You are at: Der Stammbaum arrow Stammbaum Tiere arrow Stammbaum Wirbeltiere arrow Tipps zur Ahnenforschung mittels Kirchenbüchern
Tipps zur Ahnenforschung mittels Kirchenbüchern E-mail

Infos und Tipps zur Ahnenforschung

mittels Kirchenbüchern  

Kirchenbücher können sehr hilfreiche Quellen für den Ahnenforscher sein. Die Aufzeichnungen der Standesämter sind zwar meist sehr akkurat geführt und die Geburts-, Heirats- und Sterbeurkunden enthalten zahlreiche Informationen, die auf der Suche nach Vorfahren verwertet werden können.

Allerdings sind die Standesämter in Deutschland erst seit 1875 für die Verwaltung der Personenstandsdaten zuständig. Daten aus der Zeit davor sind in den Kirchenbüchern der jeweiligen Orte erfasst. 

 

 

Grundlegendes zur Ahnenforschung mittels Kirchenbüchern

Einen festen Zeitpunkt, ab wann Kirchenbücher in Deutschland existieren, gibt es nicht. Vor allem in katholischen Gegenden finden sich teils sehr, sehr alte Kirchenbücher. Der Großteil der Kirchenbücher beginnt jedoch nach dem 30jährigen Krieg und damit in der Zeit nach 1648.

Der erste Schritt besteht dann darin, herauszufinden, wo die Kirchenbücher aufbewahrt werden, die der Ahnenforscher einsehen möchte. Am besten wendet er sich dazu an das Pfarramt, das für den jeweiligen Ort zuständig ist. In einem Vorgespräch kann er klären, ob Kirchenbücher in dem Pfarramt vorhanden sind, wann sie beginnen sowie ob und wann sie eingesehen werden können.

Außerdem kann er erfragen, ob eine Ortschronik oder ein Ortsfamilienbuch existiert und ob es in dem Ort jemanden gibt, der sich mit Kirchenbüchern auskennt und bei Fragen möglicherweise weiterhelfen kann. Gibt es in dem Pfarramt keine Kirchenbücher, kommt der Ahnenforscher vielleicht in einem zentralen Archiv weiter. Solche zentralen Archive, die öffentlich zugänglich sind, gibt es bei einigen Landeskirchen, Bistümern und Kirchenkreisen.

Während Standesämter Geburts-, Heirats- und Sterbeurkunden führen, sind in Kirchenbüchern in erster Linie Taufen, Trauungen und Beerdigungen erfasst. Dies liegt schlichtweg daran, dass in Kirchenbüchern kirchliche Amtshandlungen notiert sind. Trotzdem finden sich in neueren Kirchenbüchern bei den Einträgen vielfach auch Angaben zu Geburts- und Todestagen.

Außerdem gibt es in evangelischen Gegenden mitunter Konfirmationsbücher und in katholischen Gegenden Kommunions- und Firmungsbücher. Ab etwa 1830 verfügen viele Kirchenbücher auch über Personenregister, was die Suche natürlich deutlich erleichtert.   

 

Infos zur Ahnenforschung mittels Kirchenbüchern

Der Ahnenforscher ist gut beraten, wenn er Kirchenbücher systematisch durchsucht. Bewährt hat sich dabei, zunächst nach dem Eintrag zur Geburt oder Taufe einer Person, von der Daten vorhanden sind, zu suchen. Ist dieser Eintrag gefunden, sollte sich der Ahnenforscher um den Eintrag kümmern, durch den die Trauung der Eltern des Täuflings dokumentiert ist. Früher wurden Kinder meist sehr kurz nach ihrer Geburt getauft, wobei die Trauung der Eltern oft im Zeitraum von etwa einem Jahr vor der Geburt des ersten Kindes zu finden ist.

Als nächstes ist es ratsam, mit den Begräbnisdaten der Kindseltern weiterzumachen. Bei diesen Einträgen sind das Datum der Beerdigung, teilweise der Todestag, die Todesursache und das Alter des Toten erfasst. Durch eine Angabe wie 60 Jahre, 6 Monate und 2 Tage kann der Ahnenforscher leicht ausrechnen, wann die Person geboren wurde. Allerdings kommt es durchaus vor, dass sich Pfarrer gelegentlich verrechnet haben.

Lässt sich die Person anhand des ermittelten Geburtsdatums nicht ausfindig machen, ist es deshalb ratsam, zwei, drei Jahre vor und nach dem ausgerechneten Datum nachzusehen. Gibt es auch hier keine Einträge zu der Person, stammt sie vermutlich aus einem anderen Ort. In diesem Fall bietet es sich an, mit den Einträgen zu den Geschwistern, den Taufpaten und anderen Verwandten des Täuflings weiterzumachen.


Tipps zur Ahnenforschung mittels Kirchenbüchern

Während von Mikroverfilmungen Kopien gezogen werden dürfen, erlauben es einige Kirchen nicht, die originalen Kirchenbücher zu kopieren. In diesem Fall bleibt dem Ahnenforscher nichts anderes übrig, als die Einträge von Hand abzuschreiben.

Auch wenn es mitunter mühsam ist, sollte er dabei immer die gesamten Einträge, also den kompletten Text mit allen Angaben, notieren. Auf den ersten Blick erscheint dies vielleicht überflüssig, später einmal können sich diese Daten aber doch als nützlich erweisen.

Zudem sollte sich der Ahnenforscher nicht nur auf eine Schreibweise des Namens konzentrieren.

Hintergrund hierzu ist, dass eine einheitliche Schreibweise erst seit etwa den 1920er-Jahren üblich ist. Bis dahin war es nicht ungewöhnlich, dass jemand, der beispielsweise Meier hieß, seinen Namen auch einmal Maier schrieb. Unterschiedliche Schreibweisen eines Namens tauchen in Kirchenbüchern außerdem dann vermehrt auf, wenn ein neuer Pfarrer das Pfarramt bezog. Je nachdem, aus welcher Gegend der Pfarrer stammte und welchen Dialekt er sprach, notierte er die Namen so, wie er sie verstanden hatte oder sie für gewöhnlich schrieb. Da die meisten Leute seinerzeit nicht lesen und schreiben konnten, fiel ihnen ein falsch geschriebener Name weder auf noch hätten sie ihren Namen buchstabieren können.   

In alten Kirchenbüchern wird der Ahnenforscher immer wieder auf 7ber, 8ber, 9ber und 10ber als Monatsbezeichnungen stoßen. Manchmal sind diese Angaben auch als beispielsweise 7b oder 7br. notiert. Anders als oft gedacht, sind damit aber nicht der siebte bis zehnte Monat, also Juli bis Oktober gemeint. Stattdessen handelt es sich hierbei um die alten Monatsbezeichnungen auf Latein.

Demnach steht 7ber für septem und damit für September, 8ber für octo und Oktober, 9ber für novem und November sowie 10ber für decem und Dezember.

Mehr Tipps, Anleitungen und Vorlagen:

Begriffe in der Familienforschung
Tipps für ein Zuchtstammbaum
Verbindungslinien in einem Stammbaum
Lateinische Redewendungen zum Beeindrucken im Alltag
Selbstversuche von Forschern und Wissenschaftlern 
Die beliebtesten Gräber prominenter Idole

Thema: Tipps zur Ahnenforschung mittels Kirchenbüchern

 
< Prev   Next >

mehr Artikel

Der Entscheidungsbaum Der Entscheidungsbaum Entscheidungsbäume, die auch als Klassifikationsbäume bezeichnet werden, zeigen aufeinanderfolgende Entscheidungen, die in Baumstrukturen dargestellt werden. Dabei bildet der Stamm die Ausgangssituation, die sich in mehrere Verzweigungen teilt, wobei jede dieser Verzweigungen in weitere, ebenfalls verzweigte Äste führt. Jede Verzweigung ist mit einer Wahrscheinlichkeit gekennzeichnet und jeder Endpunkt des Baumes ist durch einen bestimmten Weg erreichbar.    Ganzen Artikel...

Wie wirkt sich die Kindererziehungszeit auf die Rente aus? Wie wirkt sich die Kindererziehungszeit auf die Rente aus?   Wer ein Kind erzieht, bekommt dafür in der gesetzlichen Rentenversicherung Pflichtbeiträge gutgeschrieben. Dadurch erhöht sich die Rente für diese Zeit. Bis vor wenigen Jahren wurde in diesem Zusammenhang flapsig von der Mütterrente gesprochen. Dabei gleicht diese Rente den Umstand aus, dass Eltern in der Zeit, in der sie ihre Kinder erziehen, weniger oder gar nicht arbeiten können. Damit schafft sie eine wichtige Möglichkeit, um für das Alter vorzusorgen. Nur: Wie wirkt sich die Kindererziehungszeit auf die Rente aus? Wer bekommt die Zeiten angerechnet? Und was gilt es zu beachten? Wir geben Antworten!    Ganzen Artikel...

8 Fragen zur Mut­ter-/Vater-Kind-Kur 8 Fragen zur Mut­ter-/Vater-Kind-Kur   Die Herausforderungen des Berufs- und Privatlebens zu meistern, ist nicht immer einfach. Eltern müssen oft den Spagat zwischen Job, Haushalt und Familie schaffen. Doch ständiger Druck kann die psychische und körperliche Gesundheit gefährden und aus einer Überforderung in eine Überlastung münden. Eine Mutter-Kind-Kur oder Vater-Kind-Kur kann dabei helfen, bestehende Belastungen zu verringern und Erkrankungen vorzubeugen. In der Kur hat der Elternteil mal wieder etwas Zeit für sich und kann neue Energie tanken, um wieder besser für den Alltag gewappnet zu sein.  Ganzen Artikel...

Der Totengott Der Totengott  Ganzen Artikel...



Namensänderung - Infos und Vorlage, Teil 2 Namensänderung - Infos und Vorlage, Teil 2   Im Zuge einer Hochzeit oder Scheidung ist es kein Problem, den Nachnamen zu ändern. Etwas schwieriger wird die Sache, wenn es andere Ursachen hat, dass jemand seinen Namen ablegen und in Zukunft anders heißen will. Eine Namensänderung ist dann zwar möglich, setzt aber einen guten und nachvollziehbaren Grund voraus. Unabhängig vom Grund bringt ein Namenswechsel jedoch immer jede Menge Papierkram mit sich. Denn der Antrag auf die Namensänderung ist nur der erste Schritt. Nachdem der Antrag bewilligt ist, beginnt die eigentliche Arbeit. Schließlich gibt es zahlreiche Stellen, die über den neuen Namen informiert werden müssen.  Ganzen Artikel...

Translation

Themengebiete

Die richtige Hebamme finden - Infos und Tipps, 1. Teil
Die richtige Hebamme finden - Infos und Tipps, 1. Teil Wenn sich Nachwuchs ankündigt, ist die Freude meist groß. Und für vie...
Evolution und Ahnenforschung
Die Evolution und Ahnenforschung Dass die Evolution eine stetige Entwicklung ist, bei der innerhalb einer Spezies neue Eigenschaften auftauc...
Die richtige Hebamme finden - Infos und Tipps, 2. Teil
Die richtige Hebamme finden - Infos und Tipps, 2. Teil Eine andere Bezeichnung für Hebamme lautet Geburthelferin. Doch die Mutter d...
Liste: 40 zeitlose Kindernamen, Teil 2
Liste: 40 zeitlose Kindernamen, Teil 2 Eine Emma kann wenige Tage alt sein, mitten im Leben stehen oder im betagten Alter ihren Lebensab...
7 Fragen zum Patenamt, Teil II
7 Fragen zum Patenamt, Teil II “Möchtest Du Pate unseres Kindes sein?” Diese Frage wird auch heute noch oft gestellt. S...
Wie Elternschaft das Gehirn verändert
Wie Elternschaft das Gehirn verändert Wenn ein Kind geboren wird, verändert sich vieles. Das betrifft nicht nur die Abläu...

themesclub.com cms Joomla template
Copyright © 2025 Stammbaum Vorlagen - Familie, Tipps und Ratgeber  -  All Rights Reserved.
design by themesclub.com
themesclub logo
Autoren & Betreiber Artdefects Media Verlag