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Rituale im Familienalltag - Infos und Tipps, 1. Teil E-mail

Rituale im Familienalltag - Infos und Tipps, 1. Teil

 

Kinder profitieren sehr von Ritualen. Denn Routinen, Bräuche und Traditionen geben Sicherheit, stärken das Wir-Gefühl und können bestimmte Anlässe noch besonderer machen. Doch welche Rituale lassen sich wie in den Familienalltag integrieren? Wir geben Infos und Tipps!

 

Warum sind Rituale für Kinder wichtig?

Nach dem Aufstehen erst einmal unter die Dusche, während der Kaffee durchläuft, mittags ein kurzer Plausch mit den Kollegen im Pausenraum und abends eine Folge der Lieblingsserie: Im Alltag gibt es weit mehr Rituale, als es einem mitunter bewusst ist. Bestimmte Abläufe werden regelmäßig wiederholt, weil sie für Struktur sorgen, Orientierung bieten und einfach liebgewonnene Ankerpunkte im Leben sind.

Für Kinder sind solche Rituale noch wichtiger. Denn sie brauchen einen sicheren Rahmen, um sich innerhalb der Familie und im alltäglichen Leben zurechtzufinden. Das Wiederkehrende ist wie ein Wegweiser, an dem sie sich orientieren und auf den sie sich verlassen können. Gleichzeitig bieten Bräuche und Gewohnheiten die Möglichkeit, den Kindern Werte zu vermitteln und ihnen aufzuzeigen, was im Miteinander zählt.

Daneben können feste Abläufe dabei helfen, Krisen zu meistern und sich an Veränderungen zu gewöhnen. Denn egal, wie turbulent es im Umfeld auch zugeht und wie viele neue Eindrücke verarbeitet werden müssen, die festen Rituale bleiben bestehen. Besondere Anlässe wie Geburtstage oder Weihnachten wiederum können durch Bräuche und Traditionen noch mehr glanzvollen Zauber bekommen. Schließlich wissen die Kinder so schon vorher, worauf sie sich freuen können.

Und nicht zuletzt können feste Abläufe einen ganz praktischen Nutzen haben. Sind die alltäglichen Handgriffe eingespielt und weiß jeder, wann was zu tun ist, fallen unnötige und endlose Diskussion darüber weg, wann es zum Beispiel Zeit wird, den Computer herunterzufahren, den Schulranzen zu packen oder schlafen zu gehen.

 

Welche Rituale können in den Familienalltag einfließen?

Schon mit dem ersten Kind wird schnell klar, dass der Alltag neu organisiert werden muss und feste Rhythmen braucht. Das kommt allen Familienmitgliedern zugute. Je größer das Kind wird, desto umfangreicher werden die Aufgaben, die täglich anstehen. Außerdem werden im Jahresverlauf verschiedene Anlässe und Feste gefeiert. Doch welche Rituale eignen sich für den eigenen Familienalltag? Wie findet eine Familie die Abläufe und Bräuche, die sie gerne für sich nutzen möchte?

 

Eigene Erinnerungen hervorrufen

Denken die Eltern an ihre eigene Kindheit zurück, fallen ihnen bestimmt ein paar typische Bräuche und Rituale ein. Denn solche Traditionen prägen sehr und wer sich an bestimmte Szenen zurückerinnert, verknüpft diese sofort mit Dingen, die damals dazugehörten.

Rituale, die den Eltern immer gut gefallen und Freude bereitet haben, können sie nun in ihrer eigenen Familie fortführen. Aber sie können auch überlegen, was sie überhaupt nicht möchten. Schließlich steht nirgends geschrieben, dass alle Traditionen übernommen werden müssen.

 

Fragen klären

Bevor die Eltern über konkrete Abläufe und Rituale nachdenken, sollten sie sich Gedanken über ihren Familienalltag machen. Welche Situationen könnten mehr Routine und Struktur gebrauchen? Was sind wichtige Werte für uns? Welche Anlässe sollen einen besonderen Stellenwert haben? Was lässt sich im Alltag überhaupt realisieren?

Die Eltern sollten zunächst für sich klären, an welchen Stellen sie sich feste Routinen wünschen und was besser spontan und offen bleiben soll. Erst im nächsten Schritt macht es Sinn, nach passenden Ritualen zu suchen.

 

Recherchieren

Welche Bräuche pflegen andere Familien an Geburtstagen? Wie bringen andere Eltern ihre Kinder ins Bett? Es kann sehr hilfreich sein, sich zu informieren. Dazu können sich die Eltern im Bekanntenkreis umhören oder sich in Foren austauschen, im Internet recherchieren oder Bücher zum Thema lesen. Gut möglich, dass auf diese Weise ganz neue Ideen und Bräuche für die eigene Familie entstehen.

 

Alle mitentscheiden lassen

Jedes Familienmitglied hat seine eigenen Vorstellungen und Ideen davon, wie etwas ablaufen soll. Außerdem verändern sich die Gewohnheiten im Laufe der Zeit. Was die Kinder genossen haben, als sie klein waren, finden sie vielleicht nicht mehr besonders spannend oder sogar nervig, wenn sie größer sind. Deshalb sollten Familientraditionen eine gemeinschaftliche Entscheidung sein. Zudem sind Rituale nicht in Stein gemeißelt. Es spricht nichts dagegen, bestimmte Bräuche irgendwann zu streichen oder zu ersetzen.

 

Rituale am Morgen

Unter der Woche geht es für die Kinder in die Kita, den Kindergarten oder die Schule. Damit der Start in den Tag gut gelingt und nicht schon am frühen Morgen Chaos und Hektik ausbrechen, sind Rituale sehr wichtig.

Welche Abläufe am besten funktionieren, ist natürlich verschieden und hängt von der Familiensituation ab. Gibt es nur ein Kind, muss weniger organisiert werden als in einer Großfamilie. Die Eltern sollten aber klare Vereinbarungen treffen. Geht es nach dem Wecken gleich ins Badezimmer oder darf noch ein paar Minuten lang im Bett gekuschelt werden? Wer weckt wen in welcher Reihenfolge? Frühstücken alle gemeinsam und besprechen kurz den anstehenden Tag oder richten die Eltern in dieser Zeit die Pausenbrote und alles, was die Kinder mitnehmen müssen? Wann ist Abfahrt und in welcher Form? Je klarer die Routinen sind, desto stressfreier verläuft der Morgen.

An den Wochenenden sieht es natürlich anders aus. Aber auch hier darf es ruhig Rituale geben. Dürfen die Kinder morgens zu den Eltern ins Bett kommen und kuscheln oder schläft jeder so lange aus, wie er möchte? Ist es in Ordnung, wenn es sich die Kinder auf der Couch und vor dem Fernseher gemütlich machen? Übernehmen vielleicht die Kinder am Wochenende das Frühstück? Solche Rituale sorgen für Struktur und heben die Wochenenden gleichzeitig deutlich von den Wochentagen ab.

 

Rituale am Abend

Mindestens genauso wichtig wie morgendliche Rituale sind feste Abläufe am Abend. Denn sie signalisieren, dass der Tag allmählich zu Ende geht. Das ist wichtig, damit die Kinder zur Ruhe kommen und besser einschlafen können.

Zu den Ritualen kann gehören, dass beim gemeinsamen Abendessen jeder von seinem Tag erzählt. Auch der nächste Tag kann besprochen werden. Danach wird es Zeit, zu duschen oder zu baden und in den Schlafanzug zu schlüpfen. Zum Abendritual kann gehören, dass sich ein Elternteil mit ins Bett kuschelt und eine Geschichte vorliest. Vielleicht gibt es ein Gute-Nacht-Gebet oder es wird ein Einschlaflied gesungen. Möglicherweise möchten die Kinder aber auch alleine ins Bett gehen und selbst noch etwas lesen oder Musik hören.


Jedenfalls vermitteln feste Abläufe am Abend Sicherheit. Wie wichtig solche Routinen sind, zeigt sich oft daran, dass die Kinder an den Wochenenden und in den Ferien deutlich mehr Schwierigkeiten haben, zur Ruhe zu kommen und einzuschlafen.

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