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Home-Office und Kinderbetreuung - 7 Tipps E-mail

Home-Office und Kinderbetreuung - 7 Tipps

 

Mehr Flexibilität, eigenständiges Arbeiten, keine Pendlerwege und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Viele Arbeitnehmer und auch Selbstständige sind vom Konzept, im Home-Office zu arbeiten, sehr angetan. Doch so einfach und vielversprechend, wie die Arbeit vom heimischen Büro aus auf den ersten Blick erscheint, ist es in der Praxis leider nicht. Vielmehr kann es zur echten Herausforderung werden, Home-Office und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen.

 

Das Home-Office hat Vor- und Nachteile

Lange Zeit war es kaum denkbar, den Job von Zuhause zu erledigen. Es gehörte einfach dazu, jeden Morgen ins Büro zu fahren und dort die Arbeitszeit zu verbringen. Bestenfalls Selbstständige konnten sich je nach Branche und Tätigkeit ein Büro daheim einrichten. Doch die Digitalisierung hat vieles verändert. Das Internet und moderne Kommunikationsmittel schaffen die Grundlage dafür, dass die Präsenz vor Ort nicht mehr unbedingt notwendig ist.

Tatsächlich hat das Home-Office für beide Seiten Vorteile. Arbeitgeber brauchen zum Beispiel keine so großen Büroflächen mehr und sparen dadurch Kosten ein. Arbeitnehmer müssen nicht zum Arbeitsplatz pendeln, können sich die Arbeitszeit besser einteilen und den Beruf leichter mit der Familie vereinbaren. Die Zufriedenheit steigt und damit erhöhen sich auch die Motivation und die Produktivität.

Doch natürlich gibt es auch Schattenseiten. Das fängt schon damit an, dass sich nicht jede Tätigkeit fürs Home-Office eignet. Wenn ein paar Kollegen zumindest teilweise Zuhause arbeiten können und andere Kollegen nicht, kann schnell die Frage nach der Fairness aufkommen. Außerdem zeigt sich, dass so manchem Arbeitnehmer der fehlende persönliche Kontakt zu Kollegen, Vorgesetzten und Kunden mehr zu schaffen macht, als vermutet.

Dazu kommt noch eine ganz andere Herausforderung: Wer im Home-Office arbeitet, um so Beruf und Familie besser miteinander vereinen zu können, muss tatsächlich auch beides miteinander vereinen. Und je kleiner die Kinder sind, desto schwieriger ist es, ihnen zu vermitteln, dass Mama oder Papa zwar Zuhause sind, aber arbeiten und deshalb nicht gestört werden sollen.

 

Home-Office und Kinderbetreuung - 7 Tipps

Ist der Job im Home-Office gut geplant, spielen sich die Abläufe früher oder später ein. Eltern und Kinder gewöhnen sich daran, dass die Arbeit nicht im Büro beim Arbeitgeber, sondern eben daheim stattfindet. Sind dann noch der Partner oder Großeltern da, die die Kinderbetreuung übernehmen können, steht einem erfolgreichen und produktiven Arbeiten im Home-Office nichts mehr im Wege.

Ganz anders sieht es aus, wenn sich der Wunsch, im Home-Office zu arbeiten, recht spontan oder gar aus der Not heraus erfüllt. Durch das Coronavirus etwa blieb Arbeitgebern und Arbeitnehmern gar nichts anderes übrig, als sehr flexibel zu reagieren und die Arbeitsplätze kurzerhand in die Privatwohnungen zu verlegen. Da zudem auch noch Schulen und Kitas geschlossen wurden und Dritte wegen der Kontaktbeschränkungen nicht als Babysitter einspringen können, ist die Doppelbelastung durch Home-Office und Kinderbetreuung enorm. Denn beides muss irgendwie funktionieren, ohne dass viel Zeit für eine solide Organisation bleibt.

Eine ähnliche Situation entsteht, wenn die Eltern ihre Kids neben dem Job daheim versorgen müssen, zum Beispiel weil es keinen freien Krippenplatz gibt, gestreikt wird oder einfach nur Ferien sind. Hier sind sieben Tipps, wie sich die Doppelbelastung aus Home-Office und Kinderbetreuung in solchen Situationen besser stemmen lässt:

 

1. Verständlich kommunizieren.

Zunächst einmal ist sehr wichtig, dass die Eltern den Kids vermitteln, warum sie arbeiten. Wenn die Eltern erklären, dass sie durch die Arbeit das Geld für die Familie verdienen und es ein großer Pluspunkt ist, dass sie ihren Job im Home-Office erledigen können, können die Kinder die ganze Situation besser einordnen.

Die Eltern sollten aufzeigen, dass die Arbeit im heimischen Büro genauso ein richtiger Job ist, wie wenn Mama oder Papa zum Arbeiten aus dem Haus gehen würden. An dieser Stelle können die Eltern übrigens ruhig auf ihre Kids vertrauen. Denn richtig erklärt, verstehen das auch schon kleine Kinder.

 

2. Früher aufstehen und die Kids länger schlafen lassen.

Wenn die Kinder nicht in die Kita oder Schule können, sollten die Eltern sie etwas länger schlafen lassen als sonst. Gleichzeitig sollten die Eltern versuchen, früher in den Tag zu starten.

Vielleicht wird es einen Moment dauern, bis sich alle an den neuen Rhythmus gewöhnt haben. Doch die Mühe lohnt sich. Denn solange die Kinder schlafen, können die Eltern schon arbeiten. So verschaffen sie sich in einen Puffer, den sie nutzen können, wenn die Kids gegen Nachmittag quengelig werden.

 

3. Feste Arbeitszeiten und klare Regeln aufstellen.

Je nach Arbeitgeber ist die Arbeitszeit im Home-Office unterschiedlich geregelt. Mal gibt es feste Zeiten, manchmal ist nur ein grobes Zeitfenster vorgegeben und einige Arbeitnehmer können sich die Arbeitzeiten komplett frei einteilen, solange sie die Ergebnisse pünktlich abliefern.

So oder so sollten die Eltern aber für sich feste Arbeitszeiten einrichten. Zum einen können sie dadurch besser planen und sich das Arbeitspensum leichter einteilen. Zum anderen entsteht eine Struktur, an der sich alle orientieren können. Die Kinder lernen auf diese Weise, wann Mama oder Papa nicht zur Verfügung stehen.

Ratsam ist außerdem, klare Regeln aufzustellen. So kann zum Beispiel vereinbart werden, dass die Kinder nicht einfach ins Zimmer hineinplatzen dürfen. Stattdessen müssen sie anklopfen und die Reaktion abwarten. Werden sie nicht hereingerufen, müssen sie später wieder kommen.

Natürlich wird nicht von Anfang an alles funktionieren. Der Job im Home-Office ist eine Umstellung und geht mit einem Lernprozess einher. Aber die Regeln spielen sich irgendwann ein.

 

4. Gelassen bleiben.

Vor allem bei kleinen Kindern werden Pannen nicht ausbleiben. Es wird passieren, dass die Kids während einer Arbeit, die höchste Konzentration erfordert, einer Videokonferenz, einem Telefonat, einem Chat und ähnlichen Dingen ins Zimmer stürmen. In solchen Situationen sollten die Eltern gelassen bleiben. Mit den Kindern zu schimpfen, bringt nichts. Denn die Kids meinen es nicht böse.

Die Eltern können und sollten zwar an die Regeln erinnern. Ansonsten sollten sie den Vorfall aber mit Humor nehmen. Die Kollegen, Vorgesetzten oder Kunden am anderen Ende der Leitung haben vielleicht selbst Kinder und kennen den Spagat nur zu gut. Und das gegenseitige Verständnis kann der Beziehung eine persönliche Note geben und ihr dadurch am Ende sogar sehr gut tun.

 

5. Die Pausen gezielt nutzen.

Zur Arbeitszeit gehören auch Pausen. Sie sollten genauso fest eingeplant sein wie die Zeiten, in denen ungestört gearbeitet wird. Gleichzeitig kommt gerade durch die Pausen ein großer Pluspunkt vom Home-Office zum Tragen. Denn statt die Pausen in der Kaffeeküche, Kantine oder alleine auf einer Parkbank zu verbringen, ist nun Zeit für die Familie da.

Eltern und Kinder können zusammen das Mittagessen zubereiten und gemeinsam zu sich nehmen. Sie können etwas spielen, kurz zum Spielplatz gehen, im Garten toben oder sich einfach nur zusammensetzen und sich unterhalten.

Durch klar geregelte Pausen haben die Kinder Zeiten, auf die sie sich freuen können, weil sie wissen, dass die Eltern dann ganz für sie da sind. Danach fällt es ihnen leichter, die Eltern wieder ungestört arbeiten zu lassen. Und auch den Eltern tut es gut, zwischendurch abzuschalten, um dann mit neuer Energie und Konzentration in die nächste Runde zu gehen.

 

6. Einen abschließbaren Arbeitsplatz einrichten.

Kinder sind in der Lage, ein ziemliches Chaos zu verursachen. Doch gerade im Home-Office können sich wichtige Unterlagen, Entwürfe oder Dokumente mit sensiblen Daten befinden. Solche Papiere dürfen nicht durcheinandergeraten, verloren gehen oder beschädigt werden. Auch der Arbeits-Computer und das Geschäftshandy sind für die Kids tabu.

Wichtig ist deshalb, das Home-Office so einzurichten, dass der Raum abgeschlossen werden kann. Auf diese Weise sind Daten und Equipment geschützt. Gleichzeitig können die Eltern die Tür hinter sich zu machen, um so eindeutig zu signalisieren, dass jetzt keine Störungen erlaubt sind.

 

7. Die Selbstständigkeit der Kinder fördern.

Viele Eltern machen den Fehler, dass sie ihre Kinder rund um die Uhr beschäftigen. Doch dadurch lernen die Kinder nicht, sich auch einmal selbst eine Beschäftigung zu suchen. Sobald kein Erwachsener greifbar ist, der ein Unterhaltungsprogramm anbietet, kommt die große Langeweile auf. Die Voraussetzungen für ein ungestörtes Arbeiten im Home-Office sind so aber denkbar schlecht.

Die Eltern sollten deshalb lernen, ihren Kids Freiraum zu lassen. Natürlich können sie Hilfestellung bieten, indem sie Ausmalbilder ausdrucken, Bastelmaterial bereitlegen, Tanz-Videos zum Mitmachen herunterladen oder Lern-Apps auf dem Smartphone installieren. Genauso können sie einen Plan mit kleinen Aufgaben erstellen, den die Kinder Punkt für Punkt erledigen sollen. Ist eine bestimmte Anzahl an Aufgaben abgehakt, gibt es eine kleine Belohnung.


Ansonsten sollten die Kinder aber lernen, selbst eine Lösung zu finden, wenn ihnen langweilig ist. Denn das kommt nicht nur den Eltern für die Arbeit im Home-Office, sondern auch den Kindern für ihren weiteren Lebensweg zugute.

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