You are at: Der Stammbaum arrow Stammbaum Menschen arrow Stammbaum Analyse arrow 7 Fragen zum Mutterschaftsgeld, Teil 2
7 Fragen zum Mutterschaftsgeld, Teil 2 E-mail

7 Fragen zum Mutterschaftsgeld, Teil 2

 

Natürlich ist die Freude riesig, wenn Nachwuchs unterwegs ist. Doch zu der Freude mischen sich oft auch Sorgen. Schließlich verlaufen nicht alle Schwangerschaften und Geburten ohne Komplikationen. Außerdem ist den Eltern klar, dass der kleine Zwerg den Alltag mächtig durcheinander wirbelt. Vieles wird neu organisiert werden müssen, einiges wird sich verändern und es wird eine Herausforderung sein, die Familie und den Job unter einen Hut zu kriegen.

Steht die Mutter vor und während der Schwangerschaft in einem Arbeitsverhältnis, muss ihr zumindest das Finanzielle aber kein Kopfzerbrechen bereiten. Denn in der Zeit des Mutterschutzes bekommt sie als Mitglied der gesetzlichen Krankenversicherung Mutterschaftsgeld. Der Anspruch auf das Mutterschaftsgeld ist allerdings unterschiedlich geregelt.

In einem mehrteiligen Beitrag klären wir sieben Fragen zum Mutterschaftsgeld. Dabei haben wir in Teil 1 beantwortet, wann der Anspruch auf Mutterschaftsgeld besteht. Hier ist Teil 2!

 

2. Wie hoch ist das Mutterschaftsgeld?

Die Höhe des Mutterschaftsgeldes bestimmt sich nach dem durchschnittlichen Nettogehalt der letzten drei Kalendermonate, die vollständig abgerechnet wurden. Einmalige Sonderzahlungen wie zum Beispiel Urlaubs- oder Weihnachtsgeld fließen in die Berechnung nicht ein.

Wechselt die Mutter während der Mutterschutzfrist die Steuerklasse, hat das keine Auswirkungen auf den Zuschuss des Arbeitgebers. Dazu gibt es ein Urteil des Arbeitsgerichts Aachen (Az. 5 Ca 853/84). Entscheidend für die Höhe der Lohnersatzleistung ist die Lohnsteuer während des dreimonatigen Zeitraums.

 

Die Berechnung des Mutterschaftsgeldes

Die gesetzliche Krankenkasse zahlt pro Kalendertag maximal 13 Euro Mutterschaftsgeld. Hat die Mutter im Durchschnitt netto mehr als 13 Euro pro Tag und damit über 390 Euro pro Monat verdient, muss der Arbeitgeber die Differenz gemäß § 20 MuSchG (Mutterschutzgesetz) als Zuschuss zum Mutterschaftsgeld übernehmen. In den meisten Fällen macht der Zuschuss des Arbeitgebers auch den größeren Anteil aus. Zusammen entsprechen die beiden Zahlungen dann dem durchschnittlichen Nettogehalt.

Ist das Nettogehalt niedriger als 390 Euro pro Monat, reduziert die Krankenkasse das Mutterschaftsgeld entsprechend.

 

Ein Beispiel: Angenommen, die Mutter hat in den drei Monaten vor der Mutterschutzfrist 1.200 Euro netto verdient. Dieser Nettolohn wird nun auf den Kalendertag umgerechnet: (1.200 Euro x 3 Monate) / 90 Tage = 3.600 Euro / 90 Tage = 40 Euro.

Während des Mutterschutzes bekommt die Mutter somit 40 Euro pro Tag. Davon bezahlt die Krankenkasse 13 Euro Mutterschaftsgeld und der Arbeitgeber einen Zuschuss von 27 Euro.

 

Hatte die Mutter schwankende Einkünfte, zum Beispiel weil sie stundenweise bezahlt wurde oder Akkordarbeit gemacht hat, wird das Mutterschaftsgeld etwas anders berechnet. Gleiches gilt in Sonderfällen, beispielsweise wenn die Mutter während der drei Monate, die für die Höhe des Mutterschaftsgeldes maßgeblich sind, eine Gehaltserhöhung bekommen hat oder aus einem Ausbildungs- in ein Arbeitsverhältnis übernommen wurde. Genaue Infos zum Mutterschaftsgeld und Details zur Berechnung mit Beispielen stellt der Spitzenverband der Krankenkassen in diesem Dokument ab Seite 35 bereit.

Und: War die Mutter in den drei Monaten vor dem Mutterschutz wegen der Corona-Pandemie in Kurzarbeit, hat das keine Auswirkungen auf das Mutterschaftsgeld. Die Regierung hat im Juni 2020 beschlossen, dass der reguläre Nettolohn die Grundlage für die Berechnung des Mutterschaftsgeldes bildet.

 

Reduziertes Mutterschaftsgeld

Ist die Mutter als Arbeitnehmerin Mitglied in der privaten Krankenversicherung oder bei einer geringfügigen Beschäftigung im Rahmen der Familienversicherung gesetzlich krankenversichert, bekommt sie vom Bundesamt für Soziale Sicherung einmalig ein reduziertes Mutterschaftsgeld von maximal 210 Euro. Zusätzlich dazu hat sie Anspruch auf einen Zuschuss vom Arbeitgeber. Der Zuschuss entspricht der Differenz zwischen dem Nettolohn der Mutter und den 13 Euro, die die gesetzliche Krankenversicherung pro Kalendertag als Mutterschaftsgeld bezahlt. Geregelt ist das in § 19 Abs. 2 MuSchG.

 

3. Wie wird das Mutterschaftsgeld beantragt?

Mutterschaftsgeld wird nicht automatisch, sondern auf Antrag gewährt. Ratsam ist, dass sich die werdende Mutter bereits vor Beginn des Mutterschutzes über die Formalitäten informiert. So muss sie in den letzten Wochen vor der Geburt nicht noch mühsam Informationen und Unterlagen zusammensuchen. Wo die Mutter ihren Anspruch auf Mutterschaftsgeld geltend macht, hängt von der Ausgangssituation ab.

 

Gesetzlich Krankenversicherte

Ist die werdende Mutter gesetzlich krankenversichert, ist ihre Krankenkasse zuständig. Für den Antrag braucht sie eine Bescheinigung über den voraussichtlichen Geburtstermin. Dieses sogenannte „Zeugnis über den mutmaßlichen Tag der Entbindung“ stellt der Arzt oder die Hebamme frühestens sieben Wochen vor dem errechneten Geburtstermin kostenfrei aus.

Der Vordruck beinhaltet eine Ausfertigung für die Krankenkasse und eine Ausfertigung zur Vorlage beim Arbeitgeber. In das Exemplar für die Krankenkasse trägt die Mutter Daten zu ihrer Person, ihre Bankverbindung und Angaben zum Arbeitsverhältnis ein. Nachdem sie das Formular unterschrieben hat, reicht sie es bei der Krankenkasse ein.

Die Krankenkasse setzt sich daraufhin mit dem Arbeitgeber in Verbindung und lässt sich von ihm eine Bescheinigung über das Arbeitsentgelt zuschicken. Sobald diese Bescheinigung vorliegt, überweist die Krankenkasse das Mutterschaftsgeld für die sechs Wochen vor der Geburt auf das angegebene Konto.

Ist das Kind geboren, legt die Mutter der Krankenkasse die Geburtsurkunde vor. Danach zahlt die Krankenkasse auch das Mutterschaftsgeld für die acht Wochen nach der Geburt aus.

 

Privat Krankenversicherte

Bei einem Anspruch auf das reduzierte Mutterschaftsgeld stellt die Mutter ihren Antrag beim Bundesamt für Soziale Sicherung. Dafür braucht sie zum einen die Bescheinigung über den voraussichtlichen Geburtstermin vom Arzt oder der Hebamme und zum anderen eine Bescheinigung über das Beschäftigungsverhältnis vom Arbeitgeber.

Die Unterlagen kann die Mutter scannen und online einreichen. Alternativ ist möglich, das Antragsformular auszudrucken und zusammen mit den Unterlagen per Post an das Bundesamt zu schicken. Bei Anträgen auf Papier dauert die Bearbeitung aber etwas länger.

 

Der Arbeitgeberzuschuss


Damit die Mutter neben dem Mutterschaftsgeld auch den Zuschuss des Arbeitgebers bekommt, muss sie ihm die entsprechende Ausfertigung des Zeugnisses über den voraussichtlichen Tag der Entbindung vorlegen. Der Arbeitgeber überweist den Zuschuss dann in aller Regel zum gleichen Termin, zu dem er sonst das monatliche Arbeitsentgelt ausgezahlt hat.

Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen:

 

 
< Prev   Next >

mehr Artikel

Ausführlicher Ratgeber zur Aufnahme eines Pflegekindes, Teil 1 Ausführlicher Ratgeber zur Aufnahme eines Pflegekindes, Teil 1   Rund 87.500 Kinder und Jugendliche leben in einer Pflegefamilie. Keine sichergestellte Versorgung oder ein Ausfall der Bezugsperson und die Gefährdung des Kindeswohls sind laut Statistischem Bundesamt die Hauptgründe für die Unterbringung in einer Pflegefamilie. Doch wie ist das Pflegekinderwesen eigentlich geregelt? Welche Formen der Pflegschaft gibt es? Und welche Voraussetzungen muss eine Pflegefamilie erfüllen? In einem ausführlichen Ratgeber beantworten wir die wichtigsten Fragen zur Aufnahme eines Pflegekindes!    Ganzen Artikel...

Die Geschichte der Ehe Die Geschichte der Ehe  Für Ahnenforscher ist eine Eheschließung ein wichtiger Anhaltspunkt. Durch eine Hochzeit ändert sich nämlich in vielen Fällen nicht nur der Nachname, sondern es entsteht auch ein neuer Familienzweig.    Ganzen Artikel...

Checkliste: Die Grundausstattung für ein Baby Checkliste: Die Grundausstattung für ein Baby Wenn sich der erste eigene Nachwuchs ankündigt, haben Familie und Freunde viele Tipps und noch mehr gute Ratschläge parat. Allerdings hat jeder seine eigenen Erfahrungen gemacht. Hinzu kommt, dass jeder seinen eigenen Geschmack, seine eigenen Abläufe und seine eigenen Vorlieben hat.   Ganzen Artikel...

Anleitung - Stammbaum aus Aesten Anleitung für einen dekorativen Stammbaum aus Ästen  Familienforscher betreiben die Suche nach Vorfahren und Familienmitgliedern aus einem eher professionell-wissenschaftlichen Hintergrund heraus.  Ihre Absicht besteht vor allem in der Rekonstruktion der Verwandtschaftsverhältnisse, die dann auch entsprechend korrekt und genau erfasst und als Familienstammbaum oder Ahnentafel präsentiert werden.  Allerdings muss ein Familienstammbaum nicht immer nur einen wissenschaftlichen und damit ernsten Hintergrund haben, sondern kann schlichtweg auch als Möglichkeit dienen, die eigene Familie dekorativ darzustellen.     Ganzen Artikel...



Liste: 40 zeitlose Kindernamen, Teil 1 Liste: 40 zeitlose Kindernamen, Teil 1   Wie so vieles andere, gehen auch Vornamen mit der Mode. Sie spiegeln den Zeitgeist wieder und unterliegen Trends. Nur heißt das eben auch, dass Namen, die heute schwer angesagt sind, morgen schon wieder out sein können.  Ganzen Artikel...

Translation

Themengebiete

Tiere in Sagen und Mythen
Die bekanntesten Tiere in Sagen und Mythen Es gibt eine Reihe von geheimnisvollen, legendenumwobenen Tieren, die die Menschen mitunter mehr...
Die wichtigsten Infos zur Kindersitzpflicht im Auto
Die wichtigsten Infos zur Kindersitzpflicht im Auto Kinder haben großen Spaß daran, die Welt zu entdecken. Dabei bleibt nat&...
Die Geschichte von Vornamen
Infos zur Geschichte von Vornamen und ihrer Bedeutung Lange Zeit bestand die Funktion des Vornamens darin, einen Menschen anzusprechen und i...
Stammbaumtheorie Sprachentwicklung
Die Stammbaumtheorie der Sprachentwicklung Nicht nur bei Familiengeschichten oder in der Tierzucht dienen Stammbäume dazu, die Abstammu...
Fragen und Antworten zur Zeitumstellung
Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Zeitumstellung Mit dem Frühling beginnt auch die sogenannte Sommerzeit. Jedes Jahr wird am let...
Anleitung fuer ein Ortsfamilienbuch
Anleitung zum Schreiben und Vermarkten von einem OrtsfamilienbuchGrundsätzlich gibt es eine Reihe unterschiedlicher Möglichkeiten,...

themesclub.com cms Joomla template
Copyright © 2025 Stammbaum Vorlagen - Familie, Tipps und Ratgeber  -  All Rights Reserved.
design by themesclub.com
themesclub logo
Autoren & Betreiber Artdefects Media Verlag