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Mythen und Irrtuemer aus der Psychologie E-mail

Einige der berühmtesten Mythen und Irrtümer aus der Psychologie 

Das Fühlen, Denken und Handeln eines Menschen wird von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst. Im Laufe seines Lebens macht jeder Mensch unterschiedlichste Erfahrungen und trifft unzählige Entscheidungen, die sich im Nachhinein als gut oder schlecht und als richtig oder falsch herausstellen können.

Gleichzeitig wird schon seit jeher nach Erklärungen dafür gesucht, weshalb sich Menschen eigentlich so verhalten, so fühlen und so denken, wie sie es tun.

 

 

Ausgehend von Forschungsergebnissen, Studien und auch Erfahrungswerten leiten sich dann verschiedene Annahmen ab. Teilweise entwickeln sich daraus wiederum Mythen und Legenden, die zwar auf den ersten Blick recht einleuchtend menschliche Denkweisen und Verhaltensmuster erklären, sich bei näherem Hinsehen aber als schlichtweg falsch herausstellen.

 

Einige der berühmtesten Mythen und Irrtümer aus der Psychologie
stellt die folgende Übersicht richtig:
 

 

Der Mythos: Die Handschrift lässt Rückschlüsse auf die Persönlichkeit zu.

Bereits seit Anfang des 17. Jahrhunderts gibt es die sogenannte Graphologie, die sich mit der Deutung von Handschriften beschäftigt. Auf den ersten Blick scheint es auch eine durchaus plausible Interpretation zu sein, dass ein schüchterner Mensch, der nicht unnötig auffallen möchte, eher in kleiner Schrift schreibt, während ein energischer Mensch, der gerne im Mittelpunkt steht und die Aufmerksamkeit auf sich ziehen möchte, in großer, kreativer Schrift viel Platz auf dem Papier in Anspruch nimmt.

Jemand, der unsicher oder ängstlich ist, neigt zu einer zittrigen Schrift, jemand, der vor Selbstbewusststein strotzt oder wütend ist, drückt seinen Stift entsprechend fest auf. Auch wenn diese Deutungen schlüssig und nachvollziehbar klingen, kommt Uwe Peter Kanning zu dem Ergebnis, dass sie in das Reich der Mythen und Legenden gehören.

Der Professor für Wirtschaftspsychologie an der Hochschule Osnabrück hat 200 empirische Studien ausgewertet und dabei festgestellt, dass die Handschrift weder Rückschlüsse auf den Charakter zulässt noch Vorhersagen über berufliche Leistungen ermöglicht. Dass die Graphologie trotzdem noch immer Bestand hat, führt Kanning im Wesentlichen auf zwei Gründe zurück. So arbeiten Graphologen in ihren Gutachten zum einen gerne mit recht allgemeinen Formulierungen, die Raum für eigene Interpretationen lassen, so dass letztlich jeder Überstimmungen finden kann.

Zum anderen neigen Menschen dazu, das zu glauben, was sie sehen und wodurch sie sich in ihrer Einschätzung bestätigt fühlen. Wer also einem zurückhaltenden, unsicheren Menschen begegnet, der dann auch noch eine kleine, zittrige Handschrift hat, sieht darin einen sicheren Beleg für seine Einschätzung.

Allerdings kann die Handschrift etwas über die motorische Geschicklichkeit aussagen, denn wer den Stift fest, sicher und vielleicht sogar in fast schon malerischer Art über das Papier führt, wird dies in anderen Bereichen vermutlich auch mit anderen Geräten können. Nicht zu vergessen ist aber auch, dass das Schreiben letztlich Übungssache ist. Wer oft und viel schreibt, schreibt sicherer als jemand, der das Schreiben gerade lernt oder so gut wie nie von Hand schreibt.  

 

Der Mythos: Der Mond beeinflusst das Verhalten. 

Schon seit jeher werden dem Mond unterschiedliche Kräfte und Einflüsse zugeschrieben, angefangen bei Vampiren und Werwölfen bis hin zum Schlafwandeln. Ausgehend von einer Theorie des Psychiaters Arnold Lieber, der eine direkte Verbindung zwischen dem Vollmond und dem menschlichen Verhalten sah, werden bis heute Straftaten mit den Auswirkungen des Mondes erklärt.

Als Begründung wird üblicherweise genannt, dass der Mensch zu einem großen Teil aus Wasser besteht. Da der Mond eine Anziehungskraft auf Wasser ausübt, gibt es nicht nur Ebbe und Flut, sondern auch das menschliche Körperwasser gerät durcheinander. Tatsächlich ist die Mondanziehungskraft auf das Körperwasser aber verschwindend gering, wobei ihre Intensität von der Nähe des Mondes zur Erde abhängt und nicht davon, ob und wie gut der Mond zu sehen ist.

Zahlreiche Studien haben außerdem belegt, dass die Anzahl an Kriminalfällen, Selbstmorden, Unfällen oder Tierattacken in Vollmondnächten nicht höher liegt als in Nicht-Vollmondnächten. Ein Grund dafür, dass einige Menschen bei Vollmond dennoch gereizter zu sein scheinen, könnte darin liegen, dass sie wegen des Mondlichtes weniger tief und damit einfach nur schlechter schlafen.  

 

Der Mythos: Gegensätze ziehen sich an.

Auf den ersten Blick scheint es durchaus logisch und nachvollziehbar, dass zwei völlig unterschiedliche Menschen gut zusammenpassen. Schließlich können sie sich so ideal ergänzen und die kleineren Schwachstellen des Partners ausgleichen, außerdem wird es vermutlich nie langweilig.

Die beiden Wissenschaftler Beatrice Rammstedt von der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen und Jürgen Schupp vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung haben diesen Mythos jedoch widerlegt. In einer Studie mit mehr als 6000 Paaren kamen sie zu dem Ergebnis, dass Partner vor allem langfristig miteinander glücklich werden, wenn sie einander ähnlich sind. Maßgeblich in diesem Zusammenhang sind insbesondere drei Kriterien, nämlich die Verträglichkeit, die Gewissenhaftigkeit und die Offenheit.

Verträglichkeit meint, wie liebenswert und freundlich eine Person anderen gegenüber ist. Ist ein Partner ein netter, höflicher und verträglicher Mensch, sein Partner hingegen ein ewiger Streithahn, führt dies auf Dauer zu unüberbrückbaren Differenzen. Gewissenhaftigkeit beschreibt grundlegende Werte und Charaktereigenschaften wie Ordentlichkeit, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit oder Pflichtbewusstsein im privaten und beruflichen Bereich.

Auch hier können große Unterschiede zum Dauerstreitthema werden. Offenheit umfasst die allgemeine und übergreifende Aufgeschlossenheit, Neues auszuprobieren. Ein sehr experimentierfreudiger Partner und ein übervorsichtiger Partner werden langfristig vermutlich nicht miteinander glücklich werden.    

 

Der Mythos: Das Bauchgefühl irrt sich nicht.

Wenn es darum geht, eine Entscheidung zu treffen, stehen grundsätzlich zwei Entscheidungsgrundlagen zur Auswahl. Auf der einen Seite sind dies die objektiven Argumente, die rational gegeneinander abgewogen werden können. Auf der anderen Seite ist dies die Intuition, das sogenannte Bauchgefühl. Dieses ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Emotionen, mehr oder weniger unbewusstem Wissen und Erfahrungswerten.

Einige Menschen sprechen in diesem Zusammenhang auch von Entscheidungen mit dem Kopf oder mit dem Herzen. Welche Entscheidungsgrundlage die bessere Wahl ist, hängt immer vom Einzelfall und der Ausgangssituation ab. Wer sich auf eine Prüfung vorbereitet hat und sich bei einer Antwort nicht ganz sicher ist, kann sich durchaus auf sein erstes Gefühl verlassen.

Gleiches gilt, wenn eine Person schon viele Male in vergleichbaren Situationen vor ähnlichen Entscheidungen stand. Ist jemand hingegen auf einem Gebiet unerfahren, wird ihm das Bauchgefühl nicht viel bringen, denn wenn kein Wissen und keinerlei Erfahrungswerte vorhanden sind, ist es auch nicht möglich, sich darauf zu verlassen. In diesem Fall ist es also durchaus sinnvoller, die Entscheidung auf Basis von rationalen Argumenten zu treffen. 

 

Der Mythos: Ärger und Wut müssen raus.

Recht häufig wird in gutgemeinter Absicht geraten, seinem Ärger sofort Luft zu machen und seine Wut direkt abzureagieren, um sich danach wieder besser und entspannter fühlen zu können. Über einen Zeitraum von über 40 Jahren belegen Studien aber immer wieder, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Wer sich geärgert hat oder wütend ist und sich direkt einen Kanal sucht, um Dampf abzulassen, macht die Situation nur noch schlimmer.

Dies liegt daran, dass das Gehirn als Reaktion auf den erhitzten Zustand immer mehr Adrenalin ausschüttet. Die Folge davon ist, dass sich die Person zunehmend in die Situation hineinsteigert, sich mit jedem weiteren Adrenalinausstoß mehr in Rage bringt und sich die Situation immer weiter hochschaukelt, bis sie schließlich eskaliert.

Der deutlich bessere Weg ist daher, zunächst möglichst ruhig zu bleiben. Dies kann durch ein tiefes Durchatmen gelingen, genauso aber auch durch ein Verlassen des Raumes. Haben sich die Gemüter beruhigt, kann die Sachlage immer noch geklärt werden, dann aber fair und konstruktiv.

 

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