You are at: Der Stammbaum arrow Software Stammbaum arrow Stammbaum Vordrucke arrow Richtige Bezeichnungen in der Ahnenreihe
Richtige Bezeichnungen in der Ahnenreihe E-mail

Übersicht über die richtigen Bezeichnungen in der Ahnenreihe 

Wer sich näher mit seiner Familie beschäftigt oder sich gar auf die Suche nach seinen Wurzeln macht, wird sehr schnell mit unterschiedlichen Verwandtschaftsgraden in Berührung kommen. In den näheren Generationen ist es dabei meist noch recht einfach, die richtige Bezeichnung zu finden.

Spätestens wenn sich der Stammbaum jedoch weiter verzweigt, stoßen viele Hobby-Genealogen an ihre Grenzen. So ist es beispielsweise weit verbreitet, eine Kusine des Vaters als Großkusine zu bezeichnen.

 

 

In Wirklichkeit ist diese Bezeichnung jedoch falsch, denn um den Verwandtschaftsgrad richtig zu benennen, müsste die betreffende Person als Kusine zweiten Grades tituliert werden. Die Problematik mit den richtigen Bezeichnungen für die verwandtschaftlichen Beziehungen fängt jedoch schon viel früher an, nämlich bereits in der direkten Linie der Vorfahren.

Die ersten drei Generationen sind dabei noch einfach zu bezeichnen, denn es handelt es sich um den Vater oder die Mutter, den Großvater oder die Großmutter und den Urgroßvater oder die Urgroßmutter. Ab der vierten Generation wird es dann schon schwieriger. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird dabei häufig einfach ein zusätzliches “Ur-” vor die Bezeichnung gesetzt und der Name jeder weiteren Generation wird schlichtweg um ein weiteres “Ur-” ergänzt.

Diese Methode erscheint zwar recht einfach, ist in der Ahnenforschung aber kaum praktikabel. Würde diese Methode angewandt werden, würde ein weiblicher Vorfahre in der achten Generation nämlich beispielsweise Ururururururgroßmutter heißen. Dies wäre aber mit zunehmenden Generationen nicht nur äußerst umständlich, sondern zudem auch sehr unübersichtlich und verwirrend.

 

In der Genealogie wird daher ein anderes System verwendet.

Diese Aufteilung ist im Grunde genommen sehr einfach, auch wenn die einzelnen Bezeichnungen nicht alle aufeinander aufbauen. Die Bezeichnungen der ersten drei Generationen bleiben gleich, es handelt sich also um die Eltern, die Großeltern und die Urgroßeltern.

Alle weiteren Generationen erhalten jeweils einen Zusatz, durch den sie in die jeweilige Generation eingeordnet werden. In den folgenden Generationen wird der Zusatz dann durch den entsprechend anderen Zusatz für die jeweilige Generation ersetzt, wobei die Dreierblöcke durchgehend erhalten bleiben.

 

Konkret ergibt sich aus diesem System für die ersten 24 Generationen folgende Übersicht über die richtigen Bezeichnungen in der Ahnenreihe: 

   

 VorsilbeBezeichnung des Verwandtschaftsgrades
1. Generation Eltern
2. GenerationGroß-Großeltern
3. GenerationUrgroß-Urgroßeltern
4. bis 6. GenerationAlt-Alt-Eltern, Alt-Großeltern und Alt-Urgroßeltern
7. bis 9. GenerationOber-Ober-Eltern, Ober-Großeltern und Ober-Urgroßeltern
10. bis 12. GenerationStamm-Stamm-Eltern, Stamm-Großeltern und Stamm-Urgroßeltern
13. bis 15. GenerationAhnen-Ahnen-Eltern, Ahnen-Großeltern und Ahnen-Urgroßeltern
16. bis 18. GenerationUrahnen-Urahnen-Eltern, Urahnen-Großeltern und Uhrahnen-Urgroßeltern
19. bis 21. GenerationErz-Erz-Eltern, Erz-Großeltern und Erz-Urgroßeltern
22. bis 24. GenerationErzahnen-Erzahnen-Eltern, Erzahnen-Großeltern und Erzahnen-Urgroßeltern

 

Ein Jahrhundert umfasst üblicherweise drei bis vier Generationen. Mit der aufgeführten Übersicht kann ein Ahnenforscher somit alle seine Vorfahren der letzten 600 bis 800 Jahre mit der richtigen Bezeichnung für den jeweiligen Verwandtschaftsgrad benennen. Die meisten Hobby-Ahnenforscher sollten damit über eine mehr als ausreichende Basis für ihre Familienforschung verfügen. Interessant ist in diesem Zusammenhang jedoch noch ein weiterer Aspekt.

 

In jeder Generation verdoppelt sich die Anzahl der Vorfahren:

Das bedeutet, der Ahnenforscher hat zwei Elternteile, vier Großeltern, acht Urgroßeltern, 16 Alteltern und immer so weiter. Wird diese Rechnung fortgeführt, ergibt sich, dass jeder Mensch 16777216 Erzahnen-Urgroßeltern hat. Insofern ist es auch nicht verwunderlich, wenn ein Hobby-Genealoge im Zuge seiner Forschung immer wieder auf Personen und andere Hobby-Genealogen trifft, mit denen er zumindest weitläufig verwandt ist. 

Der Hobby-Genealoge, der den Ausgangspunkt seiner Ahnenreihe bildet, hat übrigens auch eine eigene Bezeichnung, und zwar wird er Proband genannt. Grundsätzlich unterschieden werden muss aber zwischen einen Ahnenreihe und einem Stammbaum. Im allgemeinen Sprachgebrauch und von Hobby-Genealogen werden die Begriffe gerne synonym verwendet, allerdings gibt es deutliche Unterschiede.

 

Eine Ahnenreihe ist eine Form der Ahnenliste, die die Vorfahren nach Generationen anordnet:

Am Anfang der Liste steht der Proband, auf den die Eltern, die Großeltern, die Urgroßeltern und die weiteren Generationen folgen. Wird die Liste in Form einer Tafel dargestellt, wird auch von einer Ahnentafel gesprochen. Eine Stammlinie hingegen führt nur die männlichen Vorfahren oder die Vorfahren auf, die den Familiennamen vererbt haben.

Hier erfolgt die Anordnung in alphabetischer Reihenfolge. Bei einem Stammbaum erfolgt die Anordnung in umgekehrter Reihenfolge. Es werden also nicht die Vorfahren aufgelistet, sondern die Darstellung erfasst die Nachkommen der Ausgangsperson.

Die historischen Hilfswissenschaften sprechen zudem nur dann von einem Stammbaum, wenn die Darstellung tatsächlich eine Baumstruktur aufweist.

 

Weiterführende Anleitungen und Tipps zur Genealogie und Stammbäumen:

Fachinformationen zur Stammbaumanalyse
Vorlagen und Infos zu den Mendelschen Regeln
Stammbaumanalyse Übungen

Vererbung von Blutgruppen und Rhesusfaktor
Tabelle, Vorlage und Tipps für einen Lebensbaum und Hausbaum

 

Thema: Übersicht über die richtigen Bezeichnungen in der Ahnenreihe 

 
< Prev   Next >

mehr Artikel

Versöhnungsgesten in den vergangenen Jahrzehnten Einige der beeindruckendsten Versöhnungsgesten in den vergangenen Jahrzehnten   Überall auf der Welt und zu allen Zeiten gab und gibt es immer wieder Konflikte. Teilweise hinterlassen die Auseinandersetzungen dabei Spuren, die die Regionen und die beteiligten Völker über Generationen beeinflussen. Eine gemeinsame, friedliche Zukunft setzt voraus, dass zumindest die Bereitschaft zu einer Versöhnung vorhanden ist. Aber Völkermorde, erlittenes Unrecht oder nachhaltige wirtschaftliche Konsequenzen hinterlassen nicht selten so tiefe Wunden, dass die Betroffenen keinen Weg für einen dauerhaften Frieden sehen können.    Ganzen Artikel...

Vorteile und Grenzen der Online-Genealogie Vorteile und Grenzen der Online-Genealogie Für die Suche nach den eigenen Vorfahren haben sich das Internet und der Computer im Allgemeinen mittlerweile als wichtige und hilfreiche Instrumente etabliert und die Online-Genealogie erfreut sich stetig wachsender Beliebtheit. Dies ist durchaus auch verständlich, denn im Vergleich zur herkömmlichen Recherche bietet sie einige wesentliche Vorteile. Ganzen Artikel...

7 Fragen zum Patenamt, Teil I 7 Fragen zum Patenamt, Teil I   Auch wenn die Eltern mit der Kirche wenig am Hut haben, führt die Geburt eines Kindes oft zur Besinnung auf christliche Traditionen. Dabei kann die Motivation sehr unterschiedlich sein. So ist es für die einen nur ein Akt, der eben irgendwie dazugehört. Anderen ist es ein Anliegen, dass das Kind Teil einer kirchlichen Gemeinschaft wird. Wieder andere erhoffen sich bessere Chancen auf einen Platz in einer Kita in kirchlicher Trägerschaft. Doch so oder so: In vielen Familien hat die Taufe auch heute noch einen festen Platz.  Ganzen Artikel...

Checkliste: Die Grundausstattung für ein Baby Checkliste: Die Grundausstattung für ein Baby Wenn sich der erste eigene Nachwuchs ankündigt, haben Familie und Freunde viele Tipps und noch mehr gute Ratschläge parat. Allerdings hat jeder seine eigenen Erfahrungen gemacht. Hinzu kommt, dass jeder seinen eigenen Geschmack, seine eigenen Abläufe und seine eigenen Vorlieben hat.   Ganzen Artikel...



Winterliche Brauchtumstage in der Übersicht Winterliche Brauchtumstage in der Übersicht Vier Wochen vor Weihnachten beginnt die Adventszeit. Dann wird der Adventskranz aufgestellt und an jedem Sonntag eine Kerze mehr angezündet. Die Wohnung wird zunehmend weihnachtlich geschmückt, Weihnachtsplätzchen werden gebacken und die Kinder dürfen jeden Tag ein Türchen an ihrem Adventskalender öffnen.    Ganzen Artikel...

Translation

Themengebiete

Fachinformationen zur Stammbaumanalyse
Fachinformationen zur Stammbaumanalyse Das Interesse daran, in welcher Form welche körperlichen und geistigen Merkmale auf die nachfolg...
Alles Wichtige zur Änderung des Personenstands, Teil 2
Alles Wichtige zur Änderung des Personenstands, Teil 2 Ein neuer Lebensabschnitt hat begonnen oder die eigene Identität soll o...
Familiengründung ohne Trauschein: Was die Eltern wissen sollten
Familiengründung ohne Trauschein: Was die Eltern wissen sollten Sagt ein Paar “Ja” zum Kind, aber “Nein” zur Eh...
Die Rolle der Väter im Laufe der Zeit
Die Rolle der Väter im Laufe der Zeit Ein Kind wirbelt den Alltag mächtig durcheinander. Alles ändert sich, vieles muss neu o...
Übersicht: Die wichtigsten Leistungen für Familien, 1. Teil
Übersicht: Die wichtigsten Leistungen für Familien, 1. Teil Für viele steht fest, dass sie eine eigene Familie gründen m...
5 Basistipps zur Ahnenforschung
5 Basistipps zur Ahnenforschung Viele kennen nur ihre nächsten Angehörigen und das Wissen über die Familiengeschichte stammt...

themesclub.com cms Joomla template
Copyright © 2024 Stammbaum Vorlagen - Familie, Tipps und Ratgeber  -  All Rights Reserved.
design by themesclub.com
themesclub logo
Autoren & Betreiber Artdefects Media Verlag