Die bekanntesten Hominiden Teil I |
Die bekanntesten Hominiden, Teil IDie Wissenschaft, die sich mit der Entwicklungsgeschichte der Menschheit beschäftigt, nennt sich Paläoanthropologie. Dieses doch recht komplizierte Wort leitet sich von den griechischen Vokabeln palaios für alt, anthropos für Mensch und logos für Lehre ab. Nun fragt sich die Menschheit schon seit jeher, woher sie stammt, wie sie entstanden ist und wie sie sich im Laufe der Zeit entwickelt und verändert hat.
Und genauso lange, wie sich Forscher, Wissenschaftler und Gelehrte mit dieser Frage beschäftigen, so lange dürfte es auch völlig unterschiedliche Meinungen dazu geben. Zahlreiche wissenschaftliche Theorien wurden aufgestellt, später wieder verworfen oder durch weitere Forschungen bestätigt. Hinzu kommen jene Ansichten, die sich letztlich nicht beweisen lassen, sondern auf religiösen, spirituellen oder kulturellen Ideen beruhen. Jedenfalls ist heute bekannt und bewiesen, dass es zunächst Urformen gab und sich der Mensch im Laufe von Jahrmillionen daraus entwickelt hat. Diese Entwicklung verlief aber nicht linear. Es gab also nicht erst eine Form, dann eine nächst höhere Form und anschließend wieder eine höhere Form. Stattdessen ist die Entwicklung eher mit einem Baum zu vergleichen, bei dem sich die Formen einzelner Äste weiterentwickelten und ihrerseits auch selbst neue Äste und Zweige bildeten. Genauso hab es aber auch Äste, die irgendwann endeten und ausstarben. Das Bild des Baumes passt zudem deshalb sehr gut, weil die verschiedenen Urformen teilweise zeitgleich nebeneinander lebten. Als ebenfalls gesichert gilt, dass der Mensch und der Affe gemeinsame Ahnen haben. Die Molekulargenetik hat herausgefunden, dass die codierten DNA-Teile von Mensch und Affe zu rund 99% übereinstimmen. Die nichtcodierten Teile der DNA deuten übrigens nicht auf unterschiedliche Entwicklungen hin. Es ist vielmehr so, dass diese Anteile bei jedem Menschen individuell sind und unter anderem den sogenannten genetischen Fingerabdruck bilden. Die Erkenntnisse zur gemeinsamen Abstammung haben dazu geführt, dass Menschen und sechs weitere Affenarten in der Familie der Menschenaffen zusammengefasst werden. Der Fachbegriff für diese Familie der Menschenaffen hieß früher Pongidae, heute wird die Bezeichnung Hominidae verwendet. Eingedeutscht wird auch von den Hominiden gesprochen und ihnen werden aus paläoanthropologischer Sicht auch die direkten Vorfahren des Menschen zugeordnet. Um die Entwicklung der Menschheit ein wenig nachzuvollziehen, beschäftigt sich diese Reihe mit den Urformen und Vorfahren des Menschen.
Hier also der 1. Teil der bekanntesten Hominiden:
Der Aegyptopithecus zeuxis
Der Aegyptopithecus zeuxis war ein recht kleines Äffchen. So brachte er ein Gewicht von gerade einmal fünf Kilo auf die Waage und sein Gehirnvolumen betrug nur etwa 30cm3. Ein auffälliges Merkmal des Ur-Äffchens war sein sehr flacher Schädel. Die Forscher gehen davon aus, dass der Aegyptopithecus zeuxis in Horden lebte und sich von den Blättern und Früchten der Bäume ernährte.
Der Ardipithecus kadabba
Der Ardipithecus ramidus, Ardi
Nach einer sorgfältigen Aufarbeitung wurden die Funde der Öffentlichkeit erstmals im Jahre 2009 präsentiert. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass Ardi vor rund 4,5 Millionen Jahren lebte. Auch er ging übrigens aufrecht.
Der Australopithecus afarensis, Lucy
Der Australopithecus africanus
Der Homo rudolfensis Mit dem Pranthropus aethiopicus lebte vor etwa 2,5 Million Jahren eine weitere Affenart. Obwohl auch dieser Affe aufrecht ging, zählt ihn die Wissenschaft nicht zu den direkten Vorfahren des Menschen. Der nächste echte Vorfahre ist der Homo rudolfensis, der zugleich der erste Urahn ist, bei dem der Begriff Homo (für Mensch) im Namen auftaucht. Seine Knochen wurden am Rudolfsee gefunden. Der Rudolfsee heißt heute Turkanasee und ist der größte See in Kenia, wobei der nördlichste Teil des Sees zu Äthiopien gehört. Damit lebte der Homo rudolfensis wahrscheinlich im gleichen Gebiet wie der Pranthropus aethiopicus, denn seine Knochen wurden ebenfalls in Kenia und Äthiopien gefunden. Auch zeitlich waren die beiden nicht weit auseinander. Der Homo rudolfensis soll nämlich vor 2,5 bis 1,8 Millionen Jahren gelebt haben. Sein Name wurde übrigens zu Ehren von Kronprinz Rudolf, einem österreichisch-ungarischen Thronfolger, gewählt. Der Homo rudolfensis wurde bis zu 155cm groß und sein Gehirn hatte ein Volumen von rund 800 cm3. Er ging aufrecht und war vermutlich einer der ersten Vorfahren, der einfache Werkzeuge benutzte. Mehr Ratgeber, Berichte und Dokumentationen: Thema: Die bekanntesten Hominiden Teil I |
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