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Familie - damals und heute E-mail

Familie - damals und heute 

Früher war es relativ einfach: Mann und Frau verliebten sich ineinander, verlobten sich und heirateten. Durch die Hochzeit begründeten sie ihre Familie. Später kamen dann meist Kinder dazu und damit war die eigene Familie komplett. Der Mann war der Ernährer der Familie und ging arbeiten, die Frau kümmerte sich um die Kinder und den Haushalt.

 

 

Dieses Bild von der klassischen Familie - Mutter, Vater, Kind(er) - ist auch heute noch das, was viele unter einer Familie verstehen. Doch die Realität sieht anders aus. Kaum eine gesellschaftliche Institution hat sich in den vergangenen Jahrzehnten so sehr verändert wie die Familie und so viele verschiedene Modelle hervorgebracht. 

 

Familie - damals und heute

Die traditionelle Familie besteht aus dem Vater, der Mutter und einem oder mehreren Kindern. Wenn sich ein Paar dazu entschloss, den weiteren Lebensweg gemeinsam zu gehen, war es selbstverständlich, die Gemeinschaft mit einem Trauschein zu besiegeln. Kinder wurden in der Ehe geboren. Auch heute noch gibt es viele Familien, die das klassische Modell leben. Die Eltern geben sich das Ja-Wort, der Vater erwirtschaftet das Haushaltseinkommen und die Mutter sorgt als Familienmanagerin dafür, dass der Laden läuft. Aber es gibt eben auch zahlreiche andere Lebensformen.

So gibt es Paare, bei denen beide Partner arbeiten gehen, weil sie es so möchten oder weil sie müssen. Andere Paare leben ohne Trauschein zusammen, sie leben in der sogenannten wilden Ehe, teils mit, teils ohne Nachwuchs. Es gibt die Kleinfamilie mit einem oder zwei Kindern, die kinderreiche Großfamilie oder die Ein-Eltern-Familie mit einem alleinerziehenden Elternteil.

In der Mehrgenerationenfamilie leben mehrere Generationen zusammen unter einem Dach, bei der Regenbogenfamilie haben die Kinder ein gleichgeschlechtliches Elternpaar und bei der Patchwork-Familie gründen Elternteile eine neue Familie, in die sie ihre Kinder aus früheren Beziehungen mitbringen.  Dass sich das Familienleben so sehr verändert hat, hat viele Gründe. Eine Ursache ist sicherlich die weit größere Unabhängigkeit der Frau.

Früher bot die Ehe eine Schutzfunktion und sicherte die Frau ab. Heute haben Frauen die gleiche Schulbildung wie Männer, gehen arbeiten und machen Karriere. Rein wirtschaftlich sind sie von Männern deshalb oft nicht mehr abhängig. Ein anderer Grund ist, dass die Gesellschaft moderner geworden ist. Das klassische Rollenverständnis hat sich gelockert. In der modernen Familie von heute kann auch die Frau der Hauptverdiener sein, während der Mann die Rolle des Hausmanns übernimmt.

Es gibt längst kein Getuschel mehr, wenn ein Paar ohne Trauschein zusammenlebt oder Kinder bekommt. Auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften können heute viel offener gelebt werden. Die Ehe als solches hat sich ebenfalls verändert. War es früher üblich, sein Eheversprechen zu halten und ernsthaft zu versuchen, einen gemeinsamen Weg zu finden, werden heute Ehen viel öfter und viel früher geschieden.  

 

Diskussionen um die Ehe und die Familie

Die neuen Familienmodelle und Formen des Zusammenlebens führen regelmäßig zu hitzigen Debatten. Im Familien- und im Steuerrecht gab es zwar diverse Reformen und Änderungen, Ausgangspunkt ist aber nach wie vor die traditionelle Familie mit einem verheirateten Elternpaar und gemeinsamen Kindern. Befürworter des klassischen Familienmodells möchten auch nicht, dass sich daran etwas ändert. Schließlich ist der besondere Schutz der Ehe im Grundgesetz verankert.

Für die Familie gilt dies aber genauso. Früher ergab sich hier keine Schwierigkeit, denn die Ehe und die Familie waren untrennbar miteinander verbunden und letztlich fast gleichbedeutend. Heute ist das so nicht mehr der Fall. Vielleicht wird es also Zeit für ein Umdenken. Natürlich ist ein Trauschein keine Garantie dafür, dass eine Partnerschaft ein Leben lang hält und das Familienmodell funktioniert.

Genauso steht außer Frage, dass zwei Partner genauso füreinander einstehen können wie ein verheiratetes Paar. Sowohl die Partner als auch das Ehepaar haben sich in aller Regel freiwillig dazu entschieden, zusammenzuleben und Verantwortung füreinander zu übernehmen. Beim Paar bleibt es aber bei dieser Freiwilligkeit, die ein Stück weit unverbindlich ist.

Stellt das Paar fest, dass es miteinander nicht mehr klappt, kann die Beziehung jederzeit wieder beendet werden. Auch eine Ehe kann zwar geschieden werden, die gegenseitigen Verpflichtungen bleiben aber bestehen. Entscheidet sich ein Paar bewusst dazu, diese Verpflichtungen nicht einzugehen, sollte es in Kauf nehmen, vom Gesetzgeber anders behandelt zu werden als ein Ehepaar. Andersherum sollte jedes Paar die Möglichkeit erhalten, sich den Verpflichtungen zu stellen und zu heiraten, mit allen Vor- und Nachteilen, die eine Ehe mit sich bringt.

Ein weiterer Aspekt ist, dass der Mensch nicht gerne alleine bleibt. Hat es mit einer Partnerschaft oder Ehe nicht geklappt, ist der Wunsch, bald wieder Nähe und Geborgenheit zu erfahren, oft groß. Doch auch wenn sie in einer neu gegründeten Familie ihr Glück finden, hätten sich viele insgeheim gewünscht, dass es schon beim ersten Mal funktioniert hätte.

Viele neue Familienmodelle sind deshalb keine revolutionären Ideen als Ergebnis einer weiterentwickelten, modernen Gesellschaft. Stattdessen sind sie letztlich nichts anderes als der Versuch, die klassische Familie nachzuahmen. Allein schon deshalb hat die traditionelle Familie mit ihren Werten und Strukturen noch lange nicht ausgedient.

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