der Betrieb starten kann, steht bislang aber noch nicht fest. Denn für solche polizeilichen Maßnahmen muss das System erst noch entsprechend angepasst werden.

Das BKA gibt allerdings auch zu bedenken, dass eine zu schnell durchgeführte Öffentlichkeitsfahndung einen Täter unter Druck setzen kann. Dadurch könnte ein entführtes Kind zusätzlich in Gefahr geraten. Deshalb muss immer abgewogen werden, ob andere Fahndungsmittel wie zum Beispiel das Auswerten von Kommunikationsdaten nicht zielführender sind.

 

Hilfe auf verschiedenen Ebenen

Der Einsatz von WoMaS ist ein wichtiges Signal für betroffene Familien. Was lange ausgeschlossen war, läutet einen Paradigmenwechsel ein und zeigt den Familien, dass sie auf Hilfe zählen können. Trotzdem ist das System nur ein Baustein. Genauso wichtig ist, dass eine professionelle und zentralisierte Risikobewertung vorgenommen wird. Vor allem in hochkritischen Fällen entscheidet sich oft in den ersten Stunden nach dem Verschwinden, ob es gelingt, Spuren zu sichern, Hinweise zu verfolgen und schlussendlich die Kinder zu finden. Dazu bräuchte es Spezialteams beim BKA, die jeden Vermisstenfall kompetent einschätzen und bei Bedarf sofort Alarmierungen auslösen. Nur dann kann WoMaS tatsächlich zum Lebensretter werden.


Genauso wichtig ist gezielte Hilfe für betroffene Familien. Dass das eigene Kind verschwunden ist, wird immer ein Thema bleiben. Deshalb muss die Familie lernen, damit umzugehen und für sich wieder Stabilität im Alltag zu finden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Familie irgendwann auseinanderbricht. Natürlich geht jeder anders mit Trauer um. Aber die Eltern sollten sich nicht scheuen, Hilfe zu suchen, sei es im persönlichen Umfeld, bei Hilfsorganisationen oder beim Psychologen. So kann wieder Hoffnung entstehen, ganz im Sinne des Tages der vermissten Kinder.

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